TT und Co :: Hundeerziehung + Soziales

TT und Co

von ChristineHd(YCH) am 08. Januar 2002 12:23

Hallo Sören,
:
: das klingt wirklich interessant. Du gibst Kurse??

Ich gab Kurse, derzeit nicht.

:Kann man da auch irgendwo was im Internet drüber lesen??

www.bambuli.de

Du mußt ja wahnsinnig erfahren sein, wenn Du pauschal Hilfsmittel verurteilst... bei sooo einem komplexen Thema wie Hundeerziehung und bei der enormen Vielfalt an Individuen unter den Hunden. Da kann ich nur sagen: Respekt. Wo kann ich mal von Dir lernen???

Von mir lernen kann nur der, der von mir lernen möchte und der meine Haltung nicht als Herausforderung zur Konfrontation betrachtet, sondern annähernd versucht, den Weg des Respekts vor dem Leben zu gehen.
Die Verurteilung der meisten Hilfsmittel beruht auf jahrelangen selbst erlebten Erfahrungen, Irrungen und Wirrungen und viele Hunde, wirklich viele, nicht nur zwei eigene, haben diesen jahrelangen Weg begleitet.

Ich brauche weder Anfeindung noch Respekt vor dem, was ich tue. Ich sehe mir nur meine Hunde an, die ich resozialisiert habe, weil ich ihnen eine Chance zu einem neuen Leben gab und das allein genügt mir.

Liebe Grüße
Christine

von Sören(YCH) am 08. Januar 2002 13:41

Hallo Christine,

entschuldige meine etwas provokant gestellten Fragen... wollte Dich weder anfeinden noch angreifen, wehre mich aber gegen eine pauschale Vorverurteilung von irgendwas (was auch immer). Du hast das Thema Offenheit angesprochen... genauso sehe ich das auch. Aber warum ist ein Mensch, der sich von vornherein gegen das Thema Clickern verschießt und keine Argumentation dafür gelten läßt so viel engstirniger als jemand, der sich von vornherein gegen ein Teleimpuls, Stachelhalsband, Halti oder wasweißich verschließt??? Ich denke, ein guter Ausbilder hat sein Repertoire, auf das er zurückgreifen kann und sollte. Je Größer dieses Repertoire, je größer der Erfahrungsschatz desto größer die Kompetenz. Ein gewisses "Feeling" für den Hund, also wann bei welchem Hund welches Mittel eingesetzt wird, setze ich mal voraus.

Ich muß gestehen, mein Schwerpunkt liegt nicht in der Umerziehung von Problemhunden, ich kann mir aber vorstellen, daß hier andere Regeln gelten als bei der Erziehung von gut geprägten, selbstsicheren und belastbaren "Gebrauchshunderassen" (wie immer man das auch verstehen kann). Ich habe die Geschichte von Bambuli auf Deiner HP gelesen und hier war der Weg des Clickerns wohl der einzig richtige Weg, da jegliche Einwirkungen, Einschränkungen in der Freiheit des Hundes oder Zwänge zu enormen Streß geführt hätten, der das Lernen nachhaltig behindert hätte. Dennoch gibt es Hunde, bei denen die Clicker-Methodik mit Sicherheit keinen oder nur sehr geringen Erfolg gebracht hätte... und das ist eben die Gefahr: Nur weil man mit clickern jeden Hund ausbilden KÖNNTE (gehen wir mal davon aus, daß es so ist), heißt nicht, das es auch immer Sinn macht. Denn trotz aller Vorteile des Clickerns, so gibt es effektivere Methoden, die ebenfalls funktionieren und ebenfalls auf der Grundlage der positiven Bestärkung aufbauen...

Naja... was ich damit sagen will: Ein Ausbilder, der sich von vornherein bestimmten Methoden verschließt, ist in meinen Augen auch nur ein "beschränkter" Ausbilder. Die Kunst ist immer, die passende Methode für das Individuum Hund zu finden, nicht die bekannte Methode irgendwie für den Hund passend zu machen. Und je mehr Methoden ich habe, auf die ich zurückgreifen kann, desto besser bin ich als Ausbilder...

Viele Grüße

Sören

von ChristineHd(YCH) am 08. Januar 2002 14:11

Hallo Sören,
: Ich denke, ein guter Ausbilder hat sein Repertoire, auf das er zurückgreifen kann und sollte. Je Größer dieses Repertoire, je größer der Erfahrungsschatz desto größer die Kompetenz. Ein gewisses "Feeling" für den Hund, also wann bei welchem Hund welches Mittel eingesetzt wird, setze ich mal voraus.

Ein guter Ausbilder hat in meinen Augen eine Repertoire hinter sich, auf das er nicht mehr zurückgreifen muß, weil er gelernt hat.
Gut, ist eh schon egal. Als ich Berry aus dem TH übernahm, er war ca. 3 Jahre. Er jagte wie Seuche, Schleppleine? Damals hatte ich nicht das wissen, wie man damit einen Hund wie Berry vom Jagen abbringt.
Ich ging in eine RH mit ihm und wurde förmlich gedrängt, zum TT zu greifen, da Berry zwar eine Super Suche zeigte, aber halt nicht einsetzbar gewesen wäre mit seiner Jägerei.
Ich bin, glücklicherweise, in der Lage, auch ein TT nicht völlig hirnlos einzusetzen, die Wirkung war wie von mir als Mensch gewünscht: Keine Verbindung mit dem TT oder mir, aber zeitlebens kein Jagen mehr.

So, da saß ich nun mit meinem Wissen: Strom kann (mein) Problem beseitigen. Ich habe mich von Menschen zu etwas drängen lassen, was ich immer zutiefst abgelehnt habe und ich werde mir, trotz Erfolg und ohne seelischen Schaden für Berry meinen einmaligen Einsatz des TT damals vor etwa 12 Jahen nicht verzeihen können. Ich schäme mich bis heute dafür.
Es ist meine Leiche im Keller, so wie auch der Leinenruck als Leiche darin ruht und darin sollen sie bleiben.

:Ich habe die Geschichte von Bambuli auf Deiner HP gelesen und hier war der Weg des Clickerns wohl der einzig richtige Weg, da jegliche Einwirkungen, Einschränkungen in der Freiheit des Hundes oder Zwänge zu enormen Streß geführt hätten, der das Lernen nachhaltig behindert hätte.

Es geht nicht um den Einzelfall Bambuli, sondern um die Lerngesetze, denen jedes "höhere" Lebewesen folgt.

:
: Naja... was ich damit sagen will: Ein Ausbilder, der sich von vornherein bestimmten Methoden verschließt, ist in meinen Augen auch nur ein "beschränkter" Ausbilder.

Lieber "beschränkt", als jedem Hilfsmittel, und sei es noch so krank, noch so menschlich, nachzulaufen, nur weil es "Erfolg" verspricht.

:Und je mehr Methoden ich habe, auf die ich zurückgreifen kann, desto besser bin ich als Ausbilder...
:
Auf je mehr "Methoden" man zurückgreifen muß, je mehr Hilfsmittel man einsetzen muß, um so schlechter der Ausbilder.

Ob ich gut oder schlecht war/bin, dieses Urteil überlasse ich den Hundebesitzern, die meine Wege gekreuzt haben.

Ich für mich selbst habe meine Entscheidung getroffen: Ich höre lieber auf die Hunde, sie wissen mehr über sich als wir Menschen über sie. Man muß ihnen nur "zuhören" wollen.

Liebe Grüße
Christine

von Steffi+Frechdachs(YCH) am 08. Januar 2002 17:59

Hallo Sören,

Bitte Entschuldige, daß ich mich da einfach so reinhänge,aber Du schreibst:


Denn trotz aller Vorteile des Clickerns, so gibt es effektivere Methoden, die ebenfalls funktionieren und ebenfalls auf der Grundlage der positiven Bestärkung aufbauen...
:

Was sind das für Methoden, und wo kann ich was darüber lesen. Warum sind diese Methoden effektiver ?
Du, es ist eine ernste Frage, will keine Clicker Diskussion anzetteln .
Bin nur etwas erstaunt, dachte ich doch der Clicker sei das aller posotivste, weil man es so genau einsetzen kann, und auch bei Komandos oder Verhaltensweisen auf Entfernung einsetzen kann.Und weil man so viele Möglichkeiten der Belohnung/Bestärkung hat , Futter Spiel mit anderen Hunden Schnuppern u.s.w.
Wenn ich z.B. mit meinem Hund laufe mein Hund läuft ca 10 Meter vor mir, und schaut sich nach mir um. Ich finde das umschauen eine gute Verhaltensweise und Clicke, Hund lernt umschauen ist toll.
Wie geht das mit einer anderen Methode z.B. Ball werfen , aaber kann der Hund meinen geworfenen Ball mit seinem Blick vorher verknüpfen.
Sorry, wenn meine Frage ein bißchen naiv klingt aber ich interessiere mich grundsätzlich für alles was mit Hunden und erziehung zu tun hat.
Bin schon gaaaanz doll gespannt.

liebe Grüße

Steffi und Frechdachs
:

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