Spaziergänge werden zum Albtraum :: Hundeerziehung + Soziales

Spaziergänge werden zum Albtraum

von ThomasL(YCH) am 05. Dezember 2002 19:33

: Es geht doch darum, daß die Hündin (und Cori) entspannter auf fremde
: Hunde reagieren können. Ich denke nicht, daß Abrichtung, Unterordnung
: oder wie Du es nennen magst, da das einzige Mittel sein kann! Es ist
: in bestimmten Situationen vielleicht eine Hilfe, aber in dem Fall doch
: nicht die einzige Lösung.

Und dennoch hat antje recht. die entpannung auf dem spaziergang kommt
auf anderem weg. und zwar über den weg, dass cori den hund aus der
verantwortung nimmt, etwas unternehmen zu müssen, z.b. die verteidigung.
lernt der hund, dass cori die differenzen mit anderen hunden regelt,
und weiter das cori ihrem hund das recht abspricht, streitigkeiten
selber zu regeln, wird der spaziergang auf jeden fall entspannter.

diese geschichte mit dem sozialkontakt ist nett, aber nutzlos.
cori muss dem hund klar machen, dass sie weiss was sie tut und dass
genau dieses für alle das beste ist. allerdings muss cori dann auch
dafür sorgen, dass es wirklich *so* ist und nicht dem irrglauben
verfallen, die hunde regeln das schon selber und untereinander

vg, T.



von Nadie(YCH) am 06. Dezember 2002 07:53

Hallo!

entpannung auf dem spaziergang kommt
: auf anderem weg. und zwar über den weg, dass cori den hund aus der
: verantwortung nimmt, etwas unternehmen zu müssen, z.b. die
: verteidigung.

Das sehe ich genauso, daher sagte ich ja, daß ein goldener Mittelweg wohl das Beste sei. Also nicht nur Gehorsam, nicht nur positive Kontakte, sondern beides. DIe Hündin muß lernen, daß 1. Cori alles regelt (kann man das immer und in jeder Situation???) und 2. daß Hndekontakte toll sind.

: diese geschichte mit dem sozialkontakt ist nett, aber nutzlos.

Warum ??? (s.o.)

Warum fahren alle immer gleich auf der Gehorsams-Schiene?
Warum ist es denn nutzlos, einem gebissenen Hund zu zeigen, daß andere Hunde trotzdem toll sind und er sie nicht anbellen braucht?

Zur Erinnerung (weil hier ständig von Verteidigung und Streitigkeiten gesprochen wird): das Ausgangsproblem war, daß die Hündin die Hunde anbellt, aber trotzdem oft mit ihnen spielt.

Warum erklärt mir denn hier keiner, warum es das einzige und beste Mittel ist, mit dem Hund Gehorsamsübungen durchzuführen? Was lernt er denn daraus? (Außer daß er eine Aufgabe hat und merkt, daß Cori was regelt, das sehe ich ein)

Was macht Ihr denn bei folgender Situation:
Cori sieht einen anderen Hund nahen, ruft ihren ins Platz. Hündin macht ganz toll und zuverlässig Platz.
1.: warum sollte Hündin dadurch aufhören zu bellen? Sie hat im Platz genauso Furcht, wie frei laufend
2.: was macht ihr, wenn der Hund oder ein anderer auf die im PLatz liegende Hündin zuläuft und sie bedrängelt? Das ist nun mal der Alltag, daß nicht jeder seinen Hund dann anleint (oft nichtmal auf die Bitte hin es zu tun!), außerdem muß da ja nicht nur ein Hund rumlaufen.
Was bringt dann der Befehl "Platz"? Dann hat sie liegend und mit Befehl vielleicht noch mehr Angst, weil sie nicht ausweichen kann!

Ich denke, die Ausgangsidee ist richtig: die Hündin braucht Sicherheit (ggf. durch eine ihr vertraute Übung, die sie gut beherrscht), und sie muß merken, daß Cori alles regelt. Da stimme ich zu, wie gesagt.

Aber werden hier nicht zwei Bereiche durcheinandergeworfen?
Das eine ist Abrichtung/Gehorsam, das andere ist (Soziale-)Erziehung.
Wenn ich in dem sozialen Bereich Probleme habe (Hündin hat Angst und bellt), warum ist dann die einzige Lösung auf dem Gehorsamsbereich zu finden?

Vielleicht damit der hilflose Mensch das Gefühl hat, seinen Hund unter Kontrolle zu haben? Ich bekomme meinen Hund schnell und sicher ins Platz, und dadurch habe ich das Gefühl, die Situation im Griff zu haben?!
Aber was nützt es dem Hund (außer den o.g. Punkten, die aber in der Problematik nur einen Teil ausmachen)? Die Restangst bleibt, und die muß ich doch auf der sozialen Ebene angehen.

Vielleicht kann mir mal einer wirklich ausführlich erklären, warum ich eine soziale Angst ausschließlich mit Gehorsam kurieren kann (unter den oben angegeben Aspekten).
Warum ein Mittelweg nicht "sinnvoll" ist.
Ich finde, wenn man ausschließlich auf der Gehorsams-Schiene fährt, dann ist es zwar der einfachste Weg, aber in diesem beschrieben Fall wohlmöglich sogar kontraproduktiv.

Fragende Grüße,

Nadie

von Attila(YCH) am 06. Dezember 2002 08:47

: Aber werden hier nicht zwei Bereiche durcheinandergeworfen?
: Das eine ist Abrichtung/Gehorsam, das andere ist (Soziale-)Erziehung.
: Wenn ich in dem sozialen Bereich Probleme habe (Hündin hat Angst und bellt), warum ist dann die einzige Lösung auf dem Gehorsamsbereich zu finden?


Hi Nadie,

Du hast recht, Gehorsam und Sozialerziehung sind zwei verschiedene Bereiche, wie auch Abrichtung/Training und Alltagssituationen. Es ist natürlich anzustreben, den Gehorsam weitgehend auf Alltagssituationen übertragbar zu befestigen. Umgekehrt kann es auch sein, daß alltägliche Vorkommnisse Ausbildungskonzepte teilweise aufheben. Gelegentlich sind eben auch das Zurückreißen des Hundes vor Autos, der Griff ins Fell usw. erforderlich, auch wenn man diese Methoden sonst nicht benutzt, und es hat mich schon immer interessiert, wie sich das auf die Ausbildung auswirkt.

Im geschilderten Fall würde ich so spazierengehen, daß Hundebegegnungen weitgehend entfallen. Kommen sie doch zustande, muß man auf die Mithilfe des anderen Hundeführers bauen und diesen schon von weitem bitten, einen Bogen zu machen. Ich würde mich dann langsam in Gegenden wagen, wo man zwar Hunde sieht, aber sie nicht ständig trifft, und austesten, wie groß der Abstand sein muß, damit die Hündin ruhig bleibt (geht auch sehr gut bei Wild o. ä.; meinem Rüden habe ich so beigebracht, bei Eisenbahnzügen ruhig zu bleiben, die er anfangs jagte wie der Teufel die Seele). Dort würde ich mit ihr auf und ab promenieren, kleine Gehorsamsübungen einbauen, Wohlverhalten bestätigen. Woche für Woche würde ich den Abstand ein wenig verringern. So bekomme ich sicherlich keinen Hund, der nun plötzlich alle anderen Hunde toll findet, aber einen neutralen Hund, der unbeeindruckt vorbeizuführen ist - Macht der Gewohnheit. Daß andere Hunde auch nett sein können, soll der Hund dann mit bereits bekannten, friedfertigen Hunden erfahren. Ob die Hündin von ihren Erlebnissen je wieder frei wird, kann man nicht sagen; wohl aber, daß sie vermutlich wieder ordentlich zu handhaben sein wird.

Gruß, Attila

von Nadie(YCH) am 06. Dezember 2002 09:27

Hallo Attila!

Ja, das ist auch meine Meinung!
Die beste Lösung wäre (wie so oft im Leben ;-) ein Mittelweg.
Der Hündin über kleine Gehorsamsübungen Sicherheit zu übermitteln ("Frauchen hat das im Griff"winking smiley, und auf der anderen Seite die sozialen Beziehungen zu anderen Hunden "üben", indem ich die Kontakte vorsortiere und sie ausschließlich mit freúndlichen Hunden zusammenlasse (mit ein bißchen Mühe möglich, das machen wir auch gerade).

Wäre ein durch Negativ-Erlebnisse ängstlicher Hund lediglich über das Ausüben von Gehorsamsübungen zu "kurieren", hätten wir wohl weitaus weniger Probleme mit ängstlichen oder angst-aggressiven Hunden.

Ich denke, mit einer Kombination aus Beidem (je nach Situation, das hat man dann ja im Gefühl) ist in dem Fall am besten geholfen.

Viele Grüße,

Nadie

von Sabine und Kato(YCH) am 08. Dezember 2002 11:53

Hallo Antje,

habe mit Interesse Dein Posting gelesen, könntest Du mich mal
privat anmailen.
Hätte da auch mal ein paar Fragen vielleicht könntest Du mir
mal helfen?

Wäre Dir dankbar

Liebe Grüße von Sabine und Kato

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