Hi Ute,

Hunde bevorzugen das als Klo, was sie in der Jugend kennen gelernt haben - Steinboden klingt schon mal gut (zum putzen).., wirkt leider auch oft als als Klo für eine 'Ausländerin' (ähnelt Strassen).

Bei uns in den Kursen sage ich immer: wenn sie Dich in der hinteren Mongolei ohne Fremdenführer aussetzen - und Du hast keine Ahnung, wie Klos dort aussehen - dann pinkelst Du auch leicht mal in die erste weiße breitere Vase in einer stillen Ecke...;-)

Wenn sie sich neben Euch beim Gassigehen schon machen traut, ist es eine Frage der Geduld, des geruchsfrei !!!! (Waschpulver oder Spezialmittel ohne Ammoniak) Putzens, ohne dass sie das sieht und sie wird den eigenen Wohnbereich ohnehin bald sauber halten wollen. Eben das, was für sie 'Heimat' bedeutet könntet ihr dort hinlegen: ihr Essen, ihr 'Schlafen', ihren Wassernapf usw. Denkt an die Mongolei... Wo gegessen wird, kann schon mal nicht das Klo sein: diese ERkenntnis ist international und auch in anderen Arten noch gülitig.

Wenn sie sich nicht 'erwischen' lässt zum Stören - lieber gar nicht mehr versuchen: da beginnt bereits das Verbergen vor Euch beim Piseln und dann wird es schwieriger, sie unterwegs dafür zu belohnen.
Sei getrost: mit Stubenreinheitsproblemen bist Du nicht alleine. Irgendwann werden sie - so gesund - alle Stubenrein: meist eher trotz als wegen unserer diesbezüglichen Erziehungsmassnahmen.

Bellen IST im städtischen Umfeld wenig prickelnd, schon klar. Da es auf Misstrauen zurückgeht - Jahrtausende lang wurden Hunde nun mal als Türglocke und Alarmanlage für einsame Siedlungen gezüchtet, kann man da bei einem ängstlichen Hund einstweilen wenig machen, außer die Situationen vermeiden und an der Angst arbeiten. Weitere Ideen: die Nachbarn bei Kaffee und Kuchen aufklären und dem Hund dauernd was zu futtern ins Maul stecken, sobald Leute am Horizont auftauchen. Erwartungshaltung ändern oder Gegenkonditionieren nennt man das wohl im Fachjargon.

Jede Missbilligung, die sie von Euch für das Bellen spürt macht das Problem auf Dauer nur größer und jedes gut Zureden empfindet sie als Lob für die gute Wächtertätigkeit. Alles, was man selbst macht muss also zwangläufig schief gehen - außer sie mit Kauen beschäftigen.

Gut, dass Euer 'Alter' sich nicht anstecken lässt - lobt ihn dafür, das muss nämlich nicht so bleiben sonst: Bellen ist selbstbelohnend und schon sehr tief verankert im Hundewesen. Versuch halt, wo hinzufahren, wo sie nicht sofort Leute sieht oder wo so viele so dicht sind, dass sie nicht zum Bellen kommt: und Grillhuhn einstecken...und gleich seitwärts abwenden und stopfen mit Futter - egal ob sie bellt oder nicht gerade - wenn sie schluckt, wird sie schon ruhiger - und bei einem der nächsten Male schluckt sie dann schon in Vorfreude Spucke beim Beginn der traineirten Situation: dann beginnt sie, still zu sein dabei....

Mag sie Kauknochen? Oder Ochsenziem oder Schweinsohr? (Für den Abend...) Beim Kauen hört sie schlechter und Stress baut es auch ab!

toitoi weiterhin und halt uns am neuesten Stand weiterhin - ihr schafft das schon. Schön zu hören, wenn die alten Tricks auch aus der Ferne helfen...
Bei uns in der HS gibt es z.B. eine Portugiesin: die family lachte zuerst über das Futtertraining. Jetzt haben sie sie sich mal für ein Wochenende ausgeborgt und danach bewundert, was sie für ein gut erzogener Hund ist: nach 12 Monaten in der freien Wildbahn und 10 Wochen in der Zivilisation davon 8 Wochen 'Futterkurs'. Gar so ängstlich war sie allerdings nicht - es hat auch keinen interessiert in ihrem Umfeld, sie kam über jemand, der dauernd Hunde von der Strasse rettet und das gewöhnt ist - und wie Du gemerkt hast: Ignorieren klappt ja doch ganz gut bei sowas.
Vielleicht kann der Herr des Hauses da auch noch ein Schäufelchen nachlegen: und Grillhuhn oder Käse fallen lassen in ihre Richtung, ohne hinzuschauen so dann und wann.
Da gab es doch mal einen Film... da war manches bei den Annäherungen zwischen.... denn doch eine Frage des Preises ;-)