von Antje(YCH) am 16. Oktober 2000 11:07
Hallo Kathi,
ich denke, ich habe es nicht falsch verstanden. Mir persönlich ist es völlig schnurz, wenn jemand behauptet, diese oder jene Methode der Fütterung (oder Aubildung etc.) sein die einzig Ultimative, ich drehe meinen Tourn und laß dem anderen seine Meinung, schließlich ist es möglich, daß nicht nur ich Recht habe, sondern der andere auch, denn es gibt oft mehr als einen richtigen Weg. Nur macht der Ton die Musik, und der wird und wurde von einigen Leuten hier sehr oberlehrerhaft eingesetzt (vor allem, seitdem eine gewisse Person in dieser Richtung ganz vehemment Public Relation betrieben hat). Ich finde, "Recht" hat in dieser Sache der, der gesund aufgezogene Hunde vorweisne kann, möglichst viele, und dann alle durch die Bank weg gesund. Etwas anderes überzeugt mich wenig, Papier und auch Internet sind geduldig, und ich glaube inzwischen aus Prinzip nichts mehr was ich nicht selbst gesehen habe. Zu groß sind mir die Unterschiede in Bezug auf einen "gesunden Hund", die in den Köpfen einzelner herumgeistern (ich persönlich würde so manches Exemplar, von dem Herrchen oder Frauchen annimmt, es sein gesund, bereits als "krank" oder doch zumindest "nicht gesund" bezeichnen). Zu unterschiedlich sind auch die Anforderungen, die an die Gesundheit der einzelnen Hunde gestellt werden, ich kann einen gesunden "Sofalieger" nicht mit einem gesunden Exemplar der gleichen Rasse vergleichen, welches mehrere Jahre an der Herde, im Revier oder im Dienst gearbeitet hat. Das hieße ja, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, der gesunde "Sofa-Lieger" hat seine Knochen jahrelang schön geschont und wäre bei der gleichen Belastung vielleicht schon Jahre vorher gesundheitlich in die Knie gegangen.
Ich finde, der Art der Ernährung wird hier ganz einfach eine zu überdimensionale Bedeutung beigemessen, dabei gibt es noch zwei weitere, genauso wesentliche Kriterien: Die Art der Haltung und die Qualität der Arbeit (= Bewegung) eines Hundes. Ganz wesentlich für die Gesundheit eines Hundes ist doch auch, ob er z.B. täglich längere Zeit der Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist (wann er das will), weil sonst die Vitaminsynthese oftmals nicht richtig funktioniert oder Hormone verrückt spielen. Kann er graben, Erde aufnehmen (meine junge Schäferhündin nimmt garantiert mehr Spurenelemente über die Erde auf, die sie tagtäglich zusammen mit ihrem eingebuddelten Pansen etc. frist als andere Hunde über eine megaausgewogene Ernährung), ggf. mal etwas Fressbares draußen finden usw. Kann er sich lange Zeit am Tag mäßig bewegen oder nur mehrmals konzentriert (z.B. auf Spaziergängen). All das ist genauso wichtig wie das Futter, welches wir einem Hund in den Napf tun, und Fehler rächen sich hier genauso gnadenlos wie falsches Futter. Aber die werden dann nicht eingesehen, es ist ja auch leichter, das Futter der Marke XYZ (oder Fertigfutter bzw. "Selbstkochen" generell) dafür verantwortlich zu machen. Dabei ist ein Hund, wenn alles andere stimmt (= Genetik, Haltung, Bewegung) eigentlich recht "strapazierbar" in Bezug auf seine Ernährung, wenn er nicht gerade besonders über- oder unterernährt wird.
Viele Grüße
Antje