Rhodesian Ridgeback :: Hunderassen

Rhodesian Ridgeback

von Jana(YCH) am 28. Dezember 1999 13:50

Hallo miteinander!

Wir sind Halter einer Labrador-Hündin (4) und eines Schäferhund-Sheltie-Mix-Rüden (7). Seit einiger Zeit steht für uns fest, dass der nächste Hund, der in unsere Familie integriert wird, ein Rhodesian Ridgeback sein soll. In unserem Bekanntenkreis haben wir einen 3jährigen Rüden, der unserem Ideal schon ziemlich nahe kommt. Er ist selbstbewusst, unerschrocken, jederzeit zu einem Spaß aufgelegt, sehr unternehmungslustig, fremden Menschen gegenüber etwas distanzierter als unsere Hunde. Bei Begegnungen mit anderen Hunden scheint ihm Aggression völlig fremd zu sein. Er lebt natürlich auch bei einer tollen Familie und wurde gut sozialisiert. Nun kann man von einem Hund nicht auf alle Vertreter einer Rasse schließen. Deshalb würde mich interessieren, wie andere RR’s vom Wesen her sind. Ich mich natürlich über Bücher und Ausstellungen informiert, doch welche Erfahrungen habt Ihr?

Vielen Dank vorab für alle Informationen.

Liebe Grüße – Jana und die Ohne-Leine-Hunde

P.S.: Auch über persönlichen Kontakt zu Ridgeback- oder Retriever-Haltern würde ich mich freuen (siehe E-Mail-Adresse).

von Melanie(YCH) am 28. Dezember 1999 17:37

: Hallo !
in meinem Bekanntenkreis gibt es einen Rhodi, der zwar sehr gut folgt, aber nur so lange kein Wild ,oder sein Weibchen herum ist!
Auf Mänchen reagiert eer äuserst agressiv,Weibchen hingegen könnenmit ihm alles machen!
Auch sein Schutztrieb gerät manchmal aus den Fugen, wenn er harmlose Passanten verbellt.
Alles in allem ist ein Rhodi eine Superwahl, wenn ihr gute Nerven und eine gute Portion Hundeeerfahrung habt, übrigends, unter Österreich 0676/6046632 gibt es "2 jugendliche,verhältnismäßig gut erzogene Rhodis"
Melanie

von Jana(YCH) am 28. Dezember 1999 18:37

Hallo Melanie!

Nach Jochen H. Eberhardt scheint es sich bei dem von Dir beschriebenen Rüden nicht um einen sehr typischen Ridgeback zu handeln. Zumindest sollte er wohl aufgrund des untypischen Verhaltens (Verbellen von Passanten hört sich sehr nach Unsicherheit und ängstlicher Aggression an) nicht zur Zucht eingesetzt werden.

: Alles in allem ist ein Rhodi eine Superwahl, wenn ihr gute Nerven und eine gute Portion Hundeeerfahrung habt, übrigends, unter Österreich 0676/6046632 gibt es "2 jugendliche,verhältnismäßig gut erzogene Rhodis"

Danke für den Tip, aber es soll in unserem Fall ein Welpe sein. Und zweitens wollen bzw. können wir nicht sofort einen kaufen. Ich wollte nur vorab Informationen sammeln.

Liebe Grüße - Jana, Liza & Plastic



von andreas(YCH) am 30. Dezember 1999 09:08

Hallo Jana,

ich würde nicht so sehr auf die Beschreibungen im Rassestandard bauen. Sicherlich hast Du bei den verschiedenen Rassen auf Zuchtauswahl basierende Grundtendenzen. Nur ist es ja nicht so, dass Hund auf die Welt kommt und "fertig" ist. In wesentlichem Maße wird sein Verhaltensrepertoire von Erlerntem bestimmt, und da liegt es zum einen an den ersten Wochen, die der Hund beim Züchter verbringt und später an Dir, in welche Richtung sich der Hund entwickelt.
Bevor man sich allzusehr mit den Besonderheiten der Rasse beschäftigt sollte man sich meines Erachtens verstärkt mit den allen Hunden gemeinsamen Fragen auseinandersetzen. Der Ridegback macht in den meisten Fällen nämlich gerade keine Ausnahme.

Aus eigener Kenntnis von Ridgebacks (habe selber auch einen) würde ich vorsichtig sagen, dass diese zumindest keine Kläffer sind, die den ganzen Tag Radau machen, sondern es sich eher um zurückhaltendere, reservierte Hunde handelt. Ganz bestimmt hast Du mit einem Ridgeback aber keinen Schmusehund, der everybody`s darling ist. Erwarte nicht, dass der Hund freundig schwanzwedelnd auf jeden zuläuft oder sich gar anfassen läßt.
Sie sind gleichzeitig sehr wachsam und wenn es mal Zoff mit anderen Hunden gibt, dann mußt Du halt sehen, dass Du einen grossen und starken Hund hast, der Dir kräftemässig nicht unbedingt unterlegen ist.

Was die jagdliche Betätigung der Ridebacks betrifft, werden viele unterschiedliche Erfahrung gemacht haben, meine Hündin habe ich jagdmässig gut im Griff, allerdings mußt Du auch hier das Gesamtbild sehen.

Letztlich solltest Du jeden Tag mindestens 3 Stunden Auslauf für den Hund einkalkulieren. Und das nicht nur in Form eines gemütlichen Spaziergangs, sondern so, dass der Hund sich auch ordentlich austoben kann. Wenn kein anderer Hund zum Spielen in der Nähe ist, dann muß ich selbst ran. Das normale Schritttempo und ein wenig schnüffeln hier und da ist dem Hund ganz deutlich zu langweilig und fordert seine körperlichen Möglichkeiten nicht im mindesten. Wenn ich eine Stunde mit dem Hund gerannt bin, bin ich k.o. und schweißgebadet, der Hund gerade warm geworden.

Bevor es zu lang wird: mail mich ruhig privat an.

Viele Grüsse,

adreas


:

von Carola(YCH) am 30. Dezember 1999 12:04

Hallo Andreas,
man trifft sich überall...
,
:

grinning smileyer Ridegback macht in den meisten Fällen nämlich gerade keine Ausnahme.:
Hier muß ich doch ein wenig widersprechen. Natürlich ist es unerläßlich, sich über hundliches Verhalten, dessen Beeinflussung, artgerechte Haltung usw. VOr der Anschaffung eines Hundes zu beschäftigen.
Aber rassespeizifische Besonderheiten außer Acht zu lassen , wäre fahrlässig. Das genetische Verhaltenspotential beim RR sollte wie bei manch anderen Rassen(z.B: Nordische, Herdenschutzhunde u.ä.) nicht unberücksichtigt bleiben. Da auch RR für Spezialaufgaben gezüchtet wurden(eigenständige Jagd in der Meute, Bewachung des Territoriums)haben sie daher auch bestimmte Eigenschaften, die ihnen in die Wiege gelegt werden. RR haben z.B. eine große Neigung zum selbständigen Handeln, manche nennen das unüberlegt " stur". Diese Eigenständigkeit zu beeinflussen ohne den Hund zu demütigen zu gängeln oder sonstigen Zwängen auszusetzen bedarf schon eines gewissen Fingerspitzengefühls.
Das Jagdverhalten ist in der Tat unterschiedlich ausgeprägt, aber Territorialverhalten zeigen nahezu alle RR recht deutlich, besonders aber Rüden. Falscher Umgang kann ungewünschte Aggressionen freisetzen.
RR haben ein hohes Temperament, d.h. nicht dass sie dauernd aufgeregt herumhüpfen-das zeigen sie im Erwachsenenalter eigentlich überhaupt nicht- aber sie können blitzschnell von null auf hundert reagieren.
Sture Unterordnungsübungen auf dem Hundeplatz, nach möglichkeit in einer Gruppe lehnen sie schlichtweg ab(ich aber auch)und kann in kurzer Zeit unangenehme Verhaltensauffälligkeiten provozieren. Sie beschäftigen sich selten (Erwachsen) mit abstrakten gegenständen, wie Ball oder Stöckchen, häufiges Wiederholen von Übungen langweilt sie. Um so einen Hund zu fordern und zu fördern bedarf es schon einiger Anstrengungen mehr, gelingt einem das nicht, kann die Haltung zur Plage werden, kenne leider einige RR, die sich wegen mangelnder Kompetenz ihrer Halter zur chronischen Nervensäge für ihr gesamtes Umfeld entwickelt haben, von bestimmten Gefahren will ich hier gar nicht reden.
Bei Rüden möchte ich noch zu Bedenken geben, dass ihre Neigung, andere Geschlechtsgenossen aus "Ihrem" territorium fernzuhalten allgemein groß ist und der von Jana beschriebene 3jährige Rüde leider kein Paradebeispiel ist. Auch hier spielen genetische Faktoren eine große Rolle. RR haben allerdings eine hohe Reizschwelle, sind Menschen gegenüber freundlich, bei richtiger Führung kann man den RR überall mitnehmen, mit ihm sportlichen Betätigungen nachgegehen, ihn jagdlich einsetzen, als Rettungs- oder Therapiehund ausbilden usw.
Sie sind leistungsfähig, sehr aussdauernd, sehr sensibel, sie reagieren seismografisch auf all unsere Schwächen und können Privilegien schamlos ausnutzen. Es sind Anpassungskünstler. Dennoch frage ich mich manchmal,
ob solche Hunde denn wirklich in unsere modernen Haushalte gehören
(wie bei anderen Rassen auch)...
RR sind ernsthafte Hunde, die sich sich täglich um die Befriedigung ihrer existentiellen Bedürfnisse kümmern, nicht immer im Einvernehmen mit ihren Haltern. Da der Hund bei Jana in ein kleines Canidenrudel kommt, wird er sich diesen Hunden anschließen und versuchen dort die Regie zu übernehmen, das muß von ihr gut beobachtet und gelenkt werden.

: Aus eigener Kenntnis von Ridgebacks (habe selber auch einen) würde ich vorsichtig sagen, dass diese zumindest keine Kläffer sind,:

Mein Altrüde bellt vielleicht 1-2x jährlich-smiling smiley)

Viele Grüße

Carola

von Jana(YCH) am 30. Dezember 1999 11:55

: Bevor es zu lang wird: mail mich ruhig privat an.

Habe ich gemacht und würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Gruß - Jana

P.S.: Achso, meine Hunde haben ca. 3-6 Stunden am Tag Auslauf (Wald, Aue, See) - ohne Leine.

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