Qual der Wahl :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Qual der Wahl

von Mareike(YCH) am 25. September 2000 09:52

Hallo,

ich habe jetzt seit etwas über einem Monat einen 8Mo. alten Bardino-Rüden aus Spanien. Im Moment gehen wir mit ihm noch in einen Junghunde Spielgruppe. Ab nächstem Monat dann in die Hundeschule. Auch ich mache sehr viel mit dem Hund (komm, sitz,platz, steh, langsam) auf jedem Spaziergang, unterbrochen von Spielen o. toben mit anderen Hunden. 3x in der Woche mache ich mit ihm Schleppleinentraining in wechselnder Umgebung für ca. 30min. Er hört auch schon ganz gut.

Jetzt meine Frage, ich würde nach der Hundeschule gerne weitermachen, kann mich aber schlecht für eine Sportart entscheiden. Agility, Schutzhundedienst, Obedience??? Schwierig.

Colin hat eine Schulterhöhe von ca.60cm bei einem Gewicht von 25kg. Er ist recht temperamentvoll aber alles in allem eher ein "HappyDog". Mittlerweile ist er auch nicht mehr so ängstlich wie am Anfang, sondern im Gegenteil eher neugierig - aufgeschlossen. Menschen gegenüber ist er sehr freundlich, wenn auch manchmal ein wenig schüchtern.

Wir waren im Rahmen der Junghundespielstunde auf dem Agility Parcours, er hatte jedoch grosse Angst vor dem Steg. Im Grunde möchte ich dass der Hund glücklich und ausgelastet ist aus diesem Grunde: Hundesport. (auch gut für mich). Welchen Sport würdet ihr uns empfehlen ???

Mareike

von Christina & Asta(YCH) am 25. September 2000 10:25

Hallo Mareike und Collin!

Obwohl ich mich mit Collin's Rasse überhaupt nicht auskenne, würde ich sozusagen rasse-unabhängig empfehlen: Tut, was euch Spaß macht! Das beste ist sicherlich, du informierst dich gründlich über alles, was so angeboten wird (hast du ja wahrscheinlich schon gemacht) und kannst dann zumindest schonmal theoretisch gucken, ob das was für euch ist. Und dann würde ich einfach mal ein bisschen rumprobieren. Sicher gibt's auf dem Hundeplatz auch Schnupperstunden in den einzelnen Sportarten. Ich selber finde auch Wochenendseminare immer ganz praktisch, um sich zu orientieren und einfach mal mit Hund etwas rumzuprobieren. Gerade Obedience-Seminare für Einsteiger gibt es im Moment doch relativ häufig.

Meine Asta findet eigentlich alles ganz toll, was ich mit ihr mache.
Deshalb habe ich es bislang auch vermieden, mich auf EINE Sportart festzulegen. Wir können quasi alles, aber nichts richtig ;-), d.h. wir schnüffeln auch in Agility und Obedience rein, und ich finde gerade die Abwechslung (Agility=Schnelligkeit, Obedience=Präzision) so reizvoll.
Egal was wir machen: Wir erzielen die besten Ergebnisse dann, wenn ICH gut drauf bin (aus diesem Grunde scheidet übrigens auch Schutzdienst von vornherein für uns aus, nicht nur weil Asta ein Beagle ist, denn damit kann ich mich nicht identifizieren). Dann ist es ein Leichtes, Asta zu motivieren, die ja ohnehin immer aufgeschlossen gegenüber jeglicher Beschäftigung ist. Deshalb such dir etwas aus, was DIR auch großen Spaß macht.

Bezüglich der Angst vor dem Laufsteg mach dir mal keine Gedanken. Mit Geduld, kleinen Schritten und etwas Übung hat Collin bestimmt bald Spaß daran. Auf unserem Hundeplatz müssen wir mittlerweile außerhalb der Übungsstunden schon die Aufgänge mit Gartenstühlen blockieren, damit die Hunde im Spiel nicht drüberflitzen. Also sicher kein Hinderungsgrund für Agility, sondern eher eine Herausforderung!

Viele Grüße

Christina & Asta

von Conny und Sky(YCH) am 25. September 2000 10:18

Hallo Mareike
Nur weil Dein Hund einmal eine unsicherheit beim Steg gezeigt hat solltest Du nicht grundsätzlich nein zum Agility sagen, denn in der Gruppe lernt Dein Hund mit viel Geduld Vertrauen zu den Geräten auf zu bauen. Du solltest aber wissen, dass Du in Deutschland für Agility zuerst die Begleithundprüfung ablegen musst. Solltest Du aber in der Schweiz leben, ist es kein Problem direkt mit Agility an zu fangen. Es
wird dort sogar empfohlen (der Hund löst sich besser). In vielen Vereinen werden aber erst Hunde ab einem Jahr angenommen(aus Rücksicht auf die Gelenke) Ansonsten ist Agility sehr auf dem Spieltrieb des Hundes aufgebaut und macht riesigen Spass.
Gruss Conny und Sky

von Antje(YCH) am 25. September 2000 12:55

Hallo Mareike,

von einer Ausbildung im SchH-Bereich würde ich Dir, so wie Du deinen Hund beschreibst, abraten. Dafür sollte ein Hund u.a. sehr selbstbewußt und trieblich ausgeglichen sein. Ein Hund, dem SchH nicht 100%ig liegt (und das hat nicht unbedingt etwas mit der Rasse zu tun), macht diese Art der Ausbildung nicht glücklich, auch Du als Hundeführer wirst dann daran nicht viel Freude haben. Wenn überhaupt, würde ich mit Colin abwarten, bis er richtig erwachsen ist, so etwa bis 1 1/2 oder 2 Jahre, und dann mal sehen, was er zu dieser Hundesportart für eien Meinung hat.

Die Sportarten Agility, SchH, Obedience und THS schließen sich ja nicht gegenseitig aus. Es ist durchaus möglich, erst in SchH anzufangen und später zu wecheseln, umgekehrt genauso, oder aber mehrere Dinge gleichzeitig zu betreiben, z.B. SchH und Agility oder THS. Auf einer vernünftigen Unterordnung baut eigentlich alles auf, so daß dieses sowieso die Grundlage ist. Und ein wenig Fährtenarbeit nebenbei schadet auch nicht. Ich würde auch jetzt noch nicht ausschließen, daß Colin einmal ein Agility-Crack wird, nur weil er gerade jetzt ("schwieriges" Alter!) den Steg nicht mag. Genwöhne ihn einfach langsam an diese für ihn unbekannten Dinge. Vielleicht findest Du ja einen Verein, der mehrere Hundesportarten anbietet, so kannst Du bei Eignung Deines Hundes und Interesse Deinerseits auch zwischen den Sportarten wechseln.

Viele Grüße

Antje

von Inge + BC(YCH) am 25. September 2000 16:54

Hallo Antje,

: von einer Ausbildung im SchH-Bereich würde ich Dir, so wie Du deinen Hund beschreibst, abraten. Dafür sollte ein Hund u.a. sehr selbstbewußt und trieblich ausgeglichen sein.

Dem kann ich nur voll zustimmen! Aber immer wieder hört man, daß gerade Haltern von etwas ängstlichen, unsicheren Hunden geraten wird, SchH-Sport zu machen, da dies das Selbstbewußtsein des Hundes aufbauen würde. Meine persönliche Erfahrung mit unsicheren Hunden von Sportsfreunden: die wurden dadurch absolut nicht sicherer, ganz im Gegenteil. Ich habe das aber immer auf die größtenteils sehr schlechten Ausbildungsmethoden geschoben (Du kennst ja meine Meinung dazu).

Für den Agility-Bereich kann ich sagen, daß hier tatsächlich eine aufbauende Wirkung zu beobachten ist. Sehr ängstliche Hunde, die es mit viel, viel Geduld dann doch irgendwann über Steg oder Wippe geschafft haben, blühen regelrecht auf. Allerdings kann bei ungeduldiger, harter Ausbildung hier sicherlich ebenfalls viel Schaden angerichtet werden.

Liegt es also nur an den Ausbildungsmethoden oder würdest Du grundsätzlich sagen, daß ein ängstlicher Hund besser nicht in den SchH-Sport gehen sollte?

Grüße Inge

von Antje(YCH) am 26. September 2000 05:27

Hallo Inge,

: Liegt es also nur an den Ausbildungsmethoden oder würdest Du grundsätzlich sagen, daß ein ängstlicher Hund besser nicht in den SchH-Sport gehen sollte?

Der optimale Hund für den SchH-Sport ist, neben vielen anderen Voraussetzungen, u.a. ausgeglichen in seinen Triebveranlagungen, nervenstark, psychisch und physisch belastbar. Ist ein Hund den Anforderungen nicht gewachsen, sei es psychisch oder auch körperlich, leidet er, ist überfordert, mit all den Auswirkungen, die wir im menschlichen Bereich bei andauernder Überforderung auch kennen. Das geht von Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu körperlichen Problemen (z.B. Verdauungsproblemen). Es ist nun mal nicht jeder Hund, auch wenn er ein Abkömmling einer "Gebrauchshunderasse" ist, für den Dienst oder Sport geeignet, so wie nicht für jedes Kind das Gymnasium die richtige Schule ist (blöder Vergleich, aber mir fällt dazu nix besseres ein), und auch nicht jeder Mensch, der einen Hund besitzt, eignet sich als SchH-Ausbilder. Hier müssen bei dem Team Mensch/Hund auf beiden Seiten gewisse Qualitäten (jetzt nicht wertend gemeint) vorliegen. Und das findet man nicht oft und das ist letztendlich auch der Grund, warum der SchH-Sport relativ wenig "Neuzugänge" hat, weil's halt selten "paßt".

Ein für mich wichtiger Grund, mit nicht optimal geeigneten Hunden nicht im SchH-Sport zu arbeiten, ist aber auch der, den Sport "sauber zu halten". Zum einen beißt auch der eine oder andere SchH-Hund mal unbeabsichigt zu, aber nicht, weil er ausgebildet wurde, sondern obwohl! D.h. nicht der Schutzdienst macht den betreffenden Hund "böse", sondern die Veranlagungen des Hundes, sei es genetisch oder angeprägt, sind einfach nicht optimal; oftmals handelt es sich hierbei um Hunde mit relativ geringer nervlicher Belastungsgrenze, die dann sowieso von Natur aus eine gewisse "Schärfe" (= Unsicherheit) besitzen. Diese zeigt sich i.d.R. aber erst ab einem gewissen Alter, und das liegt im zeitlichen Ablauf der SchH-Ausbildung nach dem Aufbau im Schutzdienst. Viele folgern deshalb "Sie mal an, der Hund wurde im Schutzdienst gearbeitet, und jetzt fängt er an, auch zivil zu beißen, also macht Schutzdienst die Hunde böse ...", obwohl das völliger Blödsinn ist; betreffender Hund hätte sich nach seiner vollständigen psychischen Entwicklung auch ohne Schutzdienst nervlich so gezeigt. Deshalb ist es mir bedeutend lieber, alleine schon aus diesem Grund so einen Hund nicht in SchH auszubilden; im Zweifelsfall (junge Hunde zeigen entwicklungsbedingt immer mal Unsicherheiten, die aber nicht zwangsläufig etwas mit einen Wesensschwäche zu tun haben müssen) kann man auch mit dem älteren Hund noch im SchH-Sport beginnen, und Alternativen, um den Hund zu beschäftigen und auszubilden, gibt es heute ja zu Genüge.

Viele Grüße

Antje

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