Endgültige Schulterhöhe :: Hundezucht & Hundeaufzucht

Endgültige Schulterhöhe

von Martina+D(YCH) am 29. Oktober 2001 08:23

Hallo liebe fachkundigen Züchter!

Gestern hat mir eine Züchterin erzählt, daß die endgültige Schulterhöhe eines Hundes genetisch festgelegt ist und nicht über das Futter zu beeinflussen ist. D. h. jetzt natürlich nicht, daß ein unterernährter Hund so gross wird, wie es seine Gene vorsehen (das wird er schwer schaffen).
Mich interessiert hier vielmehr, ob ein Hund, der sehr lange hochwertigstes Welpenfutter bekommen hat, am Ende möglicherweise einen oder zwei cm mehr hat, als wenn man ihn normal ernährt hätte? Würde mit dem Futter nur die Schnelligkeit des Wachsens geregelt werden? Gibt es dadurch wirklich keinen Unterschied im Höhenwachstum?

Ich hoffe, ihr versteht meine Fragestellung..

Lieben Gruss

Martina und Drago

von Sabine Jandl(YCH) am 29. Oktober 2001 12:01

Hallo Martina
das habe ich auch irgendwo einmal in einem Fachbericht gelesen.
Ich denke wenn das Futter zu hochwertig ist, schiesst der Hund in die Höhe, was für die Gelenke, Sehnen, Bänder belastend ist. Ich habe meinen Hund mit "normalem" Futter gefüttert und mit knapp 2 Jahren hat es bei ihr an Ausstellungen immer noch geheissen sie habe zuwenig Substanz. Jetzt mit 3 Jahren ist die Substanz da. Ich denke, mit normalem Futter, wird die ganze Zeit des Wachstums ausgenutzt. Bei zu hochwertigem Futter, wird diese Zeit verkürzt. Bei grossen Rassen sicher zum Nachteil des Hundes.

Gruss Sabine und Chiara

von Antje(YCH) am 29. Oktober 2001 12:22

Hallo Martina,

: Mich interessiert hier vielmehr, ob ein Hund, der sehr lange
: hochwertigstes Welpenfutter bekommen hat, am Ende
: möglicherweise einen oder zwei cm mehr hat, als wenn man ihn
: normal ernährt hätte?

Nein.


: Würde mit dem Futter nur die Schnelligkeit des Wachsens
: geregelt werden?

Ja. Zum Nachteil des Hundes.


: Gibt es dadurch wirklich keinen Unterschied im
: Höhenwachstum?

Weder im Höhenwachstum noch in der sonstigen Entwicklung (Brusttiefe usw.). Das langsamere Wachstum ist auf jeden Fall besser für den Hund, auch wenn er erst später erwachsen wirkt. Bei meinem B-Wurf habe ich das schön gesehen: die Hunde, die mit "Hightech-Futtter " hochgepowert wurden, sahen einjährig wirklich propper aus, aber als dann die Hüftbefunde kamen waren mir die Hüften der der Hunde, die erst anderthalbjährig langsam wie Erwachsene aussahen, bedeutend lieber...

Viele Grüße

Antje

von Sanne + Sam(YCH) am 29. Oktober 2001 12:34

Hallo Martina,
bin zwar kein "fachkundiger Züchter", aber ich denke durchaus, daß es einen gewissen Spielraum gibt, der durch das Futter beeinflußt wird. D.h. vom genetischen Potential her hat ein Hund die Veranlagung zu einer Schulterhöhe von maximal x Zentimetern. Bei mangelhafter Ernährung/Krankheit wird er sein Maximum nicht unbedingt erreichen, bei sehr guter Nährstoffversorgung ist es wahrscheinlicher, daß er sein persönliches Maximum erreicht. Andresrum, wenn einer von der genetischen Ausstattung her ein kleiner ist, kannst Du ihm füttern was Du willst, er wird klein bleiben.

Guck einfach mal "die jungen Leute" von heute an im Vergleich zur Generation vorher...kannst Du Dir vorstellen, daß die Evolution urplötzlich alle größer werden läßt? Das liegt doch auch nur an den besseren "Aufzuchtbedingungen" *ggg*

Liebe Grüße,

Sanne - die ihren Sheltie auf 45cm gebracht hat...

von Martina+D(YCH) am 29. Oktober 2001 12:31

Hallo Antje,

danke für die Antwort, ich hatte dazu unterschiedliche Meinungen gehört. Daher die Nachfrage. Vielen Dank für die Aufklärung. Das mit dem langsamen Wachsen lassen, wusste ich ja schon...ich dachte nur immer auch, daß es auch die Endgröße beeinflusst.

Tut es nicht - und ich bin jetzt schlauer.

Viele Grüße

Martina

von Antje(YCH) am 29. Oktober 2001 13:01

Hallo Sanne,

in der Art, wie unsere Hunde heute gefüttert werden, erreicht jeder Hund seine genetisch vorgegebene Endgröße. Eine derartige Mangelernährung, daß das Größenwachstum darunter leidet, wirst Du nur bei Hunden finden, die mutwillig von ihren Menschen unzureichend gefüttert werden, also tierschutzrelevante Fälle sind.

Ein junger Hund/Wolf kann tagelang ohne Futter auskommen und legt dann, wenn wieder Nahrung zur Verfügung steht, alle Energie in sein Wachstum.Die Natur hat ihn auf längere Hungerzeiten eingestellt, nicht darauf, daß ihm jemand pünktlich jeden Tag drei- oder viermal sein Futter vor die Nase stellt.

In Bezug auf das Größenwachstum beim Menschen: Erst die jüngsten Generationen können in Bezug auf fehlende Hungerzeiten so richtig "aus dem Vollen" schöpfen. Hier spielen ja nicht nur die chromosomalen Erbinformationen eine Rolle, sondern auch "gespeicherte" Erbinforemationen in den Mitochondrien. Es ist inzwischen bewiesen, daß solche "gespeicherten Informationen" noch in den nächsten ein- bis zwei Generationen eine Rolle spielen, z.B. in bezug auf das Längenwachstum. Und nicht unerheblich wird auch der Einfluß von Hormonen auf das Größen- und Längenwachstum sein; viele Frauen nehmen heute vor einer Schwangerschaft hormonelle Verhütungsmittel, auch die Wachstumshormaone in der Tierhaltung beeinflussen uns Menschen. Das alles ist zu komplex als das man behaupten könnte, die Menschen heute würden nur wegen dem besseren Nahrungsangebot größer werden. Letzendlich spielt auch noch die Evolution eine Rolle, sprich besonders große Individuen, die dadurch vielelicht etwas unbeweglicher sind, werden von der Vermehrung nicht mehr dadurch ausgeschlossen, daß irgend ein Säbelzahntieger sie frißt. (Letzeres war jetzt nicht ganz wörtlich gemeint, aber es fängt bei der höheren Sterblichkeit extre großer Babys an; heute haben die sehr viel mehr Überlebenschancen).

Viele Grüße

Antje

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