von Anila am 05. August 2009 14:28
Hallo Malu,
hey, die Neuigkeiten mit Henry sind ja glatt an mir vorüber gegangen.
Ich kenne 2 Labradore, meinen Leih-Labrador, der schon 9 Jahre alt ist und dann ein jüngerer Labrador, den ich absolut klasse finde, den wir auch schon mal mit in den Urlaub genommen hatten. Der jüngere Labbi ist sehr gut erzogen und der orientiert sich auch sehr an seinem Halter und hat das ganz schnell auch bei mir getan. Der ältere Labbi ignoriert mich auch nach einem Jahr mehr oder weniger immer noch.
Es ist aber besser geworden, als ich den Durian noch nicht hatte und mit ihm geklickert hatte und das würde ich dir auch empfehlen: Belohne ihn, sobald er dich ansieht oder irgendwie zeigt, dass er dich wahrnimmt. Da das unter der Woche mit dem Leih-Labbi nicht geübt wurde, fing ich jeden Samstag wieder von vorn an. Aber es mag auch sein, dass der vom Typ her einfach eigenständiger ist als der andere Labrador, den ich kenne.
Wenn du viele Bindungsspiele mit ihm machst und gezielt das Angucken belohnst, wird er sich auf jeden Fall stärker an dir orientieren. Wie sehr nimmt er den jetzigen Besitzer wahr? Und wie alt ist er eigentlich?
Beide Labradore, die ich kenne, haben einen robusten Magen. Durchfall kann viele Ursachen haben, das solltest du beobachten, vielleicht irgendwann das Futter wechseln. Ela hat dazu ja auch schon einiges geschrieben. Bei der Ernährung gehen die Ansichten ja weit auseinander. Manche füttern grundsätzlich Essensreste, ich selbst mach das gar nicht, weil unsere Speisen viel zu stark gewürzt sind. Scharfes Grillgewürz kann den Durchfall erklären. Ich selbst stehe auch auf dem Standpunkt, dass ein Hund keine Trost-Leckerchen braucht. Meiner bekommt abends seine Hauptmahlzeit und morgens nach dem ersten langen Spaziergang eine kleine Portion, ansonsten Belohnungshappen für gute Leistungen und gutes Benehmen.
Jetzt zu deinem heutigen Spaziergang: Als ich las „er macht, was er will“ dachte ich erst, dass er bestimmt an der Leine zieht oder so. Die Leine ist ihm grundsätzlich aber vertraut, oder? Warum bleibt er stehen? Will er sich nicht von seinem Herrchen weg entfernen? Oder ist es noch ein Welpe? Bei Welpen gibt es eine Phase, in der sie sich oft hinsetzen und nicht mit wollen. Das kenne ich von dem Beagle unserer Nachbarn auch. Man kann sie dann ein Stück tragen und dann laufen sie eigentlich hinterher. Oder schnüffelt Henry interessiert herum und hat einfach besseres zu tun, als Euch zu folgen? Das kenne ich von meinem Samstags-Labrador und es passt auch zu seinem übrigen, recht ignoranten Verhalten.
Wenn das also der Grund sein mag, dann würde ich mit ihm verstärkt in reizarmer Umgebung üben und alles belohnen, was anzeigt, dass er Euch registriert. Kommandos kennt Henry? Wenn ja, dann gebe sie ihm zunächst, wenn er nicht so abgelenkt ist, sieh aber zu, dass er sie ausführt und du sie durchsetzen kannst. Vielleicht mag er ja auch Spiele lieber statt Leckerchen? Spiele nutze ich ganz viel, um Gehorsam zu üben und setze sie als Belohnung ein.
Ist Henry eigentlich schon dein Hund? Noch nicht, oder? Ganz wichtig finde ich auch, dass du ein gutes Bauchgefühl hast. Bei mir war der Wunsch nach einem eigenen Hund irgendwann natürlich auch ganz groß geworden und der erste Hund, der mir sozusagen fast schicksalshaft über den Weg lief (weil er meiner Tochter zugelaufen war), den hätte ich am liebsten genommen. Aber da war immer auch noch ein komisches Bauchgefühl im Hintergrund und letztlich habe ich ihn nicht genommen und bin heute sehr froh, dass ich mich für meinen jetzigen Hund entschieden habe, der einfach vom Wesen her wesentlich besser zu mir paßt.
Viele Grüße
Anila