von Katja + Indy(YCH) am 24. Januar 2001 21:48
hALLO Erika!
: Ich kann es gar nicht erwarten, bis ich die Bücher und Infos habe.
: Du schreibst von Sachen wie Steinen, H2-Blockern, Opioden sowie Plasmaersatz, damit bin ich überfordert.
Uuuups, tschuldige, ich schreibe mich immer leicht in Schwung *verlegen grins*
: Kannst Du mir mehr darüber sagen?
: - auch über die Bauchsp., durch was sie erkranken kann und was diese alles anrichten kann, wenn sie verrückt spielt.
Durch was: Alkohol als Ursache ist bei Hunden sicher nicht so häufig ;-) Die nächste Etappe sind Steine, die aus der Gallenblase stammen und beim Abgang durch den Gallengang im gemeinsamen Stück von Gallen- und Pankreasausführungsgang stecken bleiben, dadurch einen Rückstau von Pankreassekret verursachen, was dazu führt, daß sich dieser selbst verdaut (wobei ich nicht weiß, ob dieser gemeinsame Endgang bei Hunden existiert? Hallo? Hat hier wer ein Hundeanatomiebuch?). Infektionen können zu akuten Pankreatitiden führen, ein Bauchtrauma, jede Abflußbehinderung des Pankreasganges (ein Tumor, der auf den Gang drückt), es ist von Medikamenten wie Cortison (!) oder gewissen Diuretika bekannt, daß unter der Behandlung eine Pankreatitis auftreten kann. Außerdem gibt es noch ein paar Stoffwechselkrankheiten, die zu Pankreatitis führen können.
Einige Forumsmitschreiber vertreten die Ansicht, viel Getreide im Futter würde Bauchspeicheldrüsenprobleme nach sich ziehen. Das kann ich nicht beurteilen, gebe das aber so wieder.
Generell gilt für die akute Pankreatitis: Macht häßliche NEkrosen mit Ausfällung von Kalk, ist hochgefährlich, weil es über die Kalkbildung zu massivem Calciumverlist führt, zu Flüssigkeitsverlust und zur disseminierten intravasalen Gerinnung, bei der die für die Blutgerinnung wichtigen Faktoren verbraucht werden und der innerlich Betroffene verbluten kann.
Oft bilden sich nach einer Pankreasentzündung sogenannte Pseudozysten im Pankreas, die mit Ultraschall gut zu überwachen sind, da sie manchmal irgendwo drauf drücken und demzufolge Schmerzen bereiten, muß man sie im Auge behalten. Die heilen entweder selbst ab, werden punktiert oder müssen mit einem Röhrchen für einige Zeit in den Darm ausgeleitet werden.
: - müßen Menschen mit dieser Krankheit auch immer nur das selbe Essen oder auf Ernährungsumstellungen achten?
Würde man das verlangen, würden sie nicht lange mitspielen, fürchte ich ;-) Die erste Zeit gilt: Tee mit Zwieback, etwa 3 bis 10 Tage, dann diverse Stufen Pankreasaufbaukost. Immer muß es sehr fettarm, alkohol- und koffeinfrei sein. Was genau drin ist, müßte ich erfragen, ich kreuze immer nur "Pankreaskost" auf dem Küchenzettel an... ;-)
: - können die, falls so Steine vorhanden sind operiert werden?
Ja. Die Galle muß raus, wenn noch Steine drin sind; Steine im besagten Endgang können vom Darm aus mit einem ENdoskop entfernt werden. Das nennt sich ERCP (für Endoskopische Retrograde Cholangio-pankreatiko-Graphie, grausliges Wort). Das wird aber meist erst gemacht, wenn sich das ganze ein bißchen beruhigt hat.
: - können die, dann wieder ganz normal essen?
Fettarm, aber sonst ja.
: - zu welchen Untersuchungen würdest Du mir raten?
Wie gesagt, Ultraschall als Kontrolle, ein Röntgenbild wird nicht dringend nötig sein, weil es ihm ja wieder besser geht, könnte man aber als Bestandsaufnahme durchaus machen. Regelmäßige Blutuntersuchung im Verlauf, besonders die Pankreasenzyme und Entzündungszeichen.
Genug Infos für einen Abend? ;-)
Viele Grüße,
Katja