Scharlatanerie + Bauchspeicheldr. Krankh :: Gesundheit & Hund

Scharlatanerie + Bauchspeicheldr. Krankh

von Hermann Stoeckl(YCH) am 22. Januar 2001 12:36

Zuerst muß ich sagen, dass ich kein Hundeexperte bin, aber für mich in Anspruch nehme, in bezug auf Medizin und Biologie ein robustes Hintergrundwissen zu haben.
Eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz scheint bei Hunden gar nicht so selten zu sein, wie den geposteten Mitteilungen zu entnehmen ist.
Bei einem akuten Schub dieser Krankheit handelt es sich um eine sehr ernst zu nehmenden Krise, die ein massives Einschreiten erfordert.
Hier in diesem Fall zu homöopathischen Mitteln zu raten, ist etwa das selbe, als eine Person mit einem Bauchschuss zum Heilpraktiker zu schicken.
Ich will den Leuten, die zu irgendwelchen "Globuli" raten, keine böse Absicht unterstellen, es zeigt sich hier nur, dass die alte Weisheit, dass "gut gemeint das Gegenteil von gut ist" viel Wahrheit enthält.
Ich kann nur raten, in Absprache mit einem kompetenten Tierarzt gegen die Entzündung Cortison zu verabreichen, unter Umständen kann auch die zusätzlich Gabe eines Antibiotikums notwendig sein (falls noch pathogene Keime mit hineinspielen).
Desweiteren ist eine längere Therapie (womöglich dauerhaft) mit einem Leberschutzmittel (z. B. Legalon) angezeigt, da die Leber bei diesem Krankheitsbild ebenfalls involviert ist.
Bei einem akuten Zustand Globuli zu verabreichen heißt, mit einer Giesskanne versuchen einen Waldbrand zu löschen.


Hermann Stöckl

von Antje(YCH) am 22. Januar 2001 12:59

Hallo Hermann,

Du hast recht, Probleme mit der Bauchspeicheldrüse gibt es oft, nicht nur bei Rassehunden, bei meiner Rasse (DSH) weitaus öfter als mir lieb ist. Die Geschichte ist absolut nicht zu verharmlosen, allerdings wirken die homöopathischen Mittelchen hier doch manchmal Wunder. Je nach Art, Ausprägungsgrad und vort allem Alter des Hundes kann es möglich sein, daß man die Drüse damit noch "anschubsen" kann, so daß sie wieder (oder überhaupt) ausreichend arbeitet. Einen Versuch ist es wert, wenn die Krankheit aber schon fortgeschritten oder schwerwiegender ist, sollte natürlich im Interessedes Hundes auf einen "Hammer" zurückgegriffen werden. Ich kenne jedoch inzwischen einige Hunde, bei denen das dann nicht mehr notwendig war, die homöpatischen Spritzen und Tropfen (Globuli würde ich nicht beim Hund nicht nehmen) haben ihre Wirkung getan.

Viele Grüße

Antje

von Melli(YCH) am 22. Januar 2001 13:12

Hallo Hermann,

ich habe mit Deiner Frau ja schon privat gemailt und kann nur noch mal betonen: das, was mit Ricky gemacht und herumexperimentiert wird, finde ich absolut seltsam.

Homöopathische Mittel sind ABSOLUT kein Blödsinn....man muß nur Ahnung davon haben und sehr fit in dem Gebiet sein !!!!

Meine homöopathische TÄ hat jede (also 2) Bauchspeichelentzündung bei meinem Hund innerhalb von ein / zwei Tagen in den Griff bekommen (dass es ihm also vorläufig wieder gut ging)und behandelt ihn bis heute SEHR erfolgreich. Meinem Hund geht seit einiger Zeit mit seiner Bauchsp.drüse sehr gut, er verträgt sogar wieder in Maßen fettige Nahrung.

Du solltest Dich also erstmal richtig schlau machen und es ausprobieren, bevor Du etwas abstempelst !!


Gruß Melli & Wolf

von Erika und Ricky(YCH) am 22. Januar 2001 15:20

: Hallo Antje:
Da ich faßt eine akute Bauchspeicheldrüse meines Hundes hintermir habe, ich hatte für diese Nacht schon ein Bett für mich und meinem Hund in einer Tierklinik bestellt.
Ich habe mich in einer Apotheke (selbst ein Hundebesitzer)erkundigt, da meine Mitteln des Heilpraktikers erst heute abend oder morgen früh eintreffen und es meinem Hund dermasen schlecht ging und die rieten mir zu dem Legalon. Er war total müde, hatte Fieber, rote Augen und obwohl er ein sehr arbeitsfreudiger Hund ist und mich niemals alleine weggehen ließe stand er nicht mal auf um mitzufahren.
Das Legalon ist ein rein pflanzliches Präparat der Mariendistel.
Es wird eingesetzt bei Pilz- und bei giftigen Schlangenbissen sowie bei einer Fettleber (bei Alkoholikern). Die Mittel des Heilpr. waren aus der selben Pflanze jedoch nur ein verdünnter Buchteil von dem nur teuerer 5 Amp. 25,-DM
Mein TA wollte keine Kotproben und Bluttests machen, sondern Ultraschall bei angesp. Bauch (hirnrissig) Röntgenaufnahmen (einer Drüse?) sowie den Bauch aufschneiden. Für 2 Spritzen Cortison und Antibiotikum kassierte sie 58,- DM wobei dieser Zustand auch mit aus ihrem Verschulden kam. Es war fast unmöglich den Namen des Anti-biotikums zu erfahren, weil er es ja weiterbekommen muß.
Naja sie hat sich ja erst einen riesigen Bauernhof gekauft.
Der Heilpraktiker (Haare auspendeln) konnte mir über das Wochenende nicht weiterhelften, denn wie oben schon beschr. kann ich keine Mittel verwenden, die ich nicht haben kann.
Ich rief daraufhin bei einem Facharzt einer Firma der mein Bauch-speicheldrüsenentzym herstellt an. Der war sehr nett und hat sich mind. 45 Min mit mir unterhalten und mir erklärt was eine akute Bauchsp. entz. anrichten kann. Auch dieses Legalon hielt er für sehr gut und gab mir auch den Rat dies immer nur weniger zugeben. Ich werde in etwa ein bis zwei Monaten erst den richtigen Effekt einer gut arbeitenden Leber erkennen.
Er betätigte mir auch, daß mein Hund mit einer dermaßen defekt. Bauchsp. kein einziges Globuli oder Tablettchen das Milchzucker, Rohzucker oder sonsteinem Zucker hergestellt wird verdauen kann und dies ja wiederum als unverdautes von der Leber entgiftet werden muß.
Dies kann zwar eine normale gesunde Leber schon mal erledigen, aber nicht eine die durch Cortison, Antibiotikum und forallem schon durch die schlechte Verdauung belastete und überbelastet ist, auch die alk. Tropfen sind Gift für die Leber.

Ich möchte noch hinzufügen daß die meisten Hunde mit Bauchsp. Problem mit einer messersp. Enzyme auskommen, meiner braucht aber einen ganzen gehäuften Teelöffel davon. Die TA´s oder Heilpraktiker haben mich nicht danach gefragt wieviel er von den Enzymen bekommt, der Facharzt schon.
Ich denke mir, daß kein anderer als ein Arzt der Mittel für die Bauchsp. herstellt sich so gut auskennt und sich so gut damit beschäftigt.
Übrigens hat er noch erwähnt daß man bei DSH (leider kommt es bei denen am häufigstn vor) die geröteten Augen wieder weiß geworden sind auf Leberschutzmittel mit Mariendistel sowie der Tränenfluß aufhörte. Er sagt dies wären die ersten Anzeichen einer Leber die zu sehr belastet ist und hat auch schon bei einer diagnostizierten (ich weis leider den Ausdruck nicht)Augenkrankheit die das Wort Schäferhund.... geholfen.

: Viele Grüße
:
:Erika und Ricky

von Merlino(YCH) am 22. Januar 2001 15:29


hallo, Erika!
: Mein TA wollte keine Kotproben und Bluttests machen, sondern Ultraschall bei angesp. Bauch (hirnrissig) Röntgenaufnahmen (einer Drüse?) sowie den Bauch aufschneiden.

nur nebenbei: man kann nicht nur Knochen röntgen, sondern sehr wohl auch Weichteile auf Röntgenbildern beurteilen. es wird dann anders geröntgt.
ein Ultraschall bei einem angespannten Bauch ist alles andere als hirnrissig, sondern das A und O in jeder internistischen und sonstigen Notfallmedizin.

Gruß
Merlino

von Katja + Indy(YCH) am 22. Januar 2001 17:33

Hallo Erika!

Ich halte es für grob fahrlässig, ein Mittel zu verschreiben, daß nicht in der Apotheke vorrätig ist und davon nichts dem Patienten mitzugeben und dann nicht erreichbar zu sein. Das zum einen.
Zum zweiten kann man chronische Pankreatitis sehr gut homöopathisch behandeln (wenn man es denn kann - es gibt leider ziemlich viele Nasen auf diesem Gebiet). Akute Pankreatitis erfordert in jedem Fall eine engmaschige Kontrolle und kann ebenfalls von guten Behandlern hom. angegangen werden - elementare Kenntisse der Akutmedizin vorausgesetzt, damit man die Grenzen kennt!
Meine Schwiegerma behandelt Pankreatitiden homöopathisch; sie ist Fachärztin für Anästhesie und Intensivmmedizin, ich glaube nicht, daß sie das leichtsinnig machen würde...

: Mein TA wollte keine Kotproben und Bluttests machen, sondern Ultraschall bei angesp. Bauch (hirnrissig) Röntgenaufnahmen (einer Drüse?) sowie den Bauch aufschneiden.

Ich habe in den letzten vier Wochen etwa 10 Patienten mit Pankreatitis auf der Station gehabt. Ist vielleicht das Wetter dafür ;-)
Zum Standardverfahren nicht nur unserer Uniklinik gehört a) eine Ultraschalluntersuchung (u.a. zum Suchen eines evtl vorhandenen Steins im Pankreasgang) b) eine Rötgenübersichtsaufnahme der Bauches, um einen Ileus auszuschließen und eventuelle Kalkspritzer durch Selbstverdauung des Pankreas zu finden sowie Luft in Gallen- und Pankreasgängen zu finden oder Steine, die der Ultraschall nicht entdeckt hat.
Wofür nun der Bauch aufgemacht werden sollte kann ich so nicht sagen. Bin aber auch kein Veterinär.

: Er betätigte mir auch, daß mein Hund mit einer dermaßen defekt. Bauchsp. kein einziges Globuli oder Tablettchen das Milchzucker, Rohzucker oder sonsteinem Zucker hergestellt wird verdauen kann und dies ja wiederum als unverdautes von der Leber entgiftet werden muß.
*räusper* Kleine Kritik: Das kann der Mann über's Telefon sehen? Wenn Ihr das als Erfahrungswerte habt, gut, aber die Zuckerverdauung erfolgt im Darm durch diverse Darmwandstädige Enzyme und hat mit der Bauchspeicheldrüse nur marginal was zu tun.

: Dies kann zwar eine normale gesunde Leber schon mal erledigen, aber nicht eine die durch Cortison, Antibiotikum und forallem schon durch die schlechte Verdauung belastete und überbelastet ist, auch die alk. Tropfen sind Gift für die Leber.
Alkoholische Tropfen bei Pankreatitis ist wirklich eine ausgeprägt hohle Idee, da hat er auf jeden Fall recht!

Vielleicht kann Euch der nette Mann aber einen TA in EUrer Nähe empfehlen, dem er das Vorgehen zutraut, das wäre für Euch sicher eine gute Sache. Für spezielle Sachen ist eben auch ein Spezialist gut :-)

Liebe Grüße und Eurem Hundi alles Gute,

Katja

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