Mutter attackiert ihren Welpen :: Hundeerziehung + Soziales

Mutter attackiert ihren Welpen

von Rosi(YCH) am 11. August 2003 06:49

Hallo!
Wir haben seit 2 ½ Wochen eine Hündin (spanischer Wasserhund-Mischling, ca. 2 Jahre) mit ihrem männlichen Welpen (z. Zt. Ca. 15 Wo alt) aus Spanien bei uns zuhause. In der ersten Woche war noch der zweite Welpe mit dabei, der aber jetzt bei seiner neuen Familie ist (die Trennung lief absolut unproblematisch für unsere beiden ab). Die Mutter ist eine sehr liebe, eher ruhige und etwas ängstliche Hündin, die aber auch gerne spielt (auch gerne mit ihrem Welpen).
Hin und wieder fängt sie aber an, sich auf den Kleinen zu stürzen, beißt ihn in Nacken, Ohren und Kehle, so dass er quietscht und schreit. Der Kleine unterwirft sich sofort, bleibt auf dem Rücken liegen, sie geht dann teilweise ein Stück zurück, um dann aber wieder auf ihn zuzuspringen und sich über ihn zu stellen, und ihn weiter zu beißen. Mir ist zwar klar, dass sie den Kleinen nicht ernsthaft verletzen würde, aber das Verhalten beunruhigt mich schon. Der Kleine sucht danach eine Weile lang immer irgendwo Schutz, duckt sich, wenn sie ankommt, oder unterwirft sich direkt wieder. Manchmal fängt er aus der Unterwerfung heraus an, seine Mutter anzuknurren, dann lässt sie sofort ab, und geht zurück.
Diese „Attacken“ macht sie jetzt seit etwas über einer Woche. Das Verhalten zeigt sie häufig im Garten, aber auch beim Spazierengehen, wenn sie etwas aufdreht und rennt. Dabei wird dann der Kleine in dieser Art und Weise „im Vorbeirennen“ attackiert.
Wir versuchen verstärkt, sie als Ranghöhere der beiden entsprechend auch so zu behandeln: Sie wird immer zuerst angesprochen und gestreichelt, bekommt immer als erstes Leckerchen. Auch bei Besuch achte ich darauf, dass sie zuerst beachtet wird.
Wie muss ich aber dieses Verhalten deuten: ist es eher eine Art Eifersucht? Obwohl dieses Verhalten, seitdem wir sie eindeutig als Ranghöhere behandeln, zwar weniger geworden ist, es aber immer noch ein- bis zweimal am Tag vorkommt. Oder kann es sein, dass sie ihrem Kleinen beibringen will, sich zu wehren? Der Kleine ist sonst ein normaler Welpe, recht munter und spielt auch immer wieder gerne mit ihr. Er fängt schon öfter an, mit ihr zu spielen, und es ist dann vielfach auch so, dass sie „vernünftig“ mit ihm spielt.
Bisher haben wir uns bei ihren „Attacken“ herausgehalten, da wir denken, dass sie als Mutter schon ihre Gründe haben wird. Sollten wir einschreiten und sie von diesem Verhalten abhalten?
Ich habe zwar schon seit einigen Jahren Hunde gehabt, aber zwei Hunde, speziell die Kombination Mutter – Welpe, ist auch neu für mich. Bin für jeden Tipp dankbar.

von Antje & Dark Angels(YCH) am 11. August 2003 08:20

Hallo Rosi,

trotz Beschreibung ist so ein Verhalten schwer aus der Entfernung zu beurteilen, zumal ihr die beiden erst so kurze Zeit habt und euch vorangehende Erfahrungen fehlen. Ich versuchs aber trotzdem:

Wir haben selbst einen Wurf aufgezogen und zwei Welpen behalten (jetzt 15 Monate). Altersgemäß kann das, was du beschrieben hast, ohne weiteres zum Erziehungsprogramm der Mutter gehören. Wir haben ähnliches erlebt und waren zuerst auch in Sorge: ab ca. 8 Wochen) brachte unsere Hündin ihren Welpen bei, bei Angriffen nicht zu jammern, sondern sich zu wehren. Sie schob dazu ein Kleines nach dem anderen in eine Ecke, nahm Pfote oder Ohr zwischen die Zähne und drückte dann ganz langsam und vorsichtig zu. Zuerst quietschte das Kleine nach Welpenart, irgendwann kam aber der Punkt, an dem es bellte oder knurrte (so gut es das mit 8 Wochen konnte). Daraufhin machte unsere Mama einen Satz zurück und warf sich unterwürfig hin, mit dem Signal: Ach gott, ein gefährlicher Hund. Danach hat sie sich umgedreht, und ich schwöre, sie hat gegrinst mit dem Ausdruck: Also bitte, geht doch. Nach ca. zwei Wochen hatten alle Welpen das Spiel begriffen und setzten sich zur Wehr. Die nächste Sequenz war, den mittlerweile wehrhaften Welpen die richtige Unterordnung beizubringen: tobende Welpen werfen sich zwar hin, suchen aber sofort die nächste Möglichkeit, von unten wieder herauf zu zwicken. Das ist für eine Unterordnung bei erwachsenen Hunden aber problematisch. Unsere Mum hat über längere Zeit (mehrere Wochen, mit Auffrischungen danach) immer wieder korrekte Unterwerfung gefordert, indem sie die Kleinen dominiert hat, bis sie wirklich still lagen. Der Erfolg ist heute, dass sie immer noch sehr gern mit ihren Welpen spielt. Die beiden (Rüde und Hündin) sind sehr selbstsicher, haben aber überhaupt kein Problem, die Dominanz fremder Hunde anzuerkennen, und spielen und toben für ihr Leben gern.

Mein Rat: Das Verhalten ist wahrscheinlich (aber nicht 100% sicher) in Ordnung, ihr solltet aber kontinuierlich weiter beobachten und die Beurteilung immer am Verhalten des Welpen festmachen. Entwickelt er grundsätzlich Scheu gegenüber seiner Mutter, läuft was falsch. Ist er dagegen seiner Mutter gegenüber munter und aufgeschlossen, ist es o.k. Je frecher er selbst ist, desto (in unseren Augen) bedrohlicher kann auch schon mal die Zurechtweisung ausfallen, aber da sollte man sich nicht einmischen.
Wichtig ist, das hast du aber schon beschrieben, die Beachtung der Rangfolge, damit die Mutter ihren Sohn nicht aus Eifersucht wegbeißt.

Viel Freude beim Beobachten Antje

von Antje(YCH) am 11. August 2003 08:56

Hallo Rosi,

das Verhalten ist völlig normal. Der Kleine wird von Muttern untergebuttert und siedelt sich so ganz unten in der Rangfolge an. "Wehret den Anfängen...!".

Im Wolfsrudel zieht sich die Hündin bereits sehr viel früher von den Welpen zurück. Dann beschäftigen sich die anderen Rudelmitglieder mit dem Jungvolk. Zieht wir einen Welpen mit der Mutter zusammen auf, zwingen wir sie dazu, sich weiterhin in direkter Konfrontation mit dem Welpen auseinander zu setzen, oft räumloch beengt (Wohnung), und dieser wird ihr, mangels anderweitiger Beschäftigungsmöglichkeiten, auch sehr häufig auf den Keks gehen.

Viele Grüße

Antje

von nica(YCH) am 11. August 2003 09:18

Manchmal fängt er aus der Unterwerfung heraus an, seine Mutter anzuknurren, dann lässt sie sofort ab, und geht zurück.
: Diese "Attacken" macht sie jetzt seit etwas über einer Woche. Das Verhalten zeigt sie häufig im Garten, aber auch beim Spazierengehen, wenn sie etwas aufdreht und rennt. Dabei wird dann der Kleine in dieser Art und Weise "im Vorbeirennen" attackiert.
: Wir versuchen verstärkt, sie als Ranghöhere der beiden entsprechend auch so zu behandeln: Sie wird immer zuerst angesprochen und gestreichelt, bekommt immer als erstes Leckerchen

hallo, also ich kann die hundemutter verstehen. ich bin auch froh, wenn meine kinder endlich wieder zu schule gehen! :-) so wenn das nicht schlimmer wird musst du auch nicht eingreifen. der kleine muss jetzt seine grenzen kennenlernen und diese auch bekannt geben. alles völlig normal! jeweniger sich der mensch einmischt desto einfacher geht das alles!

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