von Dogman(YCH) am 11. November 2001 23:21
Hi Attila
: kennst Du nicht den Ausspruch Friedrichs des Großen "Seit ich die Menschen kenne, habe ich mein Herz den Hunden geschenkt"? In der Tat sind meine Hund mir näher als irgendwelche Leute, mit denen ich nichts zu tun habe, die ich nie wiedersehen werde oder die sich gerade im World Trade Center aufhielten, als dieses zusammenkrachte. Das versteht sich doch wohl von selbst. Eine abstrakte Menschenliebe ist mir völlig fremd und entbehrt jeder Grundlage, die Hundeliebe (also die Liebe zum Hund und die Liebe, die der Hund zurückgibt) aber ist echt; wir wollen doch hier kein Moralin verspritzen.
Oh ja, ich kenne diesen Spruch.
Und mir geben meine Beiden zeitweise mehr als Menschen bereit sind mir zu geben.
Aber trotzdem vergöttere ich meine Hund nicht, sondern achte darauf, dass sie anderen Menschen nicht schaden.
:
: : ... und freizügig akzeptierst dass dein Hund Menschen Schaden zufügt.
:
: Akzeptiere ich nicht einfach so, wenn der Hund dies nach Lust und Laune getan hätte. Da es sich aber um Selbstwehr handelte, ist's für mich ein normaler, wenn auch unglücklicher, Vorgang. Der Hund hat sich im übrigen recht dezent verhalten, denn ein Beißangriff ist etwas anderes; er aber ließ sich ja schließlich abrufen und kam schwanzwedelnd zurück. Die ganze Situation mit Gebrülle, Schlagen, Sturz usw. war immerhin ziemlich unübersichtlich, und es gibt bestimmt Hunde, die dem Mann an die Kehle gegangen wären.
Wäre denn noch verwerflicher gewesen.
:
: : Denn genau das sollte das oberste Gebot eines HF's sein, dass der eigene Hund anderen Menschen kein Schaden zufügt.
:
: Im Prinzip ja - mit Ausnahme des Falls, daß der Hundeführer oder der Hund selbst bedroht wird.
Die Gesetzgebung sagt nun mal krass gesagt, dass ich kurz bevor mich die Faust des Angreifers am Kinn trifft ich diesen noch davor warnen muss, dass mein Hund, den ich dabei an der Leine habe, mich verteidigt.
Nimm mal eine geistig verwirrte Person, die dir im Wald entgegentorkelt. Der Hund sieht das als Angriff an, in Wirklichkeit ist die Person auf Grund einer Krankheit hilfebedürftig und kann sich nicht anders verhalten. Akzeptierst du da auch, dass dein Hund da dich verteidigt?
:
: :: In manchen Situationen finde ich es völlig okay, wenn der Hund selbständig entscheidet.
: :
: : Ach ja und in welchen wenn ich fragen darf?
:
: Sehr einfach: dazu rechne ich jede Revierverteidigung, jede Form von Selbstwehr oder Abwehr eines Angriffs auf den Hundeführer. In diesen Fällen bedarf es keines Kommandos! Wenn Du eins über den Kopf kriegst und nicht mehr "voran" rufen kannst, ist es doch sehr angenehm, wenn Dein Hund den Angreifer in eigener Regie am Hosenboden faßt, oder? Meine Hunde würden das machen, sobald sie mich fallen sähen, und wahrscheinlich jeder unausgebildete Hofhund ebenfalls; kenne einen sehr guten Bouviermischling, der hier einen Bauernhof bewacht - also ich käme da mit dem gestohlenen Huhn nicht davon.
Siehe mein Beispiel oben - und nun?
Viele Grüsse
Peter