Tschau Sabine
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ort bin ich auch regelmäßig mit meinem Berner und nehme sogar eine ziemlich weite Anfahrt in Kauf.:::
Findest Du dein Verhalten fair, gegen über deinen Trainingskollegen? Du trainierst auf einem Schäferhundeplatz, mit dem Du zufrieden zu sein scheinst und bezeichnest dann diese als vorsintflutlich. Ich hätte mich sicher nicht gemeldet, wenn Du von vorsintflutlich Hundeplätze gesprochen hättest, aber das hast Du nicht.
Bei uns in der Schweiz, ist es nicht selten, dass ein Berner bei uns trainiert oder beisst. Ich kenne viele Schäferhundevereine, in denen auch Berner arbeiten. Gegenüber all denen finde ich dein Verhalten noch unfairer.
Bei uns in der Schweiz, kann es sein, dass sich ein Verein öffnet oder auch nicht. Das heisst, dass mit allen Rassen gearbeitet wird oder nur mit Schäferhunden. Das kommt oftmals darauf an, ob noch andere Hundeclubs in der Umgebung sind, die auch gut arbeiten. Dann will man diesen nicht Konkurrenz machen und denen die Mitglieder abwerben, in dem man den Verein öffnet. Bei einigen Vereinen ist es so, dass Hunde von anderen Vereine nur bei uns beissen, weil sie keinen guten Figuranten haben, oder andere Gründe, wie der Lärm usw. es verunmöglichen, das auf ihrem Platz gebissen wird. Nicht selten ist dort dann auch ein Berner dabei, der übrigens nicht nur ein treuer Familien-Hund ist, sondern wenn er gut ernährt wir, das heisst wenn dein Mampfhund nicht soviel Fressen darf wie er möchte, dann auch sehr gute Gebrauchshunde sind, mit guten Schutzdienst-Eigenschaften.
Ich will nicht sagen, dass jeder Schäferhundeplatz gut ist, nein das sind vielleicht höchstens 20 Prozent. Aber auf anderen Plätzen ist das auch nicht besser. Wir haben eine lange Tradition und deshalb ist es auch möglich, dass gewisse Plätze etwas vorsintflutlich Wirken. Das es auch bei uns Mitglieder gibt, die ihr Verhalten bessern könnten, das bestreite ich auch nicht.
Aber es muss nicht unbedingt sein, dass wenn Du auf einem Schäferhundplatz nicht willkommen bist, dass das dann arrogante Leute sind, die keine anderen Hunderassen akzeptieren können, sondern dass es einfach so ist, dass man den kynologischen Verein, der auch in der nähe ist, nicht bekriegen will.
Also, ich würde sagen, ob kynologischer Verein, oder Schäferhunde-Verein, es kommt immer sehr auf die Ortsgruppe an und auf die Mitglieder, die sich dort bewegen.
Also bitte mach den Schäferhunde-Verein nicht pauschal schlecht, sondern denke an die Mitglieder, mit denen Du trainierst und die Du pauschalisierest.
Übrigens kann ich dir das umgekehrte auch erzählen. Es gibt Schäferhundebesitzer, die von kynologischen Vereinen ziemlich forsch abgewiesen wurden. Oder die bei einem Kurs schlecht behandelt wurden, nur weil sie einen Schäferhund haben. Das ist alles Hans was Heini, oder besser gesagt, überall gleich.
Wenn Du noch ein gutes Buch lesen möchtest, so lese das Buch von Arnold Fatio, Praktisches Handbuch der Erziehung und Ausbildung des Hundes. Geschrieben 1974. Das Buch ist wirklich etwas vorsintflutlich, aber es hat gute Tipps dabei, die man auch heute noch gebrauchen kann. Zudem hat es Beobachtungen und Wissen in diesen Buch, die man heute in unserer technischen Welt, wieder vergessen hat.
Also, wenn Du das Buch kaufst, so bedenke, dass die Prüfungen zu dieser Zeit, eine andere PO hatten und dass es zwischen der Schweiz und Deutschland grosse Differenzen in der PO gab. Aber es ist ein gutes Buch, das auch heute noch Gültigkeit hat.
Fatio schreibt auch über Zwingerhaltung und es ist interessant zu lesen, wie man 1974 noch darüber dachte. Es ist auch interessant zu lesen, wie 1974 ein Zwinger aussehen sollte. Wenn man die Heutigen Zwinger seiht, dann muss man sagen, ein Schritt weg vom Hund in die falsche Richtung. Ich würde einen Zwinger nicht verteufeln, denn gut angewendet, kann auch dieser Vorteile haben.
Also, genug geschrieben.
Gruss P.H
Ps. Übrigens sah ich erst kürzlich einer, der mir die Vorteile von seinem Motivations-Hündeln klar machen wollte. Nach längerer Diskussion und nachdem er mir zeigen musste, wie er seinen Hund aufgebaut hat und das zeigte er mir erst, nachdem ich im etwa 10 Mal sagte, so habe er das nicht gemacht, das sehe ich seinem Hund an und er solle mir endlich zeigen, wie er den Hund aufgebaut habe. Also, am Schluss kam eben heraus, dass er den Hund, den ganzen Tag in einer Camelbox hatte, das dieser diese Box nur zum Training verlies, oder am Abend um in den Zwinger gehen zu können und dass er zwar einen Kong dabei hat, aber dass er die grössten Zwangseinwirkungen macht, damit sein Hund in den Gehorchsam kommt. Das war einer der behauptete, alles über Motivation zu machen, seinen Hund nicht zu schlagen, im Freiheiten zu geben. Ich bin einer der sagt, dass ich auch mit Zwang und Wehr arbeite, aber mein Hund steht nicht mit eingezogenem Kopf neben mir und zittert. Ersten versuche ich immer gleich zu meinem Hund zu sein, zweitens bin ich mir bewusst was Zwang ist (nur weil ich sage ich mache keinen Zwang, muss das für den Hund noch lange nicht so sein) und drittens bin ich fair zu meinem Hund. Das heisst ich schaue gut auf ihn, dass er genug Bewegung hat, dass er gepflegt ist, dass er richtig Ernährt ist und dass er Freude hat an seinem Hundeleben.
Ich sage immer, nur ein Hund der seinen Meister liebt, ist ein Hund der seinen Meister verteidigt.
In dem Sinn, Gruss P.H