Zurechtweisungen :: Hundeerziehung + Soziales

Zurechtweisungen

von Franziska(YCH) am 23. April 2002 22:15

Hi Melli,

: ...richtig, aber wenn er dieses Verhalten auch zeigt(wenn auch selten), in dem er einen Hund nicht zu dicht an uns heranläßt, wäre es ja so, dass auch wir ihm gehören und das ginge jawohl ein ganzes Stück zu weit.

Wieso ginge das zu weit? Aus seiner Sicht nicht. Offenbar hat er Bedenken, der "Konkurrent" könnte ihm etwas streitig machen. Wenn ihr dann eingreift (z.B. wie beschrieben mit einem coolen "Alles klar"winking smiley, zeigt ihr ihm dass ihr die Situation regelt und dass er sich nicht kümmern braucht.

: ...in diesem Fall sind es aber ja fremde Hunde, also nicht zu unserem "Rudel" gehörend.

Ja, umso schlimmer.

:Machen sich rangniedrige Tiere so ein Verhalten tatsächlich dann auch zur Aufgabe oder ist er in unserem Mensch-Hund-Gefüge vielleicht doch ein bißchen zu gleichgestellt ?

Nein. In der Regel zeigen ihren Menschen gegenüber dominante Hunde eher unsicheres Verhalten gegenüber Artgenossen, oft Wechsel zwischen drohendem und defensivem Verhalten.

: Alle Hunde verhalten sich ja nicht so und ich weiß icht, ob sie in den Situationen keine Gefahr sehen (dann wäre die Frage, warum sieht Wolf darin eine Gefahr) oder weil sie sich nicht darin befugt sehen, diese Aufgabe zu übernehmen.

Warum andere Hunde nicht so reagieren, kann verschiedene Ursachen haben. Entweder sie wollen Streit auf jeden Fall vermeiden, oder die Bindung zu ihrem Besitzer ist nicht so toll (es ist ihnen egal, ob da Konkurrenz um dessen Zuneigung vorhanden ist) oder sie sind "gut erzogen".

: Ich denke, es ist sinnvoller, seine Zurechtweisungen nicht erst im Ansatz zu unterbinden, sondern zu versuchen, sie insgesamt abzuschwächen ....heisst also, was könnte ich tun, damit er diesen Zurechtweisungsdrang gar nicht mehr so ausleben möchte ? Oder meinst Du, wenn ich konsequent in der jeweiligen Situation eingreife, erlischt das Verhalten immer mehr ?

Ja genau letzteres. Umso weniger Erfolgserlebnisse und umso mehr DU ihm diese Aufgabe abnimmst (indem du dich einfach erfolgreich einmischst und klärst und Ruhe hinein bringst) umso weniger Interesse wird er haben das Verhalten weiter zu zeigen.

Bis dann

Franziska

von Verena(YCH) am 24. April 2002 06:48

Hi Melli,
jeder Hund ist natürlich anders, aber das mit dem Loben und locker bleiben hat schon bei vielen Hunden geklappt, die wie verrückt gebellt haben, wenn es an der Tür klingelte. Sie ware so verdutzt, dass es Lob gab nach einmal bellen, dass sie sich in Zukunft auch darauf beschränkt haben. Ist ein bißchen so wie mit dem Clickern. Der Click beendet ja eigentlich die Handlung. Machst du es verbal, ist es ja vom Prinzip her ähnlich. Kannst es halt nur versuchen. Würde mich mal interessieren, ob es klappt.
Sonst beginn zu clickern. Wenn dein Hund mal den Dreh raus hat, dann beclickerst du halt richtiges Verhalten und ignorierst falsches. Schau mal in das entsprechende Forum
Ciao,
Verena

von Melli(YCH) am 24. April 2002 09:34

Hallo Franziska,

: Wieso ginge das zu weit? Aus seiner Sicht nicht. Offenbar hat er Bedenken, der "Konkurrent" könnte ihm etwas streitig machen. Wenn ihr dann eingreift (z.B. wie beschrieben mit einem coolen "Alles klar"winking smiley, zeigt ihr ihm dass ihr die Situation regelt und dass er sich nicht kümmern braucht.


...gut, wir werden weiter so verfahren.


: Nein. In der Regel zeigen ihren Menschen gegenüber dominante Hunde eher unsicheres Verhalten gegenüber Artgenossen, oft Wechsel zwischen drohendem und defensivem Verhalten.


...aha, weißt Du, wie das zustande kommt ?
Ich lese gerade das neuste Buch von G.Bloch und bin deswegen gerade mal wieder besonders kritisch mit meinen Handlungen und kam deswegen auf diesen Punkt.


: Warum andere Hunde nicht so reagieren, kann verschiedene Ursachen haben. Entweder sie wollen Streit auf jeden Fall vermeiden, oder die Bindung zu ihrem Besitzer ist nicht so toll (es ist ihnen egal, ob da Konkurrenz um dessen Zuneigung vorhanden ist) oder sie sind "gut erzogen".


...ja, das "gut erzogen" schwebte mir auch schon bevor, weil einige Leute meinen, ich müsste meinem Hund das strikt und scharf verbieten, es wäre nicht normal und eine Frechheit von meinem Hund. Wenn ich das aber in der Art tue, "flippt" mein Hund nur noch mehr aus.



: Ja genau letzteres. Umso weniger Erfolgserlebnisse und umso mehr DU ihm diese Aufgabe abnimmst (indem du dich einfach erfolgreich einmischst und klärst und Ruhe hinein bringst) umso weniger Interesse wird er haben das Verhalten weiter zu zeigen.

...na hoffen wir es mal, wir werden uns bemühen.

Viele Grüße, Melli

von Franziska(YCH) am 24. April 2002 20:22

Hi Melli,

: : Nein. In der Regel zeigen ihren Menschen gegenüber dominante Hunde eher unsicheres Verhalten gegenüber Artgenossen, oft Wechsel zwischen drohendem und defensivem Verhalten.
:
:
: ...aha, weißt Du, wie das zustande kommt ?
: Ich lese gerade das neuste Buch von G.Bloch und bin deswegen gerade mal wieder besonders kritisch mit meinen Handlungen und kam deswegen auf diesen Punkt.

Naja, ich hab das ehrlich gesagt noch nirgendwo gelesen, sondern eher selbst beobachtet und mir meinen eigenen Reim drauf gebildet. Bei Hunden / Rassen, die eher unterordnungswillig sind, könnte es sein, dass sie sich bei inkonsequenter Führung sozusagen "genötigt" fühlen, selbst die Führung zu übernehmen. Zu Hause klappt das auch, denn Herrchen, Frauchen und den Rest der Familie kennt der Hund nur allzu gut und kann sie einschätzen. Draußen sind sie aber unsicher, weil sie charakterlich gar nicht in der Lage sind, zu führen und vor allen Dingen anderen Hunden und Menschen gegenüber gerne die Führung wieder abgeben würden.

: ...ja, das "gut erzogen" schwebte mir auch schon bevor, weil einige Leute meinen, ich müsste meinem Hund das strikt und scharf verbieten, es wäre nicht normal und eine Frechheit von meinem Hund. Wenn ich das aber in der Art tue, "flippt" mein Hund nur noch mehr aus.

Gut erzogen heißt ja nicht "Militärschule", das noch nichtmal bei Menschen ;o). Zu "gut erzogen" gehört für mich auch eine funktionierende Kommunikation und Befehle im Militärton zeigen eigentlich nur, dass diese nicht wirklich vorhanden ist. Wenn man aber einem Hund klarmachen kann, dass er cool bleiben soll und zwar indem man selbst cool bleibt und dies dem Hund zeigt, dann stimmt die Kommunikation meiner Ansicht nach ganz gut. "Strikt und scharf verbieten" könnte dein Hund in diesem Moment evtl. auf den anderen Hund beziehen, so nach dem Motto: "Aha, Frauchen weist den anderen auch zurecht ... also mach ich alles toll." Mein Hund reagiert in der Situation auch so.

Bis dann

Franziska

von Yvonne und Luna(YCH) am 25. April 2002 16:00



In der Regel zeigen ihren Menschen gegenüber dominante Hunde eher unsicheres Verhalten gegenüber Artgenossen, oft Wechsel zwischen drohendem und defensivem Verhalten.
: Naja, ich hab das ehrlich gesagt noch nirgendwo gelesen, sondern eher selbst beobachtet und mir meinen eigenen Reim drauf gebildet. Bei Hunden / Rassen, die eher unterordnungswillig sind, könnte es sein, dass sie sich bei inkonsequenter Führung sozusagen "genötigt" fühlen, selbst die Führung zu übernehmen. Zu Hause klappt das auch, denn Herrchen, Frauchen und den Rest der Familie kennt der Hund nur allzu gut und kann sie einschätzen. Draußen sind sie aber unsicher, weil sie charakterlich gar nicht in der Lage sind, zu führen und vor allen Dingen anderen Hunden und Menschen gegenüber gerne die Führung wieder abgeben würden.

Hallo Franziska

Ich habe das oben geschriebene durchgelesen und habe eine disbezügliche Frage. Gibt es nicht auch Hunde die unsicher gegenüber anderen Hunden sind ohne zu Hause den Chef zu sein?? Meine Hündin ist anderen Hunden auch eher unsicher und zu Hause ganz sicher nicht der Chef. Also alle Dinge die ein "Chefhund" macht oder versucht probiert sie nicht mal. Befehle werden sofort ausgeführt, es wird alles hergegeben, sie steht auf wenn wir kommen, sie geht nicht vor uns durch die Türe usw.
Nimmt mich einfach wunder!!

Grüsse
Yvonne und Luna

von Franziska(YCH) am 25. April 2002 19:54

Hi Yvonne,

: Ich habe das oben geschriebene durchgelesen und habe eine disbezügliche Frage. Gibt es nicht auch Hunde die unsicher gegenüber anderen Hunden sind ohne zu Hause den Chef zu sein??

Ja sicher gibt es die auch. Hunde zeigen oft ein und dasselbe Verhalten aus unterschiedlichen Gründen oder sie zeigen aus demselben Grund unterschiedliches Verhalten und alle Abstufungen dazwischen.

Bis dann

Franziska

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