von Wiebke(YCH) am 15. Juni 2002 05:10
Es gibt beim Tierarzt spezielle Anti-Androgene, die einen wirklichen Test erlauben, ob es sich hier um hormonspezifische Probleme handelt.
Besagte Hormonspritze kann testen, ob eine Kastration etwas bringen würde... sie hat weniger Nebenwirkungen, als die 'friedlicher machenden, beruhigenden' weiblichen Hormone, die früher zu diesem Zweck verwendet wurden - und einen darüber hinwegtäuschen könnten, dass es eben doch nicht die Sehnsucht nach Hundedamen ist, die ihn zum Heulen bringt, sondern die nach Frauchen.
Wenn es die Hormone sind: dann hilft das in jedem Alter!
Chemische oder endgültige Kastration verhindert zwar nicht sein Wissen darum, dass er ein Rüde ist (die wahren Abenteuer sind im Kopf! sagte mal ein Künstler...), das ist schon richtig, aber die Dringlichkeit vermindert sich doch deutlich - und damit der leutstark geäußerte Liebeskummer... nur: wenn es gar keiner ist, wird man den alten Hernn ja nicht unnötig unters Messer legen wollen - denn:
Wenn er dann weiterheult - aus Verlassenhgeitsangst - sind damit alle gerechtfertigt, die gemeint haben, in diesem Alter brächte das nichts mehr! SEUFZ!!
Sicher gibt es immer mehr Hunde, darunter sind sicher auch ab und an läufige Hündinnen. Wenn aber das Einzige, was sich im Leben dieses erfahrenen Herrn in letzter Zeit geändert hat, die Abwesenheit seiner Besitzer ist, wird die jetzt so deutlich auftretende Heulerei doch eher daran liegen.
Sicher ist es 'gewissenserleichternd', wenn man nach außen zeigt und nur die Hündinnen (die ja ach so unverhinderbar sind) schuld am Leiden des eigenen Hundes sind: aus Spaß an der Freude den Hund allein daheim lassen tun ja die wenigsten Besitzer und so sucht man eben Ausreden, wenn es dadurch zu Problemen mit der sozialen - obligat sozialen!! - Natur des Hundes kommt, sich dieser z.B. mit blutenden Pfoten durch die Wand in Gesellschaft zurückzugraben sucht, wolfsheulend Kontakt zu seiner Familie herzustellen sucht, was auch immer...
Wenn er das längere Alleinsein nicht gewöhnt war und sich jetzt im höheren Alter darauf einstellen soll, muss man leider damit rechnen, dass das den Hund belastet.
Ein Argument für die Besitzerin: Tonband aufnehmen! und ihr sagen, ihr machtet Euch Sorgen um diesen Hund, weil er doch offensichtlich so litte - an was auch immer...
Wie wärs also wirklich mit der Idee des Bebysitter-Dienstes für ihn?
Es gibt auch noch die Möglichkeit, mit Psychopharmaka für Hunde UND einer Verhaltenstherapie ihm bei der Gewöhnung an das Alleinsein zu helfen (bei 'nur' 5 Stunden ginge das ja evt. bei einem älteren Hund noch an).
Mit nur einer der erwähnten 'Hilfen' dabei wird das kaum klappen, aber in Kombination hat man gute Chancen - und ihr dann auch für einen ruhigeren Tag.
Viel Glück und weiterhin so engagierte Nachbarn dem lieben 'Heulbold' wünscht
Wiebke
www.hunde-erziehung.at