von Franziska + Wonda(YCH) am 28. September 1999 17:59
: : Hallo Gabi!
: Wenn mein Hund nämlich meint, er müsse losziehen wie ein irrer, bin ich stehegeblieben. Aber was soll ich sagen. Er guckt mich mit großen Augen an und setzt sich hin. Wir gehen dann eigentlich nicht einen Meter weiter. Wenn ich mich wieder in Gang setze, zieht er gleich wieder. Ich also wieder stehe geblieben und schon setzt er sich wieder hin und harrt der Dinge die da kommen werden. Seit Tagen geht das jetzt so. Was ist zu tun?
Kenne ich von einem Pflege-Setter, die sich immer hinsetzte und Löcher in die Landschaft starrte und das offensichtlich auch noch toll fand! Wenn Dein Hund Dich also nur anschaut, aber nicht dafür sorgt, daß die Leine durchhängt, dann drehe Dich einfach auf dem Absatz um und gehe in die andere Richtung. Du brauchst dazu aber nicht an der Leine zu rupfen, es genügt, daß die Leine ihn über das Halsband ja mitnimmt. Wahrscheinlich wird er dann denken "Hurra, es geht in die andere Richtung", an Dir vorbeipreschen und wieder ziehen. Also drehst Du wieder um und das Spielchen machst Du so lange, bis Dein Hund mit Dir Kontakt aufnimmt (neben Dir laufen und vielleicht sogar Dich anschauen), weil er verunsichert ist und sich nun an Dir orientiert. Sobald er so neben Dir läuft, daß Du ihn sehen kannst, ohne daß Du Dich umdrehen muß - C&T. Dann gehst Du weiter. Er wird wieder vorprellen, Du drehst um und so weiter. Und immer schön cool bleiben, auch wenn Du bald einen Drehwurm hast. Deinem Hund wird es nämlich zuviel werden und er wird sich dann an Dir orientieren - er wäre der erste, der es nicht tut! Am Anfang wirst Du kaum vorwärts kommen und die Passanten werden Dich anschauen, als hättest Du einen Knall - pfeif drauf! Ich habe mit einem Pflegehund original 1 Stunde für 300 Meter und zurück gebraucht! Tja, er hatte seine Stunde Auslauf und es war sogar sehr spannend für ihn, denn er erlebte etwas, was es sonst nicht gab: Er mußte sich an seinem Hundeführer orientieren! Daß er sonst nichts erlebte und an manchem Grashalm fünfmal vorbei kam, war ja sein Pech!
Bei Wonda ist es inzwischen so, daß sie, falls sie doch mal meint, es wäre jetzt aber dringend, da oder da hinzukommen, regelrecht zurückhopst, wenn sie den Zug auf der Leine spürt. Und das nicht, weil sie Angst vor einem Ruck hätte, sondern weil sie weiß, daß sie nicht vorwärts kommt, wenn sie sich nicht an mein Tempo hält. Und in ganz hartnäckigen Fällen drehe ich dann doch noch mal um, z.B. wenn sie einen Hund sieht und da unbedingt sofort hinmöchte. Dann rufen die Leute immer "Meiner macht nichts!" und ich könnte mich kringeln! Du merkst, es ist eigentlich eine recht entspannende SAche mit dem Erziehen zur Leinenführigkeit!
Viel Glück weiterhin und bei Fragen gleich melden!
Tschüß, Franziska und Wonda
: Gabi!