Hallo Me,
: Bei uns sieht das leider anders aus und wenn ich in Relation setze, was in den letzten
: Jahren an Jungkatzen im Tierheim abgegeben wurde, dann nimmt die Zahl stetig
: zu....
Wie gesagt, die Zahl der Katzen blieb auf den Höfen, die ich gut kenne, immer relativ konstant. Bei meiner Freundin waren es 4 bis 5 Altkatzen, über zwei Jahrzehnte hinweg, und auch auf einem anderen Hof, den ich gut kenne, gab es meine ganze Kindheit über nur 2 bis 3 Altkatzen (ich meine damit immer die gleichen). Der Jungtierverlust war allerdings überall hoch, unfallbedingt. Seltsamerweise akzeptieren Hofhunde oftmals nur die eigenen Katzen und auch Jungtiere, die erstmals vom Heuboden herunterklettern, fallen ihnen zum Opfer, wenn sie nicht geistesgegenwärtig die Flucht nach oben antreten. Viele Kätzchen wurden von den Schweinen getötet (junge Katzen legen sich gerne zu den Ferkeln unter die Rotlichtlampe, was viele der Säue gar nicht schätzen; ältere Katzen tun das auch, aber nur bei den "richtigen" Säuen, nämlich denen, die das zulassen), einige endeten im Heugebläse, manche springen nicht schnell genug aus dem Radkasten, wenn ein Auto startet, manchen schlabbern nach dem Melken am Euter der Kühe (was die Bauern gar nicht mögen wegen der Keime) und geben nicht schnell genug Fersengeld, wenn die Kuh sich hinlegt usw.
: Aber findest Du es ok, daß die Tiere teilweise tagelang vor sich hinkrepieren??? Und
: nichts anderen ist ein Tod durch FIP, Leukose, Katzenseuche und Schnupfen... kein
: Mensch greift ein. Trotz allem bleiben immer welche übrig und aus 5 werden schnell
: 15 und noch mehr....irgendwann müssen sie dann weg und entweder greift der Bauer
: dann zu Hilfe zur Selbsthilfe oder sie werden im Tierheim abgegeben....
Ich kenne das so nicht, daß sich um kranke Tiere nicht gekümmert wird, auch nicht auf den Bauernhöfen. Schwerwiegende Infektionskrankheiten habe ich nie erlebt, außer daß eine Katze (ein "Herbstkätzchen"
chronischen Schnupfen hatte, aber längst nicht so schlimm, wie ich das heute von einigen Hauskatzen kenne. Was die meisten Probleme bereiteten waren Verletzungen, z.B. durch den Mähdrescher oder daß die Tiere angeschossen von ihren Streifzügen zurückkamen.
: Eine Katze hatte einen Gebärmuttervorfall nach der Geburt, der Bauer wollte aber
: keinen Tierarzt, die Katze und die 2 Tage alten Kitten sind gestorben (eingreifen
: konnte ich nicht, weil ich sonst nicht mehr hingekonnt hätten und das hätte sämtliche
: Beobachtungen zu nichte gemacht). Eine andere Katze konnte ihre Kitten nicht
: selbständig auspressen, der Bauer hat mir aber erlaubt sie auf meine Kosten zum TA
: zu bringen - Kaiserschnitt. Und davon gibt´s noch viele - nur bemerkt es keiner,
: wenn eine Katze fehlt, weil immer wieder welche fehlen (Überfahren, totgetrampelt
: etc.)
S.o., anscheinend sind die "Zuchtstämme" in unserer Gegend extrem gesund. Katzen sind auf einem Bauernhof "Nutztiere" und der Verlust einer "guten" Katze wird sehr sehl bemerkt und auch bedauert. Zugegeben, verwöhnt werden diese Tiere nicht, aber sie sind als Selbstversorger in der glücklichen Lage, z.B. eine falsche Ernährung spielend wieder auszugleichen. Die zweimalige Milchgabe betrachten sie eher als Snack für zwischendurch, Nachts gehen sie auf Rattenfang. Die eingesperrte Wohungskatze ist ihrem Besitzer in dieser Hinsicht hoffnungslos ausgeliefert...
: Meine Katzen sind auch größtenteils auf 180 qm Wohnung begrenzt und sind weder
: fett noch faul....und ich denke nicht, daß die Katze sagen würde: "Na gut, scheiße
: daß es Autos gibt und ich direkt an der Straße wohne, aber dann lasse ich mich mal
: eben überfahren, das ist wenigstens aufregend und nicht so langweilig wie in der
: Wohnung....
Meine Schwester wohnte viele Jahre an der Hauptverkehrsstraße unserer Stadt, Sie übernahm eine ältere Wohnungskatze, die nach einiger Zeit uneingeschränkten Freigang hatte. Über Jahre hinweg hat sie sich sehr gut mit dem Verkehr arrangiert (in dieser Gegend leben übrigens mehrere "Stadtkatzen", alle älteren Semesters). Heute wohnt meine Schwester wieder "auf dem Dorf", aber auch an der Durchgangsstraße. Die Katzen in der Nachbarschaft sind alle schon älter; die Katzen, die einem Auto zum Opfer fallen, sind eigentlich immer nur Jungkatzen und oftmals die, die in einer Wohnung aufgezogen wurden. Katzen lernen sehr gut, mit dem Straßenverkehr zurechtzukommen. Man muß ihnen aber die Möglichkeit dazu lassen.
: Sicher würden die Tiere alle lieber draußen leben ohne Beschränkungen (bezieht
: sich dann aber AUCH AUF DEINE HUNDE), was nun mal nicht machbar ist, da
: sich der Mensch die Erde Untertan gemacht hat (wie es so schön haißt) und da für
: natürliches Leben kein Platz mehr ist....
Hier liegt der große Unterschied zwischen Hund und Katze!!! Mein Kater konnte sich einen ganzen Tag über alleine im Garten beschäftigen; die Hunde, die ich hatte, haben so etwas lieber im Rudel gemacht! Zwischen einer artgerechten Hundehaltung und einer artgerechten Katzenhaltung liegen für mich Welten!!! Ein Hund liebt es, einen dominanten "Alpha" zu haben, eine Katze haßt das! Beim Hund ist es genetisch fixiert, im Rudel zusammenzuarbeiten, die Katze ist bei der Jagd ein Einzelgänger. Der Hund braucht die emotionele Bindung zu seinem Rudel, die Katze ist mehr an ihr Revier gebunden. Für mich gehört Freigang nun mal zu einer artgerechten Katzenhaltung, auf die ich lieber verzichte, wenn ich ihr diesen nicht gönnen kann (mit all seinen Gefahren, z.B. engagierten Tierschützern... *grins*).
: Mir geht es nicht darum, daß eine trächtige Katze nicht raus sollte, aber wenn ich
: vermeiden will, daß etwas wie bei Elke passiert, dann muß ich den Freigang einer
: hoch-tragenden Katze eben ab einer bestimmten Zeit einschränken um auf Nummer
: sicher zu gehen (das hatte sie ja auch, die Miez ist nur leider entwischt)...
Damit sie nicht in die Fänge einiger wildgewordener Tierschützer kommt??? Wenn in einer Gegend Katzenfallen aufgestellt werden, sind meinner Meiung nach die betreffenden Personen verpflichtet, dieses vorher öffentlich bekanntzugeben!!! Es kann doch nicht angehen, irgendwo einfach irgendwelche Katzen einzufangen und sich dann nicht einmal die Mühe zu machen, besorgten Katzenbesitzern eine vernünftige Auskunft zu erteilen.
Vor einiger Zeit haben wir ein Haus gekauft, dessen Vorbesitzer ca. 10 halbwilde Katzen gefüttert haben. Der Katzenbestand wurde reduziert, die verbliebenen Tiere entwurmt, geimpt und die Katzen kastriert und natürlich täglich gefüttert. Irgendwann meinte jemand, der am Ortsrans wohnt, daß meine Hunde tagsüber immer zu einer bestimmten Zeit wahnsinnig bellen würden. Als ich einenTag Urlaub hatte habe ich gemerkt warum: Es kamen Leute, die ums Grundstück schlichen und an mehreren Stellen Katzenfutter ausgelegt haben (und ich habe mich immer gewundert, was meine Hunde in den Büschen fressen). Auf meine Frage, was sie da treiben, bekam ich die Antwort, daß sie die herrenlosen Katzen versorgen. Konnten die nicht ein einziges Mal klingeln und fragen??? Demnächst hätten sie die bereits kastrierten Katzen zum Tierarzt geschleppt! (Eine Katze ist übrigens seit längerer Zeit verschwunden, ich denke, das geht auch auf die Rechnung der "Tierschützer"
.
Mir geht solcher "Tierschutz" einfach zu weit!!!
Viele Grüße
Antje