Wer kann mir Tips geben? :: Was sonst nirgends passt

Wer kann mir Tips geben?

von Salomax(YCH) am 25. September 2000 09:54

Hallo!

Ich bin voll berufstätig und ein Leben ohne Hund ist für mich nichts wert. Zur Zeit hab ich noch Leute die sich vormittags um meinen Hund kümmern, daß wird aber nicht immer so bleiben.

Na ja, jetzt zum Problem. Wie gesagt, kann ich mir ein Leben ohne Hund nicht vorstellen. Aber jeden Tag 8 Std. im Büro (wo Hunde nicht erlaubt sind) ist mit einem Hund nicht zu vereinbaren (oder doch?).

Ihr würdet mir sehr helfen, wenn Ihr mir erklärt, wie Ihr das unter einen Hut bekommt. Ich verdiene nur 2000 netto und mein Freund verdient auch nicht viel mehr, wenn ich einen Teilzeitjob annehme, wie können wir dann die Miete usw. bezahlen?? Da ich noch zu Hause wohne hab ich keine Ahnung wieviel das Leben tatsächlich kostet. Bin gerne bereit mein Leben auf einen Hund einzustellen, hab aber Angst, das dann zu wenig Geld da ist.

Das einzige Problem ist die Arbeit, wir gehen nicht in Diskos und fahren nicht in Urlaub ohne Hund. Bis auf den Beruf ist der Hund voll in unser Leben integriert.

Ich möchte später auch einen agilen Hund haben mit dem ich Agility betreiben kann, dass paßt aber überhaupt nicht zu einem Hund der auch mal ruhig ein paar Stunden allein bleibt ohne zu leiden.

Auch wenn meine Bitte sehr indiskret ist, würde ich mich freuen, wenn Ihr mir beschreibt, wie Ihr das alles regelt.

Vielen Dank für Eure Hilfe

von Claudia aus Buchholz(YCH) am 25. September 2000 10:23

Hallo Salomax (?),
meine Tochter und ich haben jetzt einen (fast) 9 Monate alten Hund. Wir handhaben es so, dass ich morgens, gegen 5.30 Uhr, mit ihm ca. 30 Min. gehe, dann gegen 13.00 Uhr kommt meine Tochter und geht mit ihm 30-60 Min. Wenn ich dann gegen 16.00 Uhr komme, gibt´s richtig Auslauf: 1 1/2-2 Stunden. Und abends dann die "Puller-Runde". Das dazu. Am Wochenende natürlich entsprechend mehr...
Bevor wir den Hund holten, habe ich überlegt, was sein wird, wenn meine Tochter mal keine Zeit/Lust mehr hat, mit dem Hund zu gehen. Ich habe mich informiert und herausgefunden, dass es jederzeit Schüler/innen gibt, die - wenn nicht sogar umsonst - so zumindest nur für ein geringes Entgelt mit dem Hund mittags gehen würden. Das wird dann, wenn es soweit ist, auch kein Problem sein, weil mein Hund ein relativ friedlicher Zeitgenosse ist.
Euch würde ich das gleiche empfehlen. Es gibt immer Kiddies, die keinen eigenen Hund haben dürfen und sich sehr freuen, eine "Hunde-Beteiligung" zu haben. Wichtig ist natürlich, was für ein Wesen Euer Hund hat und wie Ihr es ihm am besten verkaufen könnt, allein zu bleiben.
Ich muß noch erwähnen, dass mein Ben tagsüber nicht ganz allein ist, denn wir haben auch sechs Katzen, mit denen er sich prima versteht. Also ist die Wohnung nicht so leer und verlassen. Das wäre vielleicht auch noch eine Möglichkeit für Euch!
Laßt bloß nicht den Kopf hängen, und guckt noch mal im "Such-Menü"; da gab es irgendwann (zwischen Mai und August) schon mal eine ähnliche Anfrage und viele Antworten dazu.
Viele Grüße
Claudia

von Pat(YCH) am 25. September 2000 11:15

hei
zuallererst würde ich mir einmal die grundlagen verschaffen,um das vorhaben anzugehen.
also lerne,was es heißt,selbstständig zu leben.
d.h. mietspiegel in eurer gegend,kostenfindung ,lebenshaltungskosten etc.dann mach mal ein paar probeanrufe bei vermietungen zwecks hundehaltung.vielleicht machst du pos,vielleicht auch neg. erfahrung.es schadet nichts,die realität kennenzulernen.
hund im büro geht schon,außer es ist wie bei dir verboten.auch agiler hund im büro geht.
agiler hund heißt nicht,daß der nicht einige stunden ruhig auf platz verbleibt,sofern er ansonsten genug auslauf oder beschäftigung hat.
ist an sich kein problem,zumindest nicht für hund.
zusammen habt ihr derzeit 4000.- netto,und das reicht,viele fam. mit kindern haben auch nicht mehr.
sofern du hund gar nicht ins büro mitnehmen kannst ,und nicht über mittag heimkannst ,um ihn rauszulassen,würde ich mir die anschaffung noch ein wenig aufschieben.in 1-2 jahren kann alles schon ganz anders ausschauen,und so,wie du die situation beschreibst,kann es nurbesser
werden.

gruß pat

von Inge + BC(YCH) am 25. September 2000 21:31

: Ich habe mich informiert und herausgefunden, dass es jederzeit Schüler/innen gibt, die - wenn nicht sogar umsonst - so zumindest nur für ein geringes Entgelt mit dem Hund mittags gehen würden.

Davor kann ich eigentlich nur warnen, wenngleich ich mir als Kind auch ein Taschengeld mit Hundeausführen verdient habe.

1. sind die Kiddies nicht immer so zuverlässig wie man es sich wünscht. Die Erfahrung zeigt, daß schnell andere Dinge interessanter werden und dann muß man auf die Schnelle Ersatz suchen.

2. Ganz wichtig: gesetzlich bewegt man sich da in einer sehr undurchsichtigen Zone, wie ich erst kürzlich gelesen habe. Danach ist nämlich derjenige als Hundehalter anzusehen, der den Hund betreut. Also in dem Fall der Betreuer und nicht der Besitzer. Passiert etwas durch den Hund, wird der Halter - also der Betreuer - zur Verantwortung gezogen. Daher sollte auf jeden Fall bei der Betreuung eines Tieres immer ein Vertrag abgeschlossen werden, der nicht nur die Pflichten des Betreuers regelt, sondern vor allem auch die Haftungspflicht des Besitzers! (Dies gilt grundsätzlich für alle Tiere und z.B. auch Urlaubsbetreuung)

3. Auch der allerfriedlichste Hund begegnet mal seinem Erzfeind. Und auch wenn der andere die Keilerei beginnt - es ist für außenstehende Personen, erst recht, wenn es sich um Kinder oder Jugendliche handelt, unzumutbar, sich einer solchen Situation stellen zu müssen. Die meisten Hundebesitzer sind da ja sogar überfordert - wieviel mehr gilt das für jemanden, der den Hund nur stundenweise betreut! Und was, wenn der angeheuerte Jugendliche dabei gebissen wird? Wie willst Du das verantworten?

Nein, von der Betreuung von Hunden durch Kinder oder Jugendliche halte ich überhaupt nichts! Entweder man bekommt die Betreuungsperson aus der eigenen Familie gestellt, oder man findet erwachsene Betreuungspersonen, die genau wissen, worauf sie sich einlassen (auch hier: nur mit Vertrag!)

Gruß Inge

von Antje(YCH) am 26. September 2000 07:09

Hallo Salomax,

was Du vor hast ist kein einfaches Leben...

Anfangs waren meine Hunde nicht alleine, wenn ich arbeiten gegangen bin, meine Mutter war zu Hause. Deshalb wußte ich auch, wie sich meine Hunde verhalten, wenn ich nicht zu Hause bin, der Abschied Morgens oder das Nachhausekommen spiegeln ja nicht das wider, was der Hund den ganzen Tag alleine zu Hause so treibt. Meine erste Hündin, ein Jagdterriermischling, hat mich morgens an der Haustüre verabschiedet. Kurz danach verschwand sie, um den Tag unter meinem Schreibtisch zu verschlafen. Pünktlich 3 Minuten, bevor ich von der Arbeit gekommen bin (meine Mutter schwört noch heute, daß die Hündin das Auto hören konnte, denn ich bin nicht immer zur gleichen Zeit gekommen), tauchte sie wieder auf. Einzigster "aktiver Zwischenfall" tagsüber war der Briefträger, den mochte sie überhaupt nicht leiden und der und sein Auto wurden verbellt.

Später kam eine Schäferhündin ins Haus und dann der Staff Bull. Der Bulli war eine faule Socke, den man morgens fast prügeln mußte, damit er vor die Tür ging, kurz mal Pieseln und dann wieder rein. Bis ich fertig war zum Wegfahren lag der schon wieder in meinem noch warmen Bett unter der Decke, nur ein Bein oder die Rutenspitze guckten raus, und geschnarcht hat er auch und nicht mal mit einem Auge geblinzelt (Wochenende hat er warscheinlich gehaßt, denn da mußte er früh aufstehen...). Gegen Mittag ging er dann mal gnädig mit meiner Mutter runter, aber keinesfalls vor 11 oder 12 Uhr, ein leckeres Schnittchen essen und dann vielleicht im Garten schlafen, aber nur bei schönem Wetter, Regen und Kalt *brrrr*, da isser lieber im Bett geblieben. Die Schäferhündin hingegen wollte morgens erst eine Runde am Rad laufen, dann blieb sie bei meiner Mutter in der Küche oder lag im Flur. So gegen 11 Uhr wollte sie in mein Zimmer und wurde erst kurz vor meinem Feierabend wieder munter.

Mit diesen Hunde gab es keinerlei Probleme, als sie tagsüber ganz alleine bleiben mußten (z.B. im Sommer), auch nicht, als ich mit Schäferhund und Bulli eine Zeitlang in einer Großstadt in einem Mehrfamilienhaus gewohnt habe. Allerdings waren diese Hunde bereits alle ausgewachsen, als ich sie bekommen habe (Mix 8 Jahre, Schäferhund und Bulli 3 Jahre) und stammten teilweise aus sehr schlechter Haltung, so daß man sie durchaus als "genügsam" bezeichnen konnte. Es gibt durchaus Hunde, die so unselbstständig sind, sei es genetisch oder prägungsbedingt, daß sie längere Zeiten des Alleineseins seelisch nicht verkraften. Das hat aber nichts damit zu tun, ob ein Hund für den Hundesport geeignet ist oder nicht, eher im Gegenteil, der unselbstständige Hund wird eher derjenige sein, der für den Sport nicht die nötige Ruhe hat. Wichtiger ist, daß der Hund in der restlichen Zeit ausgelastet wird, sowohl körperlich als auch mental. Mein Jagdterriermix lief täglich 10 bis 50 km nebem dem Pferd, Bulli und Schäferhündin habe ich im SchH-Sport geführt, neben Radfahren, Spazierengehen etc. standen täglich irgendwelche Übungen (Fährte, Unterordnung, Schutzdienst) auf dem Programm, und ansonsten war Familienleben angesagt, Kino etc. gab's und gibt's halt nur im Urlaub.

Heute lebe ich alleine und habe mein Leben ganz auf die Hunde eingestellt. Dazu gehört für mich auch, daß meine Hunde tagsüber, wenn ich arbeiten gehe, im Zwinger untergebracht sind. Das vereinfacht die Sache insofern, daß sie sich dort auch lösen dürfen, denn schließlich kann es mal vorkommen, daß ein Hund auch mal Durchfall etc. hat bzw. außer der Reihe "mal muß" (ich verfüttere öfters auch mal so Sachen wie rohe Leber und frische Milch) und dann natürlich nicht auf die Mittagspause oder den Feierabend warten kann. Auch kann man sie dort prima mit richtig saftigen Rinderknochen beschäftigen, etwas, was sie bei mir nur auf dem Balkon oder im Zwinger fressen dürfen. Wenn sie morgens vor der Arbeit schon einmal richtig außer Puste waren, dann verschwinden sie im Zwinger sofort mit ihrem Knochen in der Hütte und sind die nächste Zeit gut beschäftigt. Danach folgt erst einmal ein ausgiebiges Schläfchen.

Wenn Du Deinen Hund nur in der Wohnung halten kannst, ist es wichtig, daß Du die Möglichkeit hast, in der Mittagspause mit ihm hinauszugehen. Positiv ist auch, wenn der Hund Gesellschaft hat, z.B. ein zweiter Hund oder auch eine Katze (allerdings können sich bei einem 2. Hund manche Probleme potenzieren, z.B. das Bellen). Und er muß auf jeden Fall ausgelastet werden, nicht nur körperlich, sondern auch geistig, und das nicht nur bei schönem Wetter, sondern auch bei -20°C oder wochenlangem Schneeregen. Schlecht ist es, wenn Du in einer Mietwohung lebst, in dem noch andere Leute wohnen (da sind Probleme vorprogramiert, wenn der Hund mal bellt), besser ist es, sich nach einem kleinen Häuschen umzusehen.

Problematisch ist es auch, sich einen Welpen zu nehmen, besser wäre ein älterer Hund, ab einem oder anderhalb Jahren (auch hier findest Du phantastische Hunde). Daß Du dann erst einmal Deinen Jahresurlaub drannhängen mußt, um den Hund einzugewöhnen und an den späteren Tagesablauf zu gewöhnen, sollte selbstverständlich sein. Und Dir muß klar sein, daß Dein Hund bzw. Deine Hunde, wenn Du groggy von der Arbeit kommst, frisch und ausgeruht ist/sind, und dann sein/ihr volles Programm haben möchten! Nix ist unmöglich, aber es ist manchmal schon recht anstrengend....

Viele Grüße

Antje

von Martina(YCH) am 27. September 2000 10:05

Hallo Salomax,

ich kenne Dein Problem aus eigener Erfahrung. Wir haben uns damals 2
Welpen zugelegt, damit sie tagsüber nicht alleine sind (wir wohnen in
einem Einfamilienhaus).

Punkt 1:
Unsere beiden Racker hatten einen großen Freilauf mit Hütte, konnten
über die Garage in den Keller des Hauses (dort waren Futter, Wasser und
Matratzen). Als es in den Herbst hineinging haben wir gemerkt, daß die
Kellertüre zum Wohnbereich hin von innen völlig zerkratzt war. Unsere
Hündin wollte dann morgens auch nicht mehr runter, bzw. raus. Wir haben
dann festgestellt, daß sie gefroren hat. Also haben wir die letzte Tür
auch noch aufgelassen ... Freilauf, Garage, Keller, Wohnung! Wie die
Wohnung dann bei naßkaltem Wetter (Wände,Boden) ausgesehen hat, brauche
ich wohl nicht zu beschreiben ... und welche Gegenstände aus der
Wohnung alle im Freilauf vergraben wurden auch nicht ...

Punkt 2:
Ich habe sehr schnell gemerkt, daß meine beide Racker mich trotzdem, daß
sie zu zweit sind tagsüber sehr vermissen ... Du kannst Dir vorstellen,
mit welch schlechtem Gewissen ich jeden Tag zur Arbeit gegangen bin.

Punkt 3:
Ich hatte leider das Pech, zwei Hunde zu erwischen, die Krankheiten
magisch anziehen... Wir haben gleich zu Beginn, als die beiden in's
Haus kamen, ein Konto mit DM 10.000,-- (Zehntausend) angelegt. Es sollte
dafür sein, daß egal, was mit einem Hund mal sein sollte, es nie am
Geld scheitern sollte. Wir haben das Konto zwar bis heute nicht antasten
müssen, aber ich glaube es hätte wohl nur die ersten beiden Jahre ge-
reicht (Milzoperation, 2 Kreuzbandrisse, Arthrose, Schilddrüsenunter-
funktion, Futtermittelallergie, Beinahe-Magendrehung usw.) Allein für
die Medikamente gebe ich jeden Monat sehr viel Geld aus.
Sicher, dies ist ein Extremfall, aber er zeigt auch, was auf einen zu-
kommen kann. Wäre ich nicht in der glücklichen Lage, dies alles bezahlen
zu können ...

Punkt 4:
Seit 6 Jahren nun arbeite ich nur noch zweimal die Woche einen halben
Tag. Die andere Zeit bin ich zuhause. Jetzt erst merke ich, wie sehr die
beiden meine Anwesenheit genießen, und was ich ihnen zuvor vorenthalten
habe...

Überlegt es Euch gut. Vielleicht lässt sich ja doch eine Lösung finden,
daß Du den Hund mit zur Arbeit nehmen kannst (dafür würde ich meinen Job
jederzeit wechseln) oder vielleicht auch einen Teil der Arbeit zuhause
verrichtest. Es gibt doch heute so viele Möglichkeiten ...

Viele Grüße
Martina, Anka und Arko




Hundeforum Login

  • Bitte geben Sie für die Anmeldung Ihren Teilnehmernamen und das Kennwort ein.
    Keinen Account? Jetzt Registrieren!





Aus dem Hundeforum Archiv

  • Leinenzwangzeit

    : : : Hallo Franziska, : : wo wohnst Du denn ? Bei uns gibt es nämlich auch gerade so Irre, die Gift ...

  • Unterschriften Aktion gegen Sam :-

    Hi Möni, : **mit einem Nylonband bekommt man ihn doch nicht ruhig, höchstens akustisch ruhig. um die ...

  • Erfahrungen mit Tierheimhunden

    Hallo Alina, trotz der etlichen Antworten die Du schon bekommen hast, möchte ich Dir auch von uns ...

  • Welpen aussuchen.

    Hallo Andrea Also, mein Freund hat sich auch einen Welpen ausgesucht (ist jetzt eineinhalb Jahre her), ...

  • SchH rein über Beute?

    Hallo ANdreas! Ich klink' mich mal kurz ein... : "Trieblich Auslasten" müßte ich den Hund demzufolge ...

  • Mein Hund jagd Katzen

    Hallo Cathy, Original geschrieben von cathy sonst gebe ich dir mal gerne einen border collie der ...

Hundebilder aus dem Hundeforum

Aktive Hundebesitzer


Hundeforum Yorkie - Statistiken

Alle Hundeforen
Themen: 43.416, Beiträge: 285.516, Hundebesitzer: 11.389.
Neuester Hundebesitzer: Tierschutzverein Sehnde.

Aktuelles Hundeforum
Themen: 2.652, Beiträge: 20.594.

Startseite | Hundeforum | Hundefotos | Neueste Beiträge | | Registrieren