von Ana(YCH) am 07. März 1999 17:10
Hallo Jutta!
: ich vermute mal stark, daß Krümel in der Zeit vor dem Geschorenwerden hervorragende Erfahrungen damit gemacht hat, sich durch Schnappen etc. dagegen zu wehren. Was sollte sie also für einen Grund haben, jetzt nur deswegen damit aufzuhören, weil es nicht mehr ziept? Die anderen unangenehmen Begleiterscheinungen (still liegen bleiben, sich überall anfassen lassen...) sind ja geblieben.
Da hast Du sicher nicht ganz unrecht. Mir ist jetzt (nachdem sie geschoren ist), wo ich nur Freddy mit dem Kamm bearbeite, aufgefallen, daß ich bei ihr irgendwie Skrupel hatte, sie genauso „hart“ anzufassen wie ihn (mit „hart“ meine ich, daß ich ihn scharf zurechtweise, wenn er mal versucht, beim Kämmen rumzuzicken). Das wird sich jetzt mit Sicherheit ändern.
: Im Augenblick "erzieht" Krümel Dich, indem sie abschnappt. Sie mit Kauspielzeug etc. zu beschäftigen, wird, meiner Einschätzung nach, bestenfalls einen gewissen Aufschub von Krümels Abwehr erreichen, aber das Problem nicht lösen. Ich würde also eher vorschlagen, ihr klar zu machen, daß Kämmen genauso zum Leben gehört, wie gewisse andere Dinge auch. Bedeutet konkret: Krümel kriegt das Kommando zum Hinlegen und lernt neu das Kommandi "Kämmen". Dann "bearbeitest" Du langsam und ruhig (vielleicht mit einem der vorgeschlagenen Geräte) vom Kopf bis zu den Pfoten eine Seite. Liegt sie ruhig, wird sie sanft gelobt. Zappelt sie oder schnappt sie ab, wird sie mit einem energischen "Nein!" (oder was immer Du sagen willst) zurechtgewiesen. Beim Abschnappen würde ich das mit einem Schnauzengriff unterstützen, der möglichst blitzartig erfolgen sollte. Wenn Krümel sehr zappelt, könntet Ihr anfangs vielleicht zu zweit arbeiten, wobei einer sich darauf konzentriert, Krümel zum Stilliegen zu bringen und der andere kämmt. Die erste Einheit braucht nur zwei bis drei Minuten zu dauern, viel Fell zum Kämmen ist ja grade nicht da. Danach darf sie aufstehen und wird gelobt. Sie sollte allerdings nicht gerade dann entlassen werden, wenn sie Theater macht. Nach ein paar Minuten ist die andere Seite dran. Wenn Du das jeden Tag machst und ihr ab sofort kein Theater mehr durchgehen läßt, wird sie sich dreinfügen, auch wenn sie es vermutlich nicht lieben wird.
Deine Bemerkung mit der „Erziehung“ von Krümels Seite ist gar nicht so abwegig. Ich war anfangs durch ihre geringe Größe und Zierlichkeit wohl doch etwas gehemmt und habe ihr in dieser Hinsicht zuviel durchgehen lassen. Ich war aber auch schon dazu übergegangen, sie zum Kämmen auf einen Tisch zu stellen, da ist Flucht sowieso so ziemlich unmöglich. Inzwischen habe ich mir einen Kamm mit rotierenden Zinken besorgt und am Wochenende an Freddy schon ausgiebig ausprobiert. Der ist wirklich VIEL besser als ein normaler, selbst Verfilzungen kriegt man damit richtig toll und mit weniger Ziepen raus. Richtig aufgefallen, daß ich mich beim Kämmen ihr gegenüber zu „weich“ verhalte, ist es mir, als sie geschoren wurde. Die Züchterin hat sie jedes Mal zusammengefaltet, wenn sie anfing rumzuzicken und Krümels verblüffter Gesichtsausdruck und ihr anschließendes halbwegs manierliches Verhalten und Eure Anmerkungen haben mir im Nachhinein gezeigt, daß sie doch einiges abkann.
Kämmende Grüße
Ana