Hunde aus dem Süden :: Was sonst nirgends passt

Hunde aus dem Süden

von Marlene(YCH) am 20. Dezember 1999 12:30

Hallo,

ich weiss auch nicht, woran diese schnelle Vermittlung liegt. Vielleicht an der Gegend.
Wir liegen hier zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Gleich zwei Bundesländer!
Die Nachfrage nach diesen Hunden ist sehr gross, gerade weil sie so sozial und mit
allem verträglich sind.
Der längste Zeitraum soll mal 3 Monate gewesen sein, aber das war schon sehr
ungewöhnlich.Kurz vor Weihnachten vermitteln wir nicht.
Der nächste Transport kommt jetzt am 28.12 aus Lanzerote.
In unserem Tierheim dauert eine Vermittlung oft auch sehr
lange. Dan gehen schon mal mehrere Monate ins Land,bis sich
ein neuer Besitzer meldet.

Viele Grüße
Marlene


:

von Antje(YCH) am 20. Dezember 1999 12:59

Hallo Marlene,

meiner Meinung nach spricht für mich nichts gegen eine Vermittlung von südländischen Hunden in unseren Tierheimen. Allerdings sollte die Hauptarbeit innerhalb der betroffenen Länder stattfinden, man kann nicht jedes Tierschicksal durch einen Import nach Deutschland lösen.

Was mich an der ganzen Sache stört ist Folgendes: Zum einen habe ich den Verdacht, daß manche Tierheime die südländischen Hunde als zusätzliche und recht gute Einnahmequelle betrachten; über ein Tierheim in unserer Gegend werden auffallend viele "gut gängige" südländische Hunde (in Bezug auf Aussehen, Alter, Größe usw.) vermittelt. Wenn man Leute trifft, die so einen Hunde dort geholt haben, dann erfährt man i.d.R., daß der betreffende Hund nur ganz wenige Tage oder gar nicht im Tierheim war. Der Preis dafür ist allerdings saftig und beläuft sich zwischen 450 und 600 DM, wobei die niedlichen Wuscheligeren mehr kosten. Natürlich werden einige Tierschutzorganisationen einen Teil des Geldes (hoffentlich) verwenden, um im Ursprungsland direkt zu helfen, aber tun das wirklich alle???

Zum anderen ärgert es mich, wenn den Züchtern vorgeworfen wird, sie füllen ohne Nachzudenken die Tierheime (teilweise wird ja sogar ein generelles Zuchtverbot gefordert), andererseits bei einem freien Tierheimzwinger sofort fünf Hunde aus dem Ausland eingeflogen werden. Vor allem bei Tierheimen, die von Steuergeldern unterstützt werden, ärgert mich das. Letztendlich droht jedem Diensthund des Bundes und der Länder, der nach vielen Dienstjahren in Rente geht, die Todesspritze, sofern sein Hundeführer ihn nicht auf eigene Kosten bis an sein Lebensende neben dem neuen Diensthund pflegt und füttert (was die meisten Diensthundeführer natürlich machen, sofern es ihnen möglich ist). Er ist dann aber voll steuerpflichtig, es gibt kein Futtergeld mehr, den staatlichen Tierarzt darf er auch nicht mehr besuchen usw. die staatlichen Kassen sind halt leer...

Viele Grüße

Antje

von Boxersarah(YCH) am 20. Dezember 1999 13:08

Hallo,
Sorry, dass ich mich nochmals einmische. Jeden Hund innert max. 3 Monaten zu vermitteln scheint mir nicht möglich. Die nachfrage nach Hunde aus Spanien ist jedoch wirklich enorm, da Leute die einen Hund aus dem Tierheim holen auch einen gut sozialisierten Hund wollen. Dies ist bei den meisten spaniern so, und ihre Anhänglichkeit dem Besitzer gegenüber ist einfach unglaublich. Holt ihr jeweils viele Hunde von Spanien oder beschränkt ihr euch auf ein paar wenige? Wir haben nur jeweils 3 - 4 aufs mal hier. Die Vermittlung ging bei uns längstens 6 Monate. Aber wir behalten die Hunde mindestens 3 Wochen hier, damit wir den Hund etwas kennenlernen, und dem neuen Besitzer einige Info's und Tips mitgeben können. So zwischen 2 und 3 Monaten bleiben aber fast alle hier.

Liebe grüsse, und viel spass mit den spaniern

Sarah und die Hundebande

von Boxersarah(YCH) am 20. Dezember 1999 13:23

Hallo Antje

Ich kann hier nur von meinem eigenen Tierheim sprechen. Wir sind klein, (max. 20 Hunde), bekommen keine Unterstützung und tragen die spanischen Hunde aus eigener Kasse, bzw. durch Ferienhunde.
Auch wir importieren Hunde aus Spanien. Jedoch werden diese zu SFr. 350.-- bis 500.-- abgegeben. Für reinrassige verlangen wir etwas mehr, ebenso wenn die Hündinnen bereits kastriert wurden. Mindestens die hälfte des Ertrages geht nach Spanien zurück, um weitere kastrationen sowie Tierarztkosten zu decken. Ebenso werden einige Hunde eingeschläfert, da sie sonst einfach vergast würden. Eine kastration kostet in Spanien um die SFr. 250.--, das einschläfern Sfr. 12.--
Leider sind diese Kosten für die meisten spanier zu hoch, so dass munter weiter produziert wird.

Natürlich sind auch wir bestrebt möglichst gut vermittelbare Tiere zu importieren, aber eigentlich nur, damit wir wieder etwas Geld bekommen für Spanien. Die Hunde sind aber im minimum drei Wochen hier, damit wir sie gut kennen lernen, und den neuen Besitzern auch Tips zur Haltung und den Macken der Tiere geben können. Unsere Kosten sind zwar nicht so hoch, belaufen sich aber mit Tierarztbesuch, ev. Impfungen, Entwurmung, Futter etc. auch bei etwa 200 - 300 sFr. Du siehst, wenn man die Sache seriös angehen will, bleibt da nichts übrig. Ein Geschäft ist das bestimmt nicht.

Ich kenne aber leider auch einige andere, bei denen es anderst läuft. Schade!

Für ein generelles Zuchtverbot bin ich nicht, denn wenn ich einen Reinrassigen Hund möchte, sollte ich den auch bekommen. Aber man sollte endlich aufhören noch mehr Mischlinge zu produzieren, und die Hundezucht in Massen zu betreiben!

Liebe Grüsse

Sarah und die Hundebande

von Antje(YCH) am 20. Dezember 1999 13:30

Hallo Sarah,

ich denke ja auch, daß bei den meisten Tierheimen alles O.K. ist in dieser Beziehung; selbst wenn bei diesen Hunden ein "Gewinn" erzielt wird, die Tierschutzarbeit kostet ja an allen Ecken und Kanten Geld, wo der Gewinn dann wieder reingebuttert wird.

Aber zum einen existiert das Klischee der "verrückten Spinner", die Hab' und Gut verkaufen und zum Sozialfall werden, nur um ein paar streundende südländische Katzen zu füttern, zum anderen erweckt diese Art der Tierschutzarbeit gerne das Bild der Geschäftemacherei.

Wo Licht ist, ist halt auch Schatten. Das gilt für alle Bereiche, egal, ob Tierschutzarbeit, Hundezucht, Hundesport usw.

Viele Grüße

Antje

von Marlene(YCH) am 20. Dezember 1999 13:45

Hallo Sarah,

wir arbeiten ausschließlich mit Pflegestellen..Und die Zahl ist sehr begrenzt.
Tierheim und so, ist nicht. Es ist eine Gruppe von Menschen die sich zusammengetan
hat, um diesen Tieren zu helfen.
Die Hunde aus Spanien werden aus den Tötungsstationen freigekauft. Falls sich
nach 21 Tagen dort kein Besitzer meldet, werden sie umgebracht.
Viele Hunde werden auch einfach abgegeben, obwohl man weiss, was mit
ihnen geschieht.Aber,dass weisst du ja sicherlich.
Meine letzte kleine Hündin ( Alina) war 6 Monate alt. Man hat sie in Griechenland allein am Strand
gefunden.. Solche traurigen Augen habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Da kannst du dir ja vorstellen, was die erlebt haben muss. Sie hat die ersten Stunden bei mir nur zitternd unter dem Tisch
gesessen, wollte zum Gassigehen nicht raus und hinterher auch nicht wieder rein.
.
Viele denken, in unseren Tierheimen sitzen doch genug , warum Hunde aus
anderen Ländern noch ins Land holen..Aber ich denke, Tiere haben keine Nationalität.
Mit Gewinn ist da übrigens auch nicht drin. Das Geld fließt zum Teil wieder
zurück für Kastrationen usw. Denn, die wir nicht rüberholen können,
sollen nicht noch für Nachwuchs dort vor Ort sorgen,

Gruß Marlene

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