von Sabine Winkler(YCH) am 26. Oktober 2000 18:41
Hi Sinje,
: danke für Deine Tips.
Gern geschehen.
: Ich bin froh, einen Hundeplatz gefunden zu haben, auf dem Clickern ausdrücklich erlaubt ist und habe dort eine sehr engagierte Trainerin, die mir nach vielen, vielen Übungseinheiten nun endlich zustimmt, wenn ich behaupte, Lotta ist ein altes Miststück. Sie weiß, worum es geht, doch unterstelle ich ihr (Lotta)des öfteren Gleichgültigkeit und Ignoranz.
Hmmmm. Offen gesagt glaube ich nicht mehr an sowas. Das hieße doch, daß Du glaubst, daß Lotta eigentlich genau weiß, was sie soll, aber es trotzdem absichtlich (manchmal) nicht tut. Warum sollte ein Hund sowas tun? Um Dich zu ärgern oder öffentlich bloßzustellen? Was hätte Lotta davon? Außerdem übersteigt das die logischen und geistigen Fähigkeiten eines Hundes bei weitem. Das schöne an Hunden ist meiner Erfahrung nach: sie haben immer einen ganz handfesten Grund, irgendwas zu tun oder zu lassen. Auch Lotta, wenn's nicht klappt. Du kriegst imer genau das raus, was Du reinsteckst, d.h. wenn Dein Hund immer wieder denselben Fehler macht, dann läuft etwas ab, was sich für den Hund auszahlt. wenn er den Fehler macht. (Oder ihr tragt noch an einer "Altlast" von früheren Trainingsfehlern.) Aber so auf die Entfernung kann ich da vermutlich nicht mehr zu sagen. Vielleicht hast Du mal Lust, das neu erschienen Buch von Jean Donaldson "Hunde sind anders" zu lesen?
: Eine Frage der Motivation? Ja, denkste.
Natürlich ist es immer eine Frage der Motivation. Schwer zu motivierende Hunde gibt es schon - meist solche, die weder Spiel noch Leckerchen besonders mögen. Aus Sicht des Hundes betrachtet ist es schließlich ganz schön dämlich und völlig sinnlos, exakt neben Dir herzulatschen (schließlich gibt es für Hunde jede Menge anderer interessanter Sachen zu tun) - es sei denn, Du kannst Lotta klar machen, daß das für sie selbst eine tolle Sache ist. Frage ist nur: was motiviert Lotta? Futter, spielen, rumschnüffeln oder einfach eine Pause mit Nichtstun? Oder alles abwechselnd? Oder weniger oft belohnt werden? Oder insgesamt weniger arbeiten?
: Genauso, wie Du es beschreiben hast, mache ich es auch. Ich bin ja an manchen Tagen mit drei Schritten perfektem Fuß glücklich, ziehe genau das durch, wie Du beschreibst, doch manchmal...
Auch das ist doch völlig normal und kann tausend Gründe haben. Ein Auf- und Ab im Lernen und den Leistungen ist immer drin. Geht uns Menschen ja schließlich auch so. ;-) Und beim Hund gehen wir Menschen sowieso immer viel zu früh davon aus, daß er jetzt aber wirklich verstanden hat...
: Ähnliches gilt beim Apportieren. Können Hunde eindeutig unterscheiden zwischen Spiel- und Arbeitsobjekten?
Klar!!! Hunde sind Meister im Unterscheiden von verschiedenen FSituationen, Orten, Gesten, Gegenständen...
: Den Eindruck habe ich nämlich. Apportierholz o.k., Ring oder Ball - bloß schnell weg. Das Ausgeben an sich stellt kein Problem dar, ein Wort reicht, kein Thema, nur dieses blöde Fang-mich-los-mach-schon. Es ist schon viel besser geworden innerhalb dieses halben Jahres, aber trotzdem.
Naja, Lotta hat ja, wie Du sagst, mit Spielzeug bisher immer das Spiel fangmichdoch gespielt und es auch sogar sollen und dürfen. Der Anblick von Spielzeug ist bei ihr sozusagen das Kommando, damit fangen zu spielen. Da mußt Du ihr schon etwas Zeit zum Umlernen lassen...
: Machst Du auch Obedience? Freue mich auf Antwort,
Ja, mache ich, aber ich überschlage mich auch nicht gerade vor Ehrgeiz. Einfach so zum Spaß. :-)))
Grüße,
Sabine