von bianca(YCH) am 10. April 2000 11:47
Hallo Heike,
:
: Aber warum sollen die Leute gezwungen werden, zur Hschule zu gehen,
: wenn sie auch so mit ihrem Hund zurecht kommen ?
: Davon mal ganz abgesehen, weiss der Laie nicht zu unterscheiden zwischen
: guter und schlechter Hschule.
Bianca:
ES SOLL KEINER GEZWUNGEN WERDEN ZUR HUNDESCHULE ZU GEHEN, das habe
ich nie geschrieben. Ich sagte bereits, daß es genügend Leute gibt, die mit Hunden umzugehen
wissen und es soll nicht diejenigen treffen, die keine Probleme haben, sondern die, die NICHT mit ihrem Hund umgehen können. Unfälle passieren mit den Hunden, die nicht ausgelastet sind und sich ein „Hobby“
suchen und überwiegend durch Unkenntnis der Hundehalter. Aber mir persönlich würde es nichts
ausmachen, mich prüfen zu lassen und eine Prüfung abzulegen und das dürfte den Hundehaltern,
die keine Probleme mit ihrem Hund haben, wohl auch nichts ausmachen, um ihre Leinenfreiheit zu
bekommen!
:
: Sag`ich doch. Aber die Lebensumstände sind zu verschieden.
: Wie willst Du das bewerkstelligen. Meine Hunde z.B. gehen NIE durch
: die Stadt, also ist es für mich und meine Hunde sinnlos, sie dafür
: auszubilden.
Bianca:
Ich weiß nicht, das finde ich zu pauschal. Wo ist das Problem, wenn sie es lernen würden???
Schadet es Ihnen??? Was heißt dafür ausbilden??? Es geht doch nur darum, Hunde mit Umwelt-
Einflüssen vertraut zu machen. Mein Hund geht mit mir auch durch unbekannte
Situationen, weil er weiß, daß er sich auf mich verlassen kann. Wovor sollte er Angst haben und wieso
sollte ich dann Probleme mit ihm bekommen? Und wenn Du schon auf Kinder zu sprechen kommst. Auch
die lernen viel in der Schule, was sie für ihr zukünftiges Leben nicht unbedingt benötigen. Deshalb schadet
es aber nichts, das sie es wissen oder gelernt haben. Ich stimme Dir z. B. überein, daß ein „Sitz“ auf dem Übungsgelände, welches 20 Mal hintereinander erfolgt, absolut sinnlos ist. Aber wieso soll ich die Dinge,
die im natürlichen Verhaltensrepertoir eines Hundes vorhanden sind (jeder Hund setzt sich, jeder legt sich)
nicht mir auch zunutze machen für gewisse Situationen? Auch ist ein Hund von Natur aus nicht panisch und
kann sich sehr gut mit neuen Situationen auseinandersetzen.
:
: Moment, Du sprichst hier von zwei paar Schuhen. Wenn ein Hundehalter
: nicht in der Lage ist, seinen Hund zu erziehen, dann ist eine Hschule
: schon sinnvoll, ABER es gibt genügend Leute, die ihre Hunde z.B. einfach
: auf Kinder und andere Hunde losstürmen lassen, weil es ihnen ganz einfach egal ist und dass kannst Du nicht ändern.
Bianca:
Sicherlich kann man das nicht schulen, das können wir auch in der Hundeschule
nicht. Da geht es wohl eher um Rücksichtslosigkeit. Ich denke, wir reden hier auch von zwei verschiedenen paar Schuhen. Es geht mir in erster
Linie um die Beißunfälle und um die Aufklärung der Leute und nicht um die Erziehung des Anstands
der Leute. Das wird man wohl in der Tat nicht können. Aber auch da kann man als Hundehalter viel
beisteuern, um diese Leute anzusprechen.
: : Das sehe ich aber anders. Komischerweise funktioniert das System hier :in Deutschland nur, wenn alles reglementiert wird. Und ich denke, daß :wird nicht anders beim Hundeführerschein sein.
:
: Sehe ich ganz anders. Wenn das wirklich so kommen sollte, dann muss
: aber demnächst unbedingt auch eine Prüfung etc. vorgenommen werden,
: wenn man Kinder in die Welt setzen will. Die Kinder-/Jugendkriminalität
: müsste man ja so auch in den Griff bekommen :-(((
Bianca:
O weia. Ich denke, Kinder gehören zur Gesellschaft. Ob Hunde unbedingt in den Massen dazugehören,
sei mal dahingestellt.
:
: : Schade, daß Du das so siehst. Ich will sicherlich keine Hundeschulen :reich machen, aber ich sehe mittlerweile keine andere Lösung mehr, denn :es wird sich auch in NRW diesbezüglich einiges tun.
:
: Abwarten...
Bianca:
Eben, leider tut das jeder! Wenn entschieden wurde, ist es sowieso zu spät. Dann ist der Aufschrei groß!
:
: : Wenn man den Vorschlag eines sinnvollen Hundeführerscheins machen :würde, hätte auch derjenige keine Probleme damit, diesen abzulegen, der :in der Lage ist, seine Hunde so zu erziehen, ohne Hundeschule.
:
: Und wie stellst Du Dir das vor ? Wer soll das alles überprüfen ?
Tja, das ist eben die große Frage, über die es nachzudenken gilt.
: Was passiert mit den Hunden, die die Prüfung nicht schaffen ?
Leinenzwang!
: Was ist mit den Hunden, die eine tolle Prüfung abgelegt haben und
: trotzdem in irgendeine "Sache" verwickelt werden ???
Ach, weißt Du. Man kann sich natürlich über diverse Dinge Gedanken machen
und worüber, was wäre wenn. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß
die meisten Hunde „ausrasten“, die falsch gehalten werden, die keine klaren
Regeln kennen und die unterfordert sind. Wenn man dieses in den Griff bekommen
würde, wäre der Menschheit und auch den Hunden schon viel geholfen ..
: Hunde sind keine Maschinen. Eine 100% Kontrolle wird es nie geben.
: Am besten wäre doch das generelle Hundeverbot, dann hätten wir alle
: keine Probleme mehr :-(((
Bianca:
Am besten solltest Du mal als Zuschauer für eine Woche in eine Hundeschule (kein Verein!, eine richtige
Hundeschule zur Problembewältigung oder Erziehung, meine ich) gehen und
Du würdest ganz schnell die Antworten finden, warum es so viele Probleme mit Hunden gibt und warum
Hunde fehl reagieren. Und das sind noch die Leute, die freiwillig kommen und die erkennen, das sie ein Problem haben. In vielen Fällen erkennen (erfahren) das leider erst fremde Menschen oder Hunde! Das soll jetzt wirklich kein Angriff sein, lediglich ein Vorschlag. Dich würde anschließend sicherlich nicht mehr viel wundern, dessen bin ich mir sicher! Aber wir stimmen überein, ein 100 %ig gibt es nie. Darum geht es m. E. aber
auch nicht!
:
: Ja sicher kenn ich die. Bei auffällig gewordenen Hunden werden Auflagen
: gemacht und dies halte ich für die einzig richtige Lösung.
Bianca:
Toll, wie viele Menschen müssen darunter leiden? Hinter jedem Vorfall steckt auch
ein Schicksal. Sei es ein Mensch oder ein Hund! Meinst Du nicht, daß man das im Vorfeld
„bearbeiten“ sollte und nicht erst, wenn etwas passiert ist?
Vor einem Jahr hatten wir bei uns einen Teil des Grundstücks vermietet. Diese Leute hatten auch
zwei Hunde, wie wir später festgestellt hatten. Ich habe mir diese Hunde angesehen und das Verhalten
der Hunde wurde damit entschuldigt, daß sie im „Sicherheitsdienst“ eingesetzt werden. Ich sagte zu meinem
Freund: Mit diesen Hunden wird etwas vorfallen. Drück die Daumen, daß das nicht auf unserem
Grundstück geschieht. Zwei Wochen später stand ein Artikel in der Zeitung, daß ein Kind sieben Mal ins
Gesicht gebissen wurde. Dieses Kind lief lediglich im Park, ohne Kontakt zu den Hunden zu haben, was einer der Hunde als Beute interpretierte. Die Hunde von diesen Leuten waren auf einmal verschwunden. Eingeschläfert vom Amtstierarzt, wie sich herausstellte. Hätten diese Leute den Hundeführerschein machen müssen, um die Hunde laufenlassen zu dürfen, hätte man dem Mädchen sicherlich ein schöneres Leben bereiten können, als was sie jetzt vor sich hat. Das hat mich ziemlich schockiert und da hätte man vorher schon mit gewissen Auflagen
reagieren können. Mir ist das z. B. nicht entgangen und ich hätte schwören können, das etwas passiert, ist ja
(leider) auch!
: Nicht nach Rassen, Grösse usw., sondern nach Auffälligkeit werden die
: Hundehalter zur Verantwortung gezwungen.
Bianca:
Meines Erachtens eben zu spät! Viele Vorfälle könnte man sicherlich verhindern, wenn
ein fachkundiger einen unkundigen Halter im Vorfeld aufklärt!
: Dies gilt auch für die anderen Bundesländer - die ganzen Kataloge in den
: Müll und die jeweiligen, auffälligen Hundehalter/Hunde zur Rechenschaft
: ziehen. Ist doch ganz einfach,oder nicht ?
Bianca:
Sehr! Nur denke ich nicht, daß es dabei bleibt. Es wird mehr Unfälle, mehr Vorfälle, mehr
Presseberichte geben und dann wird man entscheiden und man wird vor allem zu der
Erkenntnis kommen, daß man vorher etwas unternehmen muß, bevor ein Hund zupackt!
Na ja, dann warten wir mal ab, was noch auf uns zukommt!
:
Viele Grüße
Bianca und Jill