von Morgaine(YCH) am 25. November 1998 13:44
Hallöchen!
Naja, ich habe selbst noch keine Wölfe beobachtet. Ich werde mich deswegen mal wieder auf Günther Bloch berufen (auf das Buch).
also wenn man von der Wolfsforschung ausgeht, gibt es wirklich überhaupt keinen Welpenschutz.
Ich denke schon, das die Wolfswelpen innerhalb des Rudels einen gewissen Schutz vor zu strenger Behandlung durch z.B. juvenile Wölfe genießen:
"Einmal wurden wir Zeugen einer strengen Zurechtweisung der Babysitterin, nachdem die Alphawölfin aufgrund schreiender Welpen aus der Distanz noch einmal zurückkehrte: Die Babysitterin hatte den fatalen Fehler einer zu massiven Welpenunterdrückung begangen."
und
"Insgesamt scheint die Geduld erwachsener Wölfe im Umgang mit Welpen oft grenzenlos zu sein,..."
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Welpen von anderen Rudeln werden nicht akzeptiert. Die Leitwölfin tötet sogar Welpen von anderen Weibchen aus dem eigenen Rudel.
Auch da gibt es laut Bloch Ausnahmen:
"Der Wolf hat sich auch hier wieder verhaltensökologischen Bedingungen angepaßt. Man gleicht den hohen Verlust aus, indem nicht selten mehrere Wölfinnen eines Rudels Nachwuchs aufziehen."
Das kommt also auf die jeweiligen Umweltbedingungen an, ob die Alphawölfin die Welpen rangniederer Wölfinnen tötet oder nicht. Ist die Sterblichkeitsrate sehr hoch, geschieht das nicht.
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Bei unseren Hunden ist das natürlich nicht so krass - zum Glück.
Eben. Ich denke nicht, das man alles, was Wölfe tun auch auf Hunde übertragen kann, da sich ja durch jahrhundertelange Domestikation auch einige Eigenschaften verändert haben. Hunde haben diese innerartliche Rudelstruktur gar nicht mehr. Deswegen erübrigt es sich, denke ich der Ansatz, das Welpen anderer Rudel nicht akzeptiert werden, auf Hunde zu übertragen.
Desweiteren ist es doch so, daß innerhalb von Hundegemeinschaften mit rudelähnlicher Struktur mehrere Hündinnen zu gleicher Zeit Welpen aufziehen, ohne daß eine Hündin versucht, die Welpen der anderen Hündinnen zu töten.
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Unsere Hündin verlangt z. B. eine totale Unterwerfung und dann tut sie so,
als ob der Welpe nicht mehr existiert. Das mit der Unterwerfung lasse ich
aber nicht immer zu. Unser Rüde dagegen fährt total auf Babys ab, er kann es
noch nicht mal ertragen, wenn Spielzeug quietscht.
Bei meinem Hund habe ich allerdings erlebt, daß er als Welpe von keinem einzigen Hund in irgendeiner Form grob behandelt wurde, im Gegensatz zu jetzt. Und auch, wenn er auf einen Welpen trifft, behandelt er ihn wesentlich rücksichtsvoller, als bei erwachsenen oder jugendlichen Hunden. Seine Geduld scheint im Umgang mit Welpen ebenfalls grenzenlos zu sein. Das sieht dann meistens so aus, daß er sich sogar auf den Rücken legt und der Welpe auf ihm draufsitzt, ihm in die Backen und in den Hals beißt u.s.w.. Das würde er sich niemals von älteren Rüden gefallen lassen, ganz im Gegenteil.
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Also, nicht etwas voraussetzen, was eigentlich nicht zum natürlichen Verhalten
gehört,
Und das habe ich ihm (meinem Hund) nicht beigebracht, also gehört es wohl doch zu seinem natürlichen Verhalten, sich Welpen gegenüber wesentlich toleranter (oder absolut tolerant) zu verhalten, als älteren Hunden gegenüber.
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Wahrscheinlich habe ich jetzt mal wieder die nächste Diskussion angezettelt, aber was solls...
Dazu ist das Forum ja da.
Ich würde mir echt wünschen, das Günther Bloch persönlich mal was dazu sagt, damit ich weiß, ob ich ihn denn nun ständig falsch verstanden hab, oder nicht...
Bis dann
Morgaine