Hallo Leute,

ich bin Clickeranfänger und habe folgendes Problem:

folgendes z. B soll der Hund mittels Clickern erlernen:

aus dem Wasser kommend "Schütteln"
Bellen auf Kommando
Pfote geben
Nicht an der Leine ziehen
Verbeugen
Toter Hund
Gähnen
Kratzen

Wenn wir am Wasser sind, bietet es sich nur dort an, das Schütteln zu clicken. Dann sehe ich wie der Hund gähnt und clicke. Kurz drauf fordert er zum spielen auf und ich kann die Verbeugung clicken. Jetzt bin ich schon bei 3 verschiedenen Gelegenheit und es bietet sich schnell eine vierte und so weiter. Wann muß ich Schluß machen? Dauert es dann erst wieder Wochen bis ich etwas neues Clickern kann oder wie muß ich mir das Vorstellen?

Über reichlich Anregungen würd ich mich freuen.

Grüße
Achim

hallo Achim,

bin zwar kein Profi, aber ich meine, Du darfst in einer Session immer nur EINE Sache clickern. Das heißt, z.B. Hund schüttelt sich - C&B, dann schickst Du ihn wieder ins wasser, er kommt raus C & B und dann noch ein paar Wiederholungen. Erst nach einer kleine Pause beginnst Du mit etwas Neuem, zum Beispeil, wenn er sich zum Speilauffordern nach vorne beugt C&B. Wenn er gleich danach gähnt, ignorieren, Du willst nur, daß er sich nach vorne beugt. Gähnen übst Du in einer neuen Sessio. Das kann schon am gleichen Tag sein, aber es darf nicht mit den anderen Übungen gemischt werden, das bringt Deinen Hund durcheinander. Erst wenn er das alles sicher kann (schon auf Befehl, nach variabler Bestärkung) kannst Du clickern, wenn er es Dir anbietet, aber nicht in der Lernphase.

Viel Spaß noch

Deine Andrea

Hallo Achim,

bei so vielen Gelegenheiten und einer so umfangreichen Lernliste ist
es jetzt für dich wichtig, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Dein erstes Ziel muss sein,
Deinen Hund zu veranlassen,
irgendeine mit C&B bestärkte Übung zu

w i e d e r h o l e n.

Dazu mußt du ihn motivieren.

Du hast nicht berichtet, ob dein Hund die mit C&B bestärkten Übungen
auch wiederholt. Das Wiederholen allein ist im Moment für dich
entscheidend, nicht wieviele Übungen du deinem Hund beibringen
willst oder wieviele Gelegenheiten sich gerade bieten. Dein
Augenmerk sollte sich also jetzt einzig und allein auf Wiederholungen richten!
Das sieht konkret so aus: Der Hund zeigt eine Übung, du bestärkst sie mit
Click und Leckerchen und danach soll der Hund die gleiche Übung sofort
wiederholen um das nächste Leckerchen zu bekommen. Je bereitwilliger
dein Hund die Wiederholungen zeigt, desto leichter wird das Clickertraining
für euch. Deshalb solltest du dich jetzt voll und ganz darauf konzentrieren.
Welche Übung aus deiner Liste dein Hund wiederholt, ist zunächst egal.
Hauptsache er wiederholt irgendeine, denn nur dann kommst du weiter.

Wiederholungen wird ein Hund nur dann zeigen, wenn seine Motivation stimmt.
Einen satten, trägen Hund kann man z.B. meist nicht mit Leckerchen motivieren
irgend eine Übung zu wiederholen. Einen Hund, den du gerade mit
ungewaschenem Pansen gefüttert hast, wirst du danach mit Trockenfutterpellets
auch nicht motivieren können. Ein spielfreudiger Hund ist möglicherweise in
der augenblicklichen Sommerhitze auch nicht unbedingt mit einem Spielzeug zu
motivieren, weil er einfach zu schlapp ist. All das gilt es jetzt zu bedenken.

Im Prinzip ist es möglich, dem Hund mit dem Clicker gleichzeitig verschiedene
Übungen beizubringen, aber du wirst keinen Erfolg haben, wenn er nicht merkt,
dass das freiwillige Wiederholen einer Übung für ihn einen Vorteil bringt.

Das Ausschütteln von Wasser aus dem Fell würde ich aus meiner Liste zunächst
einmal ausklammern. Mir scheint, das Schütteln ist eine Reflexbewegung, die durch
ein nasses (und damit schweres Fell) ausgelöst wird. Sie unterliegt möglicherweise
nicht der Willkür des Hundes bzw. hat einen anderen auslösenden Reiz.
Solche Dinge würde ich mir für später aufbewahren, wenn du und dein Hund schon
mit dem Clickertraining vertraut seid.

Melde dich einfach wieder, wenn dein Hund zuverlässig irgendeine Übung wiederholt.
Dann sehen wir weiter.

Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko