Hallo Susanne,
: ::Ja, das hast Du genau richtig verstanden, alles, was "nur irgendwie an uns vorbeiwill", ist "ungefährlich", auch auf engen Wegen.
: Das ist doch schon mal sehr gut. Solche Situationen nutze ich, um zu clicken, sofern der Hund wirklich ruhig bleibt und sich um seinen Kram kümmert oder mich ansieht. Denn ich will ihm ja vermitteln, dass es genau das ist, was ich möchte "kümmere dich nicht um andere"
Das verclickere ich Lorbas auch schon, trotzdem springt der Funke noch nicht über, es dauert sicher einfach lange, bis er das innerlich übertragen kann.
: Da beim Nach-vorne-gehen aber zumindest fast jeder erstmal refexartig zurückweicht, somit dieses Verhalten Erfolg verspricht, spart man sich als Hund die uneffektiven Zwischenschritte.
Und hat eine klasse Bestärkung von außen, auf die ich im Zweifel keinen Einfluß habe, und da suche ich auch noch nach Antworten (habe die Archive inzwischen alle Eintrag für Eintrag durch...). Dass es dann nicht clickt, ist klar, aber weiter? Wir müssen nunmal aus der Haustür raus, wir können ja nicht fliegen, und Lorbas ist kein Kleinhund, sonst würde ich ihn einfach erstmal in eine Sporttasche setzen und in weiteres Gebiet tragen, damit die "Selbstbelohnung" entfällt.
: Ich habe mich bemüht, bei Zasko jede kleinste Andeutung eines vorhergehenden Anzeichens an "Unwohlsein" zu beachten.
Zasko warnt mittlerweile häufig schon wieder, allerdings meist nur sehr kurz.
Das macht mir ehrlich Mut, genauso mache ich es mit Lorbas auch, jedes kleine Anzeichen, das nicht mit "Losscheppern" zu tuen hat, und sei es auch nur ein sehr unsicheres Wuff-Wuff statt des Lospolterns, markiere ich ihm als "gut, als Zwischenlösung ok.", und ich hoffe, dass es ihm auf die Dauer hilft, ich war nur unsicher geworden, ob das so im Sinne des Clickerns ist.
: Strafen will ich ihn nicht, trotzdem kann ich nicht verhindern, dass : er
: sich selbst einen üblen Leinenruck verpaßt (er geht im Geschirr), wenn : ich die Leine schnell sehr kurz fasse, um eine Fremdgefährdung zu
: verhindern.
: Wenn die Situation schon eskaliert, kannst du nichts mehr clicken und Strafen würde überhaupt nichts bringen.
Ich glaube, das awr mißverständlich von mir ausgedrückt. Ich erlebe, rein bioenergetisch betrachtet, und ich sehe Lorbas nunmal ganzheitlich und nicht nur unter Clickeraspekten, auch das Scheppern in's Geschirr schon als Strafe an, denn es führt zu einer deutlichen bioenergetischen Spannung, zu einem plötzlichen Zusammenziehen, auch wenn der Hund es bewußt nicht mitbekommt, unbewußt reagiert er mit Abwehr, mit Spannungsmustern, und genau auf der Ebene muß ich ja in so einem Fall zusätzlich ansetzen, um Heilung zu ermöglichen, denn mit der Änderung rein auf der Verhaltensebene dringe ich nicht zu den wirklich ruinierten Schichten vor. Deshalb kombiniere ich ja auch Clicker und Feldenkrais und Homöopathie.
: Das er den Leinenruck am Geschirr in dem Moment als Strafe empfindet, glaube ich nicht.
Aber doch sicher als unangenehm, wenn auch nicht bewußt, trotzdem kann ich's nicht verhindern, da stecke ich in der Zwickmühle, wenn plötzlich ein Nachbar um die Ecke kommt, den Lorbas alles findet, nur nicht harmlos. Und ich kann halt noch nicht hellsehen;-)
: Ich habe das Gefühl das die Hunde zum einen recht gut unterscheiden können, ob ich aktiv an der Leine rucke oder sie sich den Ruck selber zufügen, weil sie nach vorne preschen.
Das mit Sicherheit, sonst würde sein Vertrauen nicht wachsen,sondern er wäre immer wieder irritiert.
: Zum anderen registriert er mE in einer solchen Situation diesen Ruck gar nicht richtig, dazu ist er viel zu sehr auf sein Angst-/Aggressionsobjekt fixiert. Der Leinenruck führt ja zu keiner Reaktion des Hundes, es nimmt ihm aber wenigstens einen Teil der Selbstbestärkung, weil er nicht ganz hinkommt.
S.o., zu einer Spannungsreaktion führt der Ruck schon, der Energiefluß wird ja geblockt, das kann ich bei Lorbas deutlich sehen - und zum Glück dann auch wieder auflösen, trotzdem ist es schade. Und Clicken kann ich ja in solschen Momenten auch erstmal nicht, auch schade, echt.
: Die anderen Situationen kannst du nicht immer komplett vermeiden, bis das Training beendet ist
Ich gehe davon aus, dass manche "Ausraster" auch in 10 Jahren noch vorkommen könne, Rückfälle sozusagen, aber wenn es dann "nur noch" bestimmte Situationen sind, kann ich mich darauf einstellen.
: Die anderen Situationen gibt es trotzdem, man kann ihnen nicht immer ausweichen, man kann nur versuchen, einen Weg zu finden, dass diese nicht für den Fremden gefährlich werden, und das heißt für mich, überall wo solche Situationen auftauchen können, muss der Hund an der Leine sein, damit ich ihn sicher festhalten kann. Wer noch weiter auf einen Hund zugeht, der schon bei einem Meter Abstand durch Bellen und Drohschnappen anzeigt, dass er das nicht mag, ist selber Schuld. Und das tun auch wirklich die wenigsten.
Susanne, da stimme ich voll und ganz mit Dir überein, trotzdem gibt es halt leider auch diese Ausnahmen, und ich weiß nicht, ob die Rechtsprechung aktuell immer noch für den Hund entscheiden würde. Wobei die Versicherungen immer zu folgendem raten, hat zwar nichts mit Clickern zu tuen, kann aber für manche, die mitlesen, ja trotzdem hilfreich sein: wenn der Hund an der Leine ist, und jemand kommt auf Dich zu, und Du weißt, dass Dein Hund das nicht abkann, und Du sagst dem Gegenüber rechtzeitig, das heißt in einem Abstand, den der Hund mit der maximalen Länge der Leine NICHT ausschöpfen kann "Halt, bleiben Sie, wo Sie sind, und fassen Sie den Hund nicht an", und der Andere kommt trotzdem näher, dann ist er selber schuld, und die Versicherung muß nicht zahlen, d.h., der Andere hat auch keien Anspruch gegen Dich, Du hattest ihn ja gewarnt. Nur, wie geschrieben, ob das jetzt nach Volkans Tod immer noch so ist, weiß ich nicht.
: :In manchen Büchern wird durchaus empfohlen, bei Hunden, denen das Drohen vor dem Zupacken abtrainiert wurde, dann jeden Schritt in Richtung "Vorwarnung" zu bestärken
: Also in gewisser Weise habe ich das schon gemacht
Also in kleinen Schritten, gut, das beclickere ich bei Lorbas ja auch, die Anleitungen gingen in sehr großen Schritten voran, und das hatte mich unsicher gemacht, aber dann ist der Clicjkerweg, den ich da beschreite, ja doch nicht ganz falsch.
: Ich würde dir ebenfalls ganz dringend raten, keinen Schutzdienst mit ihm zu machen. Damit überforderst du ihn total.
Keine Sorge, gebissenes Kind (ernsthaft, damals war ich 9 und bin auf einem öffentlichen Weg langgegangen, also nix mit "Eindringen auf Privatgelände", sondern die Realität des "Huch, da war unser Gartenzaun wohl doch nicht hoch genug, aber unsere Hunde haben doch so eine tolle SchH-Ausbildung, ich versteh das gar nicht"
scheut den SchH-Platz. Da bekämst Du mich nur unter Androhung meiner standrechtlichen Erschießung mit Lorbas hin, mir sind einfach auch durch die Mitarbeit in Tierheimen zuviele schiefgegangene SchH-Ausbildungen bekannt.
: Wenn Lorbas solche Panik schiebt, hat er wahrscheinlich schon mal üble Erfahrung mit einem Maulkorb gemacht. Vielleicht wurde ihm schon mal einer ohne Vorübung angezogen und dann folgte eine schmerzhafte Behandlung beim Tierarzt oder was auch immer. Denn ansonsten stehen die Hunde dem Ding ja erst mal neutral gegenüber, sofern man es ihnen nicht gleich beim ersten Kontakt auf der Nase festschnallt, und das glaube ich bei dir nicht.
Nein, letzteres bestimmt nicht, ich habe es einfach in die Ecke gelegt und beobachtet, wie er reagiert, dann habe ich es in die Hand genommen, weil ich dachte, vielleicht hält er es für ein "Eckenmonster", aber da wurde seine Panik noch größer, und also habe ich es vor seinen Augen in den Schrank gesperrt, und er entspannte sich sichtlich.
: Ich würde an deiner Stelle versuchen, die Angst vor beiden Dingen abzutrainieren zu versuchen, egal ob du sie später einsetzt oder nicht. Es ist ein weiteres Puzzleteilchen in Lorbas Gehirn, das manche Dinge die ihm gefährlich erscheinen es gar nicht sind.
Ich habe mir dei Anleitung schon heruntergeladen, vielen Dank für's verlinken unten auf der Seite, und Zeit haben wir ja, keine Sorge, ich bin nicht in Eile, ich will nur auch möglichst wenig falsch machen, gerade weil Lorbas' Vertrauen langsam wächst. Einsetzen will ich beides nicht, ich dachte beim MK wirklich nur an den "Abschreckungsfaktor", daher die Doggengröße, und an den Notfall, dass wir mal mit dem Taxi oder dem ÖPNV zum TA fahren müssen.
: aber nun passe ich halt auch bei weit entfernt laufenden Hunden noch besser auf.
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: Ja, tue ich auch. Aber offensichtlich bin ich noch nicht so gut im Aufpassen wie du und Christine, denn uns passiert es halt doch immer mal wieder, das einer so kurz um die Ecke kommt, dass er schneller ist als ich.
Bei schnell um die Ecke kommern lerne ich mehr und mehr, auf Lorbas' Radar zu achten, und manches läßt sich in verwinkelten Stadtteilen nunmal nicht verhindern, wo's eben geht, gehe ich aber inzwischen dazwischen, denn an das "die machen das schon unter sich aus" glaube ich nicht mehr, das mag bei gut sozialisierten Hunden klappen, aber nicht bei Begegnungen zwischen Leinenneurotiker (Alltag in der Umgebung) und zeitweiligem Psychotiker (Lorbas).
: Aber ich rede hier davon, dass ich schon seit gut 1,5 Jahren genau das (also ruhig sein bei Hundebegegnungen) trainiere. Man muss mE bei den vorgeschädigten Hunden in anderen Zeitdimensionen denken.
Das mit Sicherheit, als ich Lorbas fand, und er extrem scheu, auch handscheu war, habe ich ihm versprochen, dass auch für ihn in zwei Jahren die Welt schon anders aussehen wird, nun lebt er seit 7 Monaten mit uns, und vieles ist schon deutlich ruhiger geworden. Und eben darum habe ich manchmal Angst, etwas zu verderben, und habe diese Frage in's Forum gestellt, ja nicht, um irgendwen zu "testen", sondern weil ich davon ausgehe, dass erfahrene Clickerer dazu etwas wissen. Mit positiver Bestärkung habe ich bisher alle meine Hunde nachsozialisiert, alles ältere Hunde aus Tierheimen, und auch manchem Tierheimhund den Weg in ein neues Zuhause geebnet, aber bisher hatte ich noch keinen Hund mit so einem Radar, er schlägt sogar unsere Hybridhündin um Längen. Und eben darum denke ich: Clickerer Fragen ist besser, als hinterher unnötige Fehler auch noch ausbügeln zu müssen.
Für jetzt herzliche Grüße von
Helke und Lorbas
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