von Alexandra(YCH) am 23. Januar 2002 16:46
Hallo Antje,
: Daher, daß ich einige Hunde kenne/kannte, die z.B. lt. Röntgenbild schwere HD hatten, aber niemals irgend welche klinischen Symptome gezeigt haben, also keine Beschwerden hatten.
Hunde verstecken Schmerzen oft sehr gekonnt, also nur weil der Hund nie "offensichtliches" (also auch für das ungeübte Auge erkennbares) Humpeln gezeigt hat, heißt das nicht, daß er nicht leidet. Ich habe bei meiner Hündin es auch sehr lange nicht gemerkt, sie war immer wieselflink, sprang bei einer Schulterhöhe von 40cm vom Stand aus über einen Meter hoch - wenn sie bei jemanden gelandet wäre, der sie nicht so gefordert hätte (Agility, viel radfahren, Ballspielen) wäre es wahrscheinlich wirklich nie aufgefallen, daß sie sich eigentlich in Schonhaltung bewegt .
: Viele Rassehunde werden vor Zuchtverwendung oder dem Einsatz in Dienst oder Sport prophylaktisch geröngt und dann fällt z.B. das Urteil HD. Die Prognose, daß diese Hunde eher als Hunde mit guten Röntgenbilder Probleme mit ihrer Hüfte bekommen werden, ist richtig, aber nicht hundertprozentig.
Viele Hünde bekommen auch keine Probleme mit der Hüfte, sondern, so wie meine Hündin (so gut wie keine Arthrose in der Hüfte) Probleme mit den Knien, der Wirbelsäule, den Ellenbogen etc. Weil die Hüfte das mächtigste Gelenk beim Hund ist, es sorgt für 80%Vorwärtsschub - wenn es diesen Schub nicht richtig "erzeugen" kann, werden andere Gelenke überbelastet.
Ich kenne leider keinen einzigen Hund mit HD, der keine Probleme bekam - nur waren sie oft nicht so offensichtlich, weil der Hund entweder körperlich nicht gefordert worden ist oder weniger "wehleidig" war als andere.
Es gibt zu wenige Untersuchungen dazu, aber der Prozentsatz derer, die durch HD früher oder später Probleme kriegen, liegt mit Sicherheit über 90% (vielleicht gibt es ganz bestimmte Konstellationen, wo keine auftreten, wäre ja schön für den betroffenen Hund) und das ist keine sehr ermutigende Prognose.
: Zum einen kann auch ein Hund, der im Alter von einem Jahr eine gute Hüfte hatte, mit 5 Jahren an schwerer Arthrose leiden (so einen Fall haben wir gerade im Verein),
HD ist die eine Geschichte, Neigung zu Arthrose eine andere. Nur weil die Hüfte "gut" (was ist gut ?? Man darf ja auch mit Übergangsform züchten) ist heißt es nicht, daß andere Gelenke keine Probleme machen.
: zum anderen bekommt nicht jeder Hund, dessen Bild schlecht ist, unweigerlich eine Arthrose. Ich kannte mehrere Schäferhunde, die eine sehr schlechte Hüfte hatten beim Vor- oder Hauptröntgen, aber ohne jemals zu lahmen 12, 13 oder 14 Jahre alt geworden sind. Ich weiß, daß sogar einige HD- und ED-Hunde im Leistungssport sehr lange und sehr erfolgreich geführt wurden.
siehe oben
: Es kommt auch darauf an, aus welchem Grund die Hüfte schlecht beurteilt wird (HD ist nicht gleich HD!).
das hast Du recht !
viele Grüße,
Alexandra