OP-Technik bei Kreuzbandriss? Erfahrung? :: Gesundheit & Hund

OP-Technik bei Kreuzbandriss? Erfahrung?

von Marion(YCH) am 17. Februar 2002 10:48

Hallo Ihr Lieben,
nächste Woche soll mein Hund operiert werden .... und ich bin leider immer noch unentschieden wo und wie.
Meine Boxer-Dame hat sich das Kreuzband hi. li. angerissen. Habe jetzt 2 Tierärzte befragt. Beide sagen, man müsse operieren. Eine kl. Arthrose gibt´s auch schon, da das ganze scheinbar schon vor längerer Zeit angefangen hatte u. fälschlicherweise als leichte HD diagnostiziert wurde.

Der eine TA bietet mir an, ein Nylon-Band einzusetzen. Schonphase dann 4-6 Monate.
Der andere hat eine scheinbar recht seltene Technik, bei der der Knochen etwas abgesägt und damit die Spannung auf die Bänder vermindert wird (genau kann ich das leider nicht beschreiben). Auf jeden Fall wird dass ganze dann geschraubt u. genagelt und der Hund ist nach 6 Wochen schon wieder "einsatzfähig".
Da ich einen äusserst typisches, d.h. hüpffreudiges Boxermädchen habe, klingt das zweite natürlich trotz viel höherer Kosten verlockend, aber .......
Es gibt bestimmt bei beidem Vor-u. Nachteile? Wer hat Erfahrungen mit dem "Knochensägen". Es klingt so brutal; kann man dazu raten?

Obendrein muss ich noch erwähnen, dass mein Hund wg. eines Herzfehlers nicht unbedingt längere u. tiefere Narkose als nötig erhalten sollte u. obendrein nach dem Sterilisieren eine Allergie gegen den Nahtfaden entwickelt hat.
Ob sie da vielleicht sogar gegen ein eingesetzes Nylonband allergisch reagieren könnte??
Bin also völlig ratlos. Obendrein läuft sie jetzt gerade wieder völlig normal, so dass mit die Entscheidung noch 3x schwerer fällt.
Ich bin Euch dankbar für jeden Rat.
Marion


von Susanne(YCH) am 17. Februar 2002 17:47

Hallo Marion,
meine Hündin hat auch Knieproblem, evtl. auch Kreuzbandan- oder abriß. Wie genau wurde die Diagnose bei Deinem Hund gestellt? Leider kann ich dir nicht weiterhelfen, welche Methode besser ist, doch da ich sehr wahrscheinlich das gleiche Problem habe, werde ich Deinen Fall weiterverfolgen und wünsche Deinem Hund viel Glück! Gruß Susanne

von Kaya(YCH) am 17. Februar 2002 22:51

Hallo Marion!

: nächste Woche soll mein Hund operiert werden .... und ich bin leider immer noch unentschieden wo und wie.
: Meine Boxer-Dame hat sich das Kreuzband hi. li. angerissen. Habe jetzt 2 Tierärzte befragt. Beide sagen, man müsse operieren. Eine kl. Arthrose gibt´s auch schon, da das ganze scheinbar schon vor längerer Zeit angefangen hatte u. fälschlicherweise als leichte HD diagnostiziert wurde.

Zu den Operationstechniken kann ich Dir leider auch nichts sagen. Aber wie alt ist Dein Hund denn? Wenn Du eine OP für gefährlich hältst wegen ihres Herzens, dann wäre es bei einem schon etwas älteren Hund die Überlegung wert, ob man überhaupt operieren will.

Meine Hündin war elf, als sie sich das Kreuzband abgerissen hat. Mein Tierarzt war damals gegen eine OP, und das war bei ihr sicher richtig. Sie hatte ziemlich Probleme mit Narkosemitteln, deshalb war da auch jede Narkose weniger wichtig. Sie brauchte eine Weile (mit unterstützendem Schwimmtraining bzw. Bergauf-Steigen), dann konnte man nur noch bei Springversuchen sehen, daß sie ein Handicap hatte. Da fehlte ihr von da an nämlich total die Kraft.

Sie ist drei Jahre später (an einem Tumor) gestorben und die Entscheidung damals war bei ihr sicher richtig. Eine Bekannte hat ihre (einjährige) Hündin damals operieren lassen, ich glaube, bei ihr wurde das eigene Band verwendet, kein Nylonband. Im zweiten Anlauf ging es gut, der Hund springt heute wieder wie früher. Der erste Anlauf ging allerdings in die Hose, weil Frauchen den armen Hund nicht so lange nur an der Leine lassen wollte - tja, dann rannte er halt einmal zu fix, und das reparierte Band war wieder ab. Beim zweiten Versuch waren sie dann schlauer, da haben sie wirklich Ruhe gehalten hinterher.

Also, wenn Dein Hund noch jung ist und die OP deshalb wirklich sinnvoll, dann halte Dich, egal für welche Methode Du Dich entscheidest, auf jeden Fall an die Ruhevorgaben des Tierarztes. Warte lieber noch ein bißchen länger - Du ärgerst Dich tot, wenn Du wegen ein bißchen Ungeduld alles zunichte machst. Lieber ein halbes Jahr Pause und danach wirklich wieder gesund!!

Grüße, Kaya

von Hanna(YCH) am 18. Februar 2002 11:50

Hallo, Marion!
Mein Hund hat sich in jungen Jahren auf beiden Knien nacheinander die Kreuzbänder gerissen. Sie hat wohl eine genetische Veranlagung dazu, da ich mich an keine traumatischen Ereignisse erinnern konnte. Das erste Knie wurde mit einem "Bandersatz nach Floh" versorgt. Soweit ich weiß, ist das keine anatomische Wiederherstellung des Bandes, sondern Ober- und Unterschenkelknochen werden durchbohrt und durch einen starken Faden (Nahtmaterial)verbunden. Dieser Faden liegt aber nicht im Kniegelenk sondern umgeht, glaube ich, das Gelenk. Auf Röntgenbildern kann man die Bohrungen sehen. Jedenfalls soll der Faden das Gelenk stabilisieren. Auf der anderen Seite wurde eine Kapselraffung vorgenommen: die Gelenkkapsel wird eröffnet- muß ja sowieso gemacht werden, um das gerissene Band zu entfernen- und etwas enger wieder vernäht. Dadurch un durch den Zug der Narbenbildung wird die Kapsel enger und das Knie stabilisiert. Mein Hund konnte direkt nach den OPs wieder leicht belasten, sie hatte 6 Wochen Leinenzwang, danach hat sie aber wieder schön belastet und auch Muskulatur aufgebaut. Leider mußten ihr dann noch in jedem Knie jeweils Teile des medialen Meniskus entfernt werden. Diese werden bei einem Kreuzbandriß durch die Instabilität des Knies leicht geschädigt und verursachten bei meinem Hund weit größere Schmerzen als der vorhergegangene Riß... In der Kreuzband-OP sahen die Menisken noch gut aus, sie haben erst jeweils ein halbes Jahr später Probleme bereitet. Das alles haben wir mitgemacht im Alter von 1 bis 2,5 Jahren. Jetzt ist Ronja 8 und es geht ihr tadellos. Einige Einschränkungen: sie darf nicht viel springen, fängt dann an, die Beine wechselseitig zu entlasten, und sie kann sich nicht richtig setzen- der Hintern berührt nie den Boden. Die Knie sind durch die Kapselraffung eben nicht mehr sostark beugbar wie einst. Zu den beiden von Die beschriebenen OP-Methoden kann ich nicht viel sagen, da ich sie nicht erfahren habe. Ich weiß aber, daß ein Bandersatz eine sehr heikle Sache ist: das Band muß anatomisch so korrekt wie möglich implantiert werden, sonst ist es den im Gelenk herrschenden Kräften nicht gewachsen. D.H., ich würde mir einen in dieser Methode sehr erfahrenen Chirurgen suchen. Die zweite von Dir beschriebene OP verstehe ich nicht ganz: welche Spannung auf welche Bänder soll verringert werden? Wenn das Band durchgerissen ist, ist auch keine Spannung mehr drauf. Wenn man dann die Spannung aus dem hinteren Kreuzband nimmt, ist das Knie komplett instabil... Also nochmal: einen wirklich erfahrenen Chirurgen suchen. Außerdam nach der OP Ruhephase und Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung. Mein Hund ist nicht mit einem Gelenk-gesunden Hund zu vergleichen, auch sie hat Arthrosen, aber ihr Leben ist durchaus lebenswert, vor allem, seit sie das Schwimmen für sich entdeckt hat.
Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung und alles Gute für Deinen Hund!
Hanna mit Ronja

von Marion(YCH) am 19. Februar 2002 12:19

: Hallo Marion,
: meine Hündin hat auch Knieproblem, evtl. auch Kreuzbandan- oder abriß. Wie genau wurde die Diagnose bei Deinem Hund gestellt?

Hi Susanne,

hier mal in Kürze,was passiert ist:
vor ca 4 Monaten tobte meine Hünding nach dem Schwimmen herum (ohne Probleme), hüpfte ins Auto .... und konnte dann plötzlich kaum aussteigen, weil sie hinten kaum noch hochkam. Lief dann für einige Stunden humpelnd ... und dann plötzlich wieder normal.
Beim zweiten Mal humpelte sie auch wieder, lag dann einige Stunden unter dem Schreibtisch u. konnte dann überhaupt nicht aufstehen. Als ich sie hinstellte, ist sie umgefallen und bei neuem Versuch, dann zitternd vor Schmer stehengeblieben (ganz schrecklich).
Bin sofort in die Notaufnahme der Uniklinik gerast. Dort konnte der Hund "leider" schon wieder einigermassen gerade laufen. Man hat mich auf den nächsten Tag vertröstet u. eine leichte HD diagnostiziert (auf Röntgenbild ist ein Kreuzbandriss NICHT zu sehen). Ein "normaler" Tierarzt am Montag danach hat dies auch bestätigt (da ging Bonny allerdings schon wieder ganz normal).Man solle ihr halt Schmerzmittel geben u. evtl. Hüft-OP machen (OP habe ich erst mal weit von mir gewiesen u. Schmerzmittel-Hämmer hat sich nur ganz kurz u.gem. Packungsanweisung gekriegt).
Ich hab das ganze weiter beobachtet: immer nach zu verrücktem Herumtoben ging Bonny etwas krumm u. dann nach einiger Zeit wieder gerade.

Vor ca. 2 Wochen allerdings wurde es auch am 2. Tag nicht besser. Sie hat 1 Bein überhaupt oder (fast) gar nicht belastet. Sass ziemlich krumm u. nicht auf beiden Hinterbacken u. Treppenstufen konne sie nur schräge hochhopsen.
Der Tierarzt hat sofort gesagt, dies sei typisch für Kreuzbandriss oder -Anriss. Die äussere Untersuchung findet durch Abtasten und durch Drehen/Abknicken (Tschuldigung, sehr laienhaft) des Beines statt. Ich glaube,beim tatsächlichen Riss, kann man auch ein kleines "Gnurpschel-Geräusch" hören. Auf jeden Fall kann ein neuer Riss NICHT auf Röntgenbildern gesehen werden.
Bei Bonny hat sich wg.der verschleppten Geschichte bereits eine Arthrose gebildet, wie man jetzt festgestellt hat. Da sie zeitweilig immer wieder klar geht, ist vermutlich "nur" ein Anriss entstanden. Endgültig sieht man das aber wirklich nur, wenn man operiert.
Habe inzwischen 2 TA aufgesucht, heute gehe ich noch mal zu einem, der meinte, man könne vor einer OP zunächst mal eine Behandlung mit Spritzen probieren (mal gucken, was das genau sein soll).Heute morgen habe ich von einem anderen anerkannten TA eine Tel-Nr. von einem Prof. der Uniklinik bekommen, der eine absolute Kapazität sein soll u. scheinbar die "Knochensäge-Methode" anwendet, die ich in meiner allerersten Frage ja schon erwähnt hatte. Das wären dann schon mehrere gute TA, die diese Methode empfehlen. Ich versuche, morgen dort einen Termin zu vereinbaren. Vielleicht kann ich dann genauer beschreiben, was dort passiert.
Sobald ich Info habe, melde ich mich wieder.
Viele Grüsse, Marion

von Alexandra(YCH) am 23. Februar 2002 10:24

: Meine Boxer-Dame hat sich das Kreuzband hi. li. angerissen. Habe jetzt 2 Tierärzte befragt. Beide sagen, man müsse operieren. Eine kl. Arthrose gibt´s auch schon, da das ganze scheinbar schon vor längerer Zeit angefangen hatte u. fälschlicherweise als leichte HD diagnostiziert wurde.

Tja das gleiche Problem hatten wir auch - findet man das Problem nicht hat der Hund eben HD. Wir haben nicht aufgehört zu suchen u. waren nun erst gestern zur Kernspintomographie, da ich ohne Befund nicht das Knie aufmachen lassen wollte - Diagnose: vorderes Kreuzband + beide Menisken
:
: Der eine TA bietet mir an, ein Nylon-Band einzusetzen. Schonphase dann 4-6 Monate.

Von dieser OP-Methode wurde mir von verschiedenen Seiten bei größeren, aktiven Hunden ab 20 kg abgeraten, da es meistens nach einiger Zeit 2-4 Jahre (in dieser Zeit schmerzfrei) umsoschlechter geht. Die Bänder halten bei Hunden dieser Größenklasse u. Beweglichkeit die Belastung nicht aus



: Der andere hat eine scheinbar recht seltene Technik, bei der der Knochen etwas abgesägt und damit die Spannung auf die Bänder vermindert wird (genau kann ich das leider nicht beschreiben). Auf jeden Fall wird dass ganze dann geschraubt u. genagelt und der Hund ist nach 6 Wochen schon wieder "einsatzfähig".

genauer beschrieben ist es eine patenierte Technik aus USA die folgendermaßen vor sich geht: Diese Lösung verhindert dies nach hinten schräg abfallende Unterschenkeldach. Damit der Oberschenkel nicht nach hinten rutschen kann,hat Dr. Slocum bei seiner Technik das Dach des Unterschenkels angehoben. Auf diese Weise herhält der Hund im Moment des Auftretens seine volle Stabilität im Kniegelenk zurück, ohne ein vorderes Kreuzband zu haben. Diese Lösung schränkt die funktion des Knies nicht ein, gibt dem Gelenk auf Dauer die gewünschte Stabilität und verhindert die Entwicklung starker Arthrosen. Mit einer Spezialsäge wird der obere Teil des Unterschenkels in einem Halbkreis durchsägt, in die gewünschte Pos. gedreht u. dann mit einer Platte fixiert.Der durchgesägte Teil des Unterschenkels ist durch die Platte völlig stabil. Ein besonderer vorteil dieser OP besteht darin, daß man individuell das Unterschenkeldach stufenlos so weit anheben kann, bis die für jeden Hund optimale Posituon erreicht ist.
Diese Methode ist denke ich aus dem einen Grund teurer - die TA müssen aufgrund des Patentrechtes eine Provision abführen, da nur von Dr. Slocum zugelassene TA die OP durchführen dürfen.


: Da ich einen äusserst typisches, d.h. hüpffreudiges Boxermädchen habe, klingt das zweite natürlich trotz viel höherer Kosten verlockend, aber .......
: Es gibt bestimmt bei beidem Vor-u. Nachteile? Wer hat Erfahrungen mit dem "Knochensägen". Es klingt so brutal; kann man dazu raten?
:
: Obendrein muss ich noch erwähnen, dass mein Hund wg. eines Herzfehlers nicht unbedingt längere u. tiefere Narkose als nötig erhalten sollte u. obendrein nach dem Sterilisieren eine Allergie gegen den Nahtfaden entwickelt hat.
: Ob sie da vielleicht sogar gegen ein eingesetzes Nylonband allergisch reagieren könnte??
: Bin also völlig ratlos. Obendrein läuft sie jetzt gerade wieder völlig normal, so dass mit die Entscheidung noch 3x schwerer fällt.
: Ich bin Euch dankbar für jeden Rat.
: Marion
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Ich habe mich für die zweite Methode entschieden, da wir eine sehr agile Dobifrau mit 24 kg haben - ein Hans Dampf durch alle Gassen sobald von der Leine. OP wird bei Bad Kreuznach in der Tierklinik Höhner durchgeführt, diese wurde uns empfohlen u. operiert bereits seit 1989 tägl. zw. 1.3 hunden nach dieser Methode sehr agile u. größere Hunde. Bei kleinen Hunde ist die "herkömmliche" methode lt. deren Aussage keine schlechte Lösung. Zudem kenne ich diese Art der OP aus dem menschlichen Bereich durchgeführt bei meinem Bruder.

Solltest du noch irgendwelche Fragen an mich haben, kannst du auch gerne privat mailen:info.firstline@t-online.de

Alles gute für dich u. deine Kleine.

alexandra

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