von Doris(YCH) am 21. März 2003 00:27
: Hallo!
: Nächsten Mittwoch lasse ich meine 6.5 Monate alte Hündin kastrieren. Und ich habe schon fast schlaflose Nächte. Obschon ich mir sicher bin mit dem Entscheid, tut sie mir jetzt schon leid. Und ich höre so Verschiedenes. Hündinnen, denen es nach zwei Tagen wieder gut geht und solche die länger leiden und Schwierigkeiten haben. Ich habe 10 Tage Ferien nach dem Eingriff, könnte also auf alles flexibel reagieren.
: Kann mich eventuell jemand ein bisschen beruhigen, oder hat jemand Tipps, was ich alles machen könnte, dass es so gut wie möglich verläuft? Was ist eigentlich das Schlimmste, was passieren könnte? Ich mache mir zum Beispiel Sorgen, ob Sie vielleicht irgend eine Wesensveränderung durchmacht, aggressiv wird oder nicht mehr spielen mag oder depressiv wird oder so. Gelesen habe ich bisher nur Theorien, dass Hündinnen ein bisschen wie Babys bleiben? Obschon meine Tierärztin und andere Hundehalter mir gesagt haben, das müsse nicht unbedingt sein.
: Merci vielmals für alle Antworten. Bin auch einfach froh, um "Erfahrungsberichte", so im Sinne von "es werden es alle ohne Schaden überleben"....
: Sue
Hallöchen Sue!
Ich hab leider erste jetzt deinen Bericht gelesen, aber ich kann Dich beruhigen!
Ich hatte mein Hündin NICHT kastrieren lassen, weil ich immer solche Horrormeldungen über das Kastrieren gehört hatte und ich das meinem Hund nicht antun wollte!
Jetzt ist sie 9 einhalb Jahre alt und wurde letzte Woche wegen einer geschlossenen Gebärmuttereiterung (das heißt das Eiter kann nicht auslaufen und die Gebärmutter wird immer größer bis sie platzt) im letzten Moment notoperiert!
Mittlerweile hatte sie 39 Grad Fieber,Wasser in der Lunge, Herzprobleme und den Körper mit Giftstoffen überschwemmmt..binnen weniger Tagen hatte sich der Blutwert ums 34fache!!!! verschlechtert!
Sie kam sofort auf den OP-Tisch und der Tierarzt meinte,er könne nicht versprechen, daß sie den Eingriff überlebt, weil sie zusätzlich noch eine Herzschwäche hat, was sich auch erst zufällig vor der OP rausstellte...ich rechnete echt mit dem Schlimmsten! Von 13 Uhr bis 16 Uhr wartete ich und war echt mit den nerven fertig!
Um 16 Uhr durfte ich sie dann das erste mal sehen...sie mußte noch bis 19.30 Uhr dableiben, weil sie Infusionen bekam zum Ausspülen der Giftstoffe, Kreislaufstärkendes und Schmerzmittel;sie hatten ihr 1 einhalb Liter Eiter herausgeholt!!!
ich kam also um 16 Uhr und rechnete mit einem bewußtlosen Hund...der Tierarzt öffnete den *Käfig* und als Sindy meine Stimme hörte, versuchte sie bereits aufzustehen und mit dem Schwanz zu wedeln...ging noch nicht so ganz, weil sie noch benommen war, aber immerhin, sie reagierte...um 19.30Uhr war sie dann bereits wieder voll ansprechbar und ich durfte sie nach Hause mitnehmen...die Nacht war absolut kein Problem...ich achtete halt darauf, daß sie viel Ruhe hat(wir haben 3 Kinder), aber doch indirekt am Familienleben teilhaben kann..das heißt, Körbchen in der Nähe, aber in einem abgedunkelten Eck;
nächster Tag ging sie bereits in den Garten zum pieseln..etwas wackelig zwar noch, aber sie maschierte bereits wieder durch den ganzen Garten..anschliessend setzte ich sie zu mir mit ner Decke auf unser Sofa,u´m sie bei mir zu haben und um meinen *armen kranken Hund zu verwöhnen...ich machte mir immer nooch bissl Sorgen um sie)..da läutete es...der Briefträger...also den konnte sie dann auch schon ganz tüchtig wieder ausbellen...anschliessend ging ich dann in die Küche..plötzlich hörte ich RUMMS..TAPS..TAPS...TAPS...wer kam da an?? Mein gestern noch sterbenskranker Hund, der gierig die Kekskrümel von meiner kleinen Tochter zusammenputzte und anschließend in der Küche stand und nach Essen bettelte! Und das am Tag nach der OP!!..Der Hund lief herum, als ob nie was geschehen war!! Nix zu merken, daß er am Vortag ne schwere OP hatte!
Also wie gesagt, ich schob die OP jahrelang hinaus, weil ich Angst um meine Sindy hatte, aber wenn ich gewußt hätte,daß sie sich so schnell wieder erfängt und sie hat gar nicht gewinselt!! hätte ich sie schon früher operieren lassen!! Wenn Du Nutzen und Risiko abwiegst, würde ich sie heute früher operieren lassen, bevors zu bösen Krankheiten kommt!
PS: Habe meinen Tierarzt erzählt, daß ich von meiner Nachbarin gehört hatte, daß ihr Hund die ganze Nacht geschrien hat vor Schmerzen und er meinte, er könne mich beruhigen, daß sei Quatsch...Hunde bekommen ja nach der OP eh Schmerzmittel...das Schreien kann viel eher eine Reaktion der Narkose sein...sowas wie Halluzinationen oder so! Aber da sollten halt die Leute vom Tierarzt informiert werden ,weil sie sich sonst schrecken!
Sindy schlief in der Nacht nach der OP bei uns im Schlafzimmer direkt neben meinem Bett in ihrem Körbchen und ich hatte die ganze Nacht mein Ohr bei ihr um zu hören, obs ihr gut geht oder sie Schmerzen hat, aber ich schwöre...sie hat so ruhig geatmet...kein winseln, kein schnaufen..nichts!..Kein Vergleich, wie sie geschnauft hatte,als sie diese starken Schmerzen wegen der Eiterung hatte!!
Wie gesagt,ich war positiv überrascht,wie gut sie alles weggesteckt hat;
morgen müssen wir die Nähte ziehen gehen...es geht ihr wirklich ausgezeichnet gut!Auch die Wundheilung war gar kein Problem und der Arzt hat gesagt, daß es heutzutage schon so schonende Narkosemittel gibt, daß man sogar alte und herzkranke Hunde damit operieren kann!
Also mach Dir keine Sorgen und *toy,toy,toy* wird schon alles gut gehen!!!
Alles Liebe
Doris