Hallo Frieda und Klaus,
Quote Kenne einige Beagle und alle, wirklich alle, sind herzensgute Tiere:
Solche Antworten kommen ständig - zu egal welchen Statistiken.
Ja klar, jeder wird Beagle kennen, die nicht aggressiv sind, vielleicht sogar lauter herzensgute Beagle - was nicht heißt, dass dann an der Untersuchung von Serpell wohl was nicht stimmt. Jeder kennt auch etliche Raucher, die uralt geworden sind, trotzdem gilt es mittlerweile wohl als erwiesen, dass Rauchen das Krebsrisiko erhöht.
Falls Martin nicht noch was neueres hat, ist sie hier nachzulesen: [
www.biol.ntnu.edu.tw]
Die Antworten basieren auf einem umfangreichen, standardisierten Fragebogen, der allgemein unter Wissenschaftlern anerkannt zu sein scheint. Wenn man die oben verlinkte Statistik so interpretieren wollte, dass der Beagle ganz allgemein an erster Stelle bei aggressivem Verhalten steht, dann stimmt das schlichtweg nicht - und so steht es in der oben verlinkten Veröffentlichung auch nirgendwo drin.
Es wurden signifikante (also nicht zufallsbedingte) Unterschiede hinsichtlich aggressivem Verhalten bei den untersuchten Rassen festgestellt, und bei Aggressionen gegen den Halter (und nur da!) haben 7,9% (das waren 5 Hunde) der untersuchten Beagle einen Score von 4 erhalten, im Schnitt haben 2% der Hunde einen Score von 4 erhalten. Dachshund, Cocker Spaniel und Chihuahua schneiden ähnlich ab wie der Beagle und es wird nicht angegeben, ob die sich signifikant vom Beagle unterscheiden oder nicht. Von einem signifikant 1. Platz kann man also insofern auch nicht sprechen (das tun die Autoren auch nicht).
Man muss auch noch sagen, dass insgesamt aggressive Vorfälle gegen den Halter selten vorkommen - seltener als Aggressionen gegen andere Hunde oder gegen Fremde, was das Ganze auch schon wieder relativiert.
Mir ist es völlig wurscht ehrlich gesagt, wie der Beagle abschneidet, aber soblad irgendwo eine Statistik ins Feld geführt wird, erlebe ich wieder und wieder, dass man sich auf eine einzelne Zahl stürzt, sie aus dem Zusammenhang reißt, dann dieser Zahl weitere Märchen andichtet, die sich aus der Veröffentlichung gar nicht herauslesen lassen, oder aber - was genauso verkehrt ist, mit dem Totschlagargument kommt: "Ich kenne aber....".
Also: Mehr als das, was ich eben beschrieben habe, läßt sich aus der verlinkten Studie nicht zum Beagle herauslesen.
Quote genau wegen der Paarung Halter und Beagle finde ich es ja so komisch... Weil die Beagle-Halter die ich kenne.:
In der oben verlinkten Studie ist nicht untersucht worden, welche Bedingungen die beobachteten Unterschiede erklären. Schade eigentlich, das hätte ich nämlich ganz spannend gefunden.
Viele Grüße
Anila