von Tanja(YCH) am 03. Oktober 2002 22:10
Hallo Matthias,
: Manche Schutzhundsportler argumentieren hier sehr aggressiv. Hoffentlich reagieren die Hunde mit Schutzhundausbildung gelassener als ihre Herrchen oder Frauchen es im Forum tun...
Ich hoffe nicht, daß du mich mit aggressiv meinst, denn ich bin mit Sicherheit kein aggressiver Mensch.
Allerdings, wenn etwas dumm geschwätzt ist, dann ist es dumm geschwätzt und das hat mit aggressiv überhaupt nichts zu tun.
Es mürbt einfach, immer wieder und ständig diese Diskussion zu führen.
Es liegt mir absolut fern, mich in irgendeiner Art und Weise zum Beispiel über Agility auszulassen.
Warum? Weil ich von dieser Sportart keine Ahnung habe und sie auch selbst noch nie betrieben habe.
Jetzt könnte ich hergehen und einfach irgendwas nachbabbeln, so wie es die Leute in Bezug auf den Schutzhundesport tun, aber das finde ich eben voll daneben.
Jedesmal läuft diese Diskussion auf das Gleiche hinaus und Argumente zählen überhaupt nicht.
Komm doch einfach mal bei uns auf dem Hundeplatz vorbei.
Wir nehmen 10 Schutzhunde und ein paar "normale" Hunde von nebenan, die noch nie einen Schutzarm gesehen haben.
Dann kannst du schmusen, fuchteln, egal was du willst und dann sagst du mir, welches davon die wirklich gefährlichen mit Schutzhundeausbildung sind.
: Manche vergleichen in ihrer Argumentation den Schutzarm mit einer Beißwurst. Es mache keinen Unterschied... Das kann man so natürlich nicht stehen lassen. Denn die Beißwurst befindet sich rund um ein Körperteil des Menschen. Das kann man so einfach natürlich nicht vergleichen.
Beißwurst ist gleich Beute. Junge Hunde werden mit der Beißwurst aufgebaut, oder eben mit Lappen o.ä.
: Oft hört man aber, dass viele Hunde zuerst nicht in den Arm anbeißen wollen. So hat es mir eine Bekannte jedenfalls erzählt, die nach einigen Jahren den Hund wieder zum Schutzhundtraining mitgebracht hat. Ihr Hund hatte nur verbellt aber wußte nicht mehr so recht, wie das mit dem Beißen geht, tat es jedenfalls nicht. Der Biß in eine Beißwurst geschieht doch schneller und ist unproblematischer. Bei meinem Hund gar kein Problem, er packt so fest zu, dass man ihn daran hochheben kann. Oder liegt es daran, daß die Beißwurst bei ihm in Augenhöhe ist und er Schutzarm höher? Vielleicht ist dem Hund diese Form der "Beute" eindeutiger? Warum zögert der Hund erst, wenn es darum geht in den Schutzarm zu beißen?
Vielleicht auch weil er härter und eben ungewohnter ist?
: Der Grund dafür, dass die "Beute" am Arm des Menschen ist, läßt sich nicht mit dem Argument, dass der Hund so besser zu halten sei, rechtfertigen.
Bist du dir da ganz sicher?
Dann muß ich dich nochmal zum Praxistest einladen. Mit der Beißwurst.
Wenn du tatsächlich dich auf den Beinen hälst und den Hund nicht segeln läßt, wenn einer bei der langen Flucht ankommt, dann aber alle Achtung und dann nehme ich das Argument mit dem besser halten zurück.
Der Schutzarm ist sicher viel eher aus der ehemaligen Bedeutung und der Geschichte des "Schutzdienstes" zu erklären. Es ist doch eigentlich der erste Hundesport überhaupt. Wann wurde das erste Mal der Schutzdienst erwähnt? Würde mich interessieren. War bestimmt noch vor der Anerkennung des DSH als Rasse. Damals ging es doch wirklich noch um den "Schutz" des Menschen und der Hund sollte als Wach- und Schutzhund ausgebildet werden.
: Heute wurde diese Form abgewandelt und es gilt als anerkannter Hundesport. Ich habe erfahren, dass der Hund heute nicht mehr über Wehr, sondern über den Beutetrieb ausgebildet wird. Das unterscheidet die frühere Form von der heutigen doch sehr.
Es gab früher sehr vieles und das muß heute nicht schlecht sein.
Sehr viel ist auch einfach der heutigen Zeit angepasst worden.
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: Es ist doch verständlich, dass einige das Beißen in den Arm des Menschen als bedenklich empfinden. Es sieht halt einfach sehr martialisch aus und weckt Ängste. Gerade in der heutigen Zeit mit den ganzen Verordnungen. Da hilft es dann auch nicht gerade, wenn man Worte wie "Dummschwätzer" in den Raum schmeißt oder die Leute als Laien in Sachen Hundeausbildung abstempelt.
Ich kann doch nicht zu etwas doofem Bravo rufen. Und wenn jemand offensichtlich Laie ist, dann ist es doch so.
Verstehe nicht, was daran verkehrt oder aber aggressiv sein soll.
Das ändert nichts, sondern grenzt nur noch mehr aus. Vielleicht sollte man einfach mal überlegen, ob man für die Leute mit Bedenken, die nicht an Zucht interessiert sind, diesen Sport mit einer Beißwurst macht. So wie die BH-A als alternative für die nervlich schwächeren Hunde. Wäre das denkbar? So könnte man Zweifel ausräumen und würden den VPG Sport attraktiver machen. Ich hätte sofort Interesse, denn Fährte und den UO-Teil finde ich sehr interessant.
Für mich ist auch der Schutzdienstteil als solches der kleinste Anteil der Ausbildung.
Aber wie gesagt, es ist schwer möglich, denn dann müßte man den ganzen Schutzdienstteil ändern.
Ein kompletter Prüfungsschutzdienst, so wie er momentan ist, ist definitiv mit einer Beißwurst nicht möglich und mit einem erheblichen Verletzungsrisiko für Helfer und Hund verbunden.
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Viele Grüße
Tanja