Fragebogen - Auswertung - :: Hundeerziehung + Soziales

Fragebogen - Auswertung -

von Martin + Mirko(YCH) am 27. Mai 1997 11:13

Hallo Hundefans,

auf meinen Spontanfragebogen sind einige sehr nette Antworten gekommen, teilweise ganz Romane. Ich habe sie etwas zusammengestellt. Aus den Antworten habe ich gesehen, wie ein richtiger Fragebogen aufgebaut werden sollte. Das allein war es schon wert.
Eine Zusammenstellung der Antrworten und mein Kommentar an einigen Stellen eingfügt:

Wo habt ihr eure Methoden, den Hund zu erziehen, gelernt:
-von anderen Hundehaltern, die Ihr traft,
(1) zum Teil, mußte leider feststellen, daß es auch häufig bei Hundehaltern die sich selbst als erfahren bezeichnen an elementarsten Grundwissen mangelt - hat mich sehr erschreckt
(5)
M&MUrs Ochsenbein hat einmal gesagtEs gibt Leute, die den fünften Hund haben und immer noch Anfänger sind. Das sind Menschen, die sich mit ihrem Hund arrangieren. Ein Problem ist nur dann ein Problem, wenn man es selbst als solches empfindet.

-auf einem Hundeplatz
(1) waren wir bisher nur einmal, ich hielt die Gruppe für zu groß, der Komisston auf einigen Hundeplätzen schreckte mich ab
(2) Seit kurzem gehen wir mit unseren beiden Hunden auf den Hundeplatz. Alles was ich jedoch davor bereits wußte, habe ich durch die Betreuung anderer Hunde im Tierheim gelernt.
(3) Auf dem Hundeplatz die o.g., was eine mittlere Katastrophe bei meinem Hund auslöste - er ist förmlich ausgeflippt.
(5)
M&MHundeplätze sind sehr verschieden, Unbedingt vorher anschauen ohne Hund. Und einen großen Bogen um Leute, die mit "das werden wir gleich haben" daherkommen.

-in einer Hundeschule
-aus einer Zeitschrift (welche?)
(1)Der Hund
M&MFür mich erstaunlich. Es gibt hervorragende Zeitschriften mit sehr guten Spezialartikeln auf dem neuesten Stand.

-aus einem Buch (welches(s)?)
(1) dutzende, wobei ich häufig widersprüchliches und unsinniges fand, besonders in Büchern zur Ausbildung von Schäferhunden, wo viele Bücher zum Einsatz von massivem Zwang rieten Empfehlen würde ich generell „Hund aufs Herz" von Gert Haucke, „Die Intelligenz der Hunde", „Hund und Mensch im Zwiegespräch", „Vom Strolch zum Freund", „Richtig spielen mit Hunden" einige Bücher hab ich gerade verliehen, da kann ich die Titel nachreichen.
(3) „Der neue Umgang mit Tieren" von Linda Tellington-Jones
(5)
M&MEs freut mich außerordentlich, daß inzwischen wohl die wirklich guten Bücher ankommen. "Vom Strolch zum Freund", "Richtig Spielen mit Hunden" und "Mensch und Hund im Zwiegespräch" sind mit das beste, was es in letzter Zeit gibt.

Habt Ihr Euch vor oder nach dem Anschaffen des Hundes darum gekümmert?
(3) Vorher, wobei ich immer noch nach Hundebüchern die mir zusagen Ausschau halte und diese dann in meine „Bücherei" einreihe
(4) Vor Anschaffung des Hundes (Husky-Hündin mit 12 Wochen) durch Bücher. Nach Anschaffung des Hundes durch die Hundeschule.
(5) "Urlaubsbetreuung gemacht, ob wir ueberhaupt damit klar kommen und jede Menge an Literatur verschlungen

M&MAuch sehr erfreulich.

Welche Methoden wurden Euch empfohlen:

-ein kräftiger Leinenruck ("Korrektur"winking smiley
(3)(4)(5)
-Benutzung eines Choke (Würgehalsbandes)
(3)
-Benutzung eines Stachelhalsbandes
-Schimpfen
-Klaps oder Schlag mit der Hand
(1) siehe Schäferhundbücher; Würger und Stachelwürger lehne ich grundsätzlich ab


-Loben und Futter geben für gutes Verhalten
(2)Meine Methode ist viel Geduld und Liebe, auch mal ein ernstes Wort reden, wenn denn gar nichts klappt. Leckerlis für gutes Verhalten gibt es schon bei mir, aber in Maßen.
(4)(5)
-Ignorieren von schlechtem Verhalten
-Verleiden von schlechtem Verhalten
(2) Schlechtes Verhalten wird versucht zu unterbinden.
(4) Bei extremer Korrektur, wo Leinenruck nicht möglich war, durch Hochziehen link´s und recht´s am Halsfell bis nur noch die Hinterläufe am Boden stehen, Augenkontakt herstellen und mal "ein ernstes Wort" mit dem Hund reden (nicht schreien). Erst auf den Boden lassen (und wenn´s ewig dauert) wenn die Vorderläufe abhängen. Hat der Hund die "Schimpfe" abgeschüttelt, die gleiche Prozedur nochmal wiederholen.
(5)

M&Mhier werde ich in Zukunft präziser fragen und um genauere Antworten bitten. Hier sehe ich gute Ansatzpunkte für Diskussionen. Offensichtlich gibt es Probleme, mit Futter als Lob richtig umzugehen. Die Wirksamkeit des Ignorierens ist anscheinend unbekannt (aber siehe später Anspringen). Die Korrekturmethoden werden allmählich hundlicher, gottseidank. Mit etwas weniger Gefühl und etwas mehr Hintergrundwissen über das Lernen wäre viels einfacher, schneller und gründlicher zu lernen (beeinflussen.

Wie seit Ihr heute mit Eurem Hund zufrieden:

(2)Wild wird immer noch gejagt, wenngleich ist schon Besserung sehen kann.Das konsequente Zurordnungrufen hat jedoch schon einiges gebracht. Z.B. zieht sie nicht mehr wie wild in die Richtung des verschwundenen Tieres, macht "Sitz" am Ende der Leine und kommt anschließend auch bei "Fuß".
Die australische Schäferhündin will immer noch zu anderen Hunden.
(3) Es wird von Tag zu Tag besser. Zwar kann er der Wildspur auch kaum wiederstehen aber ansonsten kann ich mich auf ihn verlassen. Er ist gut sozialisiert, d.h. er versteht sich mit anderen Hunden, mit Kindern und Erwachsenen. Kleine Probleme gibt es natürlich mit seiner Neugier, er möchte am liebsten überall hin (fremde Gärten) und mit jedem spielen. Aber damit komme ich klar.

M&MEin Hund ist ein Jäger. Hunde mit hohem Jagdtrieb gewöhnen sich das nie ab. Mirko z.B. wird auch mit seinem letzten Humpler noch zu jagen versuchen. Mit Alternativaktionen kann man etwas mildern (z.b. Aktivität/Laufen aber in eine andere Richtung). Man sollte sich unbedingt vor dem Anschaffen des Hundes klar werden, wieviel Jagdeifer man unter den gegebenen Umständen ertragen kann.
Konkretes Beispielalles nordischen Hunde (u.a. Huskies) jagen ausgesprochen stark. Wer einen Hund für den Pferdestall möchte, sollte bei den Rassen, die dafür seit jeher dort lebten (Rattler!), nachschauenPinscher, Terrier. Hütehunde für den Ausritt. Schon der Dalmatiner ist schwieriger.
Viele Probleme kommen durch eine unpassende Wahl der Rasse zustande!
Ganz schlimmBorder Collies (Workaholics) bei ganz ruhigen und lauffaulen Menschen. Leider kenne ich solch einen Fall.

-Er sitzt, wenn ich es sage, egal wo
(1) klappt nur dann nicht, wenn ich weiter entfernt bin, wir arbeiten daran

-Er sitzt meistens
(2) Meine beiden sitzen meistens wenn ich es sage, es sei denn, Wild steht in der Nähe
(5) ist erst neun Monate, aber sie lernt m.E. recht gut. Viel Geduld, wir üben momentan "Platz", "Sitz" und "Bleib" geht schon sehr gut.
M&MNa klar könnt Ihr das den Hunden super beibringen, bei dem guten Verhältnis, das Ihr zu Ihnen habt!

-Er sitzt manchmal, aber immer öfter
-Er setzt/legt sich automatisch, wenn ich länger stehen bleibe.
(1) meistens

-Er will zu anderen Hunden und zieht dann wie Teufel.

(1) Er mag andere Hunde und Hundespiele sind sein liebstes, da er ohne Leine geht, kann er auch nicht ziehen J
(5) Ja, leider, unser größtes Problem.

M&MWir versuchen mit jedem anderen Hund Kontakt aufzunehmen. Je mehr Erfahrung ein Hund hat, desto sicherer wird er. Anständig SITZ, mit dem anderen Halter absprechen ob ja und wenn wo und dann das LAUF, SPIEL als Belohnung fürs sitzen.

-Er macht Terror, wenn er anderen Hunden begegnet.
(5) nein

-Er hat Angst vor anderen Hunden
(1) Bei sehr große Hunde ist er manchmal etwas bange (Deutsche Dogge, Irischer Wolfshund), nach dem Beschnüffeln hält sich das aber in normalen Grenzen.
(5) nein
-Ich mache einen Bogen bzw. weiche aus, wenn sich andere Hunde nähern
(1) ich habe in von Anfang an an jeden Hund rangelassen ( es sei denn der andere Hundehalter hat schon weiterm gerufen, daß er das nicht möchte)
(5) nein
-Ich mag manche Hunde und ihre Halter nicht
(4) Mag lediglich manche Hundehalter nicht. Hab an wenig "Angst" vor sogenannten "Kampfhunden". Auch in der Hundeschule.
(5) Ich mag manche Halter nicht, weil ich finde, daß sie falsch mit ihren Hunden umgehen. Ich finde eigentlich alle Hunde nett, es gibt nur so viele, die falsch erzogen sind.
M&MWir haben eine "lustige" Geschichte hinter uns, wo jemand mich und meine Bestie schon angeschwärzt hatte und mich anzeigen wollte. Und meiner würde seinen sowieso kaputt machen! (In der Tat waren die Lautäußerungen erschreckcnd.)
Was passierte? Mirko riß den Zaun hoch, hinter dem der andere lebte, der buddelte sich unten durch und dann gingen beide als Pat und Patachon auf die Jagd. Habe sie beim Heimkommen fotografiert.
Viel Aggression wird durch den Halter UNBEWUSST vermittelt! Auch ein Thema.

-Ich mag manche Hunde nicht, finde ihre Halter aber trotzdem nett
-Ich mag manche Leute ganz gern, obwohl sie bescheuerte Hunde haben.
(1) Ich mag eigentlich alle Hunde, auch wenn sie teilweise bescheuerte Halter haben
(2) Ich selbst habe weder mit anderen Hunden noch mit deren Halter Probleme.
(3) Normalerweise habe ich weder mit Halter noch Hund Probleme, aber wenn ich merke, daß die Gegenseite keine Interesse an uns hat, dann können wir auch problemlos dran vorbei. Was mich nur manchmal aufregt, sind diese „Machohunde".

Welche Probleme, die Ihr im vorigen Jahr mit Eurem Hund gehabt habt,
sind nunmehr gegenstandslos?
(2) Als wir die Schäferhündin mit etwa einem Jahr aus dem Tierheim holten, war sie nicht stubenrein. Diese Problem hat sich erledigt. Erledigt hat sich auch das Problem den Anspringens bei der Begrüßung.
(3) Mein Hund hat jeden angesprungen um ihn kennenzulernen. Das war ganz schön lästig - vorallem mit den dreckigen Pfoten. Es hat sich mit der Zeit einfach verloren, weil er dafür nicht gelobt wurde.
(4) Probleme bei zweiten Hund (Border-Collie-Mix-Rüde, mit 10 Monaten aus Tierheim raus)in Leine beissen und zerren, Angstbeissen in jeder Situation, beissen und knurren beim Stören vom Fressen, Stubenreinheit.

M&MWenn die Kerle erst einemal durch die Pubertät sind, wird alles deutlich erträglicher. Wir fragen gern, wenn Leute sich beklagen, wie sie denn mit 15 - 17 Jahren zu ihren Eltern gewesen wären? Und Ihr?

Welche Probleme habt Ihr vor einem Jahr gehabt. Sie sind nicht gelöst,
sondern Ihr habt Euch an sie gewöhnt?
(1) Kann ich nichts zu sagen, mein Hund ist erst 8 Monate alt
(4) Wild jagen und Freilauf ohne Leine beim Husky (inzwischen 16 Monate) Leine zerren und fremde Rüden anmachen beim Border-Mix (seit 4 Monaten bei mir) sind noch nicht gelöst. Gebe die Hoffnung aber nicht auf und arbeite daran.

· Wie bin ich mit meinem Hund zufrieden?

M&MWo bleibt die Begeisterung für Eure Hunde?


· Welche Vorjahresprobleme sind erledigt?
(3) Die Bettelei bei jeder Gelegenheit. Zuerst hat mich das maßlos aufgeregt, jetzt macht es mir Spaß mit meinem Hund ein wenig „Futter" zu teilen (natürlich Menschenfutter!). Irgendwie verbindet es stark.

· Nervtötende Probleme?
(3) Sie braucht nur ihre Nase in die Luft zu heben und schon hat sie eine Spur. D.h. ohne Leine in der Nähe von Wald geht nichts.
M&Ms.o.
(5) Ziehen an der Leine

M&MDas ist auch ein gutes Thema. Im Grunde einfach, in der Praxis mit vielen Erziehungsfallen versehen.

Mirko und ich haben uns sehr gefreut, daß Antworten kamen, auch wenn die Flut eher eine Nipptide war. Aber es bietet sich an, den Fragebogen sorgfältig aufzubauen, dann können wir eine Langzeitbefragung machen.
Hoffentlich haben Euch meine Kommentare nicht allzusehr gestört.

Viel Grüße von Martin & Mirko

von Cornelia Vickers(YCH) am 26. Juni 1997 06:12

Hallo,
ich war leider längere Zeit beruflich stark engagiert, so daß ich erst
jetzt wieder dazu komme, meinen "Senf" zu einigen Meldungen hinzuzugeben.
Auf Eure Auswertung habe ich mit Spannung gewartet. Manchmal ist man
ziemlich überrascht, was bei einer solchen Aktion herauskommt. Wieviele
Personen haben sich eigentlich beteiligt?
Die Probleme die ich damals angeführt habe, sind inzwischen alle erledigt.
Viel dazu beigetragen haben die regelmäßigen Besuche auf dem Hundeplatz.
Der vorherige Besitzer scheint dem armen Hund gar keine Gelegenheit gege-
ben zu haben, sich mit anderen Hunden anzufreunden/auseinanderzusetzen.
Daher wohl die Reaktionich darf bei anderen Hunden alles, die aber nichts
bei mir. Inzwischen steht meine "Tascha" über den Dingen. Die vielen Tips
die ich aus den verschiedenen Meldungen bekommen habe und in manchmal
abgewandelter Form bei meinem Hund ausprobiert habe, sind immer angekommen.
Manchmal schneller, manchmal hat es etwas gedauert. Man darf eben nicht
die Geduld verlieren. Ich bin mit meiner Hündin rundherum zufrieden und
möchte sie nicht mehr missen. Tascha zeigt mir auch bei vielen Gelegenheiten,
daß es ihr genauso geht.
Liebe Grüße aus Kaiserslautern
Conny

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