Hund im Zwinger? :: Hundeerziehung + Soziales

Hund im Zwinger?

von Manuela(YCH) am 30. April 2001 10:35


hallo Gleichgesinnte,
mich würde mal interessieren, welche Meinung ihr zu Zwingerhaltung habt?

Ich habe schon mehrere Male hier im Forum davon gelesen und würde mal gerne wissen, warum jemand einen Hund im Zwinger hält, was dafür spricht , welche Vorteile es gibt usw.

danke für Meldungen.

liebe Grüße
Manuela und Justin

von Kathi & 2 Akita(YCH) am 30. April 2001 10:49

Hi Manuela,

also ... im Schnitt habe ich 3 Hunde (im Moment zwei) und eine Mutter die am liebsten gar keinen hätte ;-)))))
Unser Kompromiß bezieht einen stundenweisen Aufenthalt im Zwinger mit ein. In meiner Anwesenheit (neben der täglichen Arbeit, an den Wochenenden und im Urlaub) kümmere ich mich (fast) ausschließlich um meine Hunde. In dieser Zeit sind sie nie im Zwinger. Wären meiner tägl. Abwesenheit sind zwei Hunde von vormittags bis zum frühen Nachmittag im Zwinger untergebracht. In dieser Zeit erledigt meine Mutter die täglichen, häuslichen Arbeiten, Einkaufen, 1x in der Woche Nebenjob usw.
Hund Nr. 3 (war immer "Bari"winking smiley ist im Haus, da er "unauffällig" ist und niemanden stört - solange er nur rumdösen darf ;-))
Meine Mutter hat sich von Anfang an ausgebeten tagtäglich den Doggy-Sitter für mein Rudel zu sein. So sind wir auf diesen Kompromiß gekommen. Die Hunde sind niemals wirklich allein: entweder pärchenweise im Zwinger oder mit Personen-Anschluß im Haus. Meine Mutter hat ihren gewünschten "Freiraum".
Bisher hat diese Regelung sehr gut funktioniert.
Eine 24-Stunden-Zwingerhaltung käme weder für mich noch für meine Ma in Frage. Auch kein Schlafen der Hunde draußen. Grundsätzlich würde ich einen Hund nicht einzeln "wegsperren" und auch nicht länger als 8-10 Stunden im Zwinger belassen (Höchstfall).
Vor- oder Nachteile zu definieren fällt mir schwer. Für die Hunde kann ich nicht sprechen, gehe aber davon aus das sie diese Lösung gut akzeptieren. Vorteile hat es wohl in erster Linie für den Besitzer. Leider werden diese oft schamlos ausgenutzt.
Es ist schwer, ein Für oder Wider der Zwingerhaltung (die eine solche ja nicht sein sollte, meiner Meinung nach) zu definieren.
Für mich sind meine Hunde Familienmitglieder und sollten so gut es geht integriert sein. Aber wie gesagt: manchmal muß man Kompromisse machen.

Grüße
Kathi

von Alice(YCH) am 30. April 2001 13:11

Hallo,

Die Vorteile für den Menschen sind: eine saubere, haar- und sandfreie Wohnung, der Hund ist nur dann da, wenn man Lust auf ihn hat, man läßt den Hund nur raus, wenn man ihn unter Kontrolle hat, manchmal wird der Hund nur einmal die Woche rausgeholt, wie aus dem Schrank, um mit ihm anzugeben oder ihn zum Hundeplatz mitzuschleifen, wo er gedrillt wird.

Vorteile für den Hund: keine!!!

viele Grüße
Alice

von Marion u. Janusch(YCH) am 30. April 2001 15:54

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: hallo Gleichgesinnte,
: mich würde mal interessieren, welche Meinung ihr zu Zwingerhaltung habt?
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: Ich habe schon mehrere Male hier im Forum davon gelesen und würde mal gerne wissen, warum jemand einen Hund im Zwinger hält, was dafür spricht , welche Vorteile es gibt usw.
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: danke für Meldungen.
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: liebe Grüße
: Manuela und Justin
Hallo liebe Manuela,
ich finde da so viel Mißbrauch (vor allem hier auf dem Lande)mit Zwingerhaltung betrieben wird gehört diese gesetzlich verboten (auch wenn stundenweiser Aufenthalt dem Hund bestimmt nicht schadet, oder auch Huskyrudel in Freiläufen gut untergebracht sind - aber wer soll das genau kontrollieren?). Folgenden Fall kann ich aus eigener Erfahrung dazu beitragen.
Auf einer meiner Hundespaziergänge kam ich mit einer mir fremden Frau ins Gespräch, die mich aufgrund meines Hundes ansprach. Sie erzählte mir, das sie neu zugezogen wären und Ende der Woche auch einen Hund (Welpen) bekämen. Auf meine Frage für welchen sie sich entschieden hätten, erzählte sie mir es würde sich um einen Husky-Neufundländermischling handeln, denn es müßte ein wetterfestes Tier sein, da sie den Hund nicht in der Wohnung halten dürften. Aber da sei ja noch der Zwinger hinter dem Haus.... Sie erzählte mir dann noch daß es ihr psychisch nicht gut gehe, sie trotz Umschulung keine Arbeit fände und hier alles so fremd wäre, daß sie ständig unter Depressionen leide und meistens zu müde und interessenlos für Spaziergänge wäre. Außerdem hätten sie durch den weiten Umzug kein Geld. Ich war ziemlich entsetzt wie ihr euch denken könnt. Also die denkbar schlechtesten Startbedingungen für so ein kleines Kerlchen. Ich hab dann noch versucht ihr die ganze Sache auszureden, aber ohne Erfolg. Als ich ein paar Wochen später wieder einmal diese Runde drehte, hörte ich schon von ca. 1 Kilometer Entfernung von besagtem Gehöft (Wohnort der Frau) ein klägliches Gebell und Gewinsel. Daraufhin bin ich dem Geräusch gefolgt und habe etwas abseits des Wohngebäudes in einem winzigen selbstgebastelten rostigen Wellblechzwinger, einen völlig verängstigten, demoralisierten,(Rute bis unter den Bauch geklemmt!) vom bellen bereits heiseren Welpen vorgefunden. Als Futter bzw. Wasserschüsseln dienten offenbar alte Töpfe (diese aber leer), kein Spielzeug oder sonstige Beschäftigungsmöglichkeit. Dies habe ich mir 1 Woche angeschaut. Dann habe ich zuerst erfolglos versucht besagte Frau zu sprechen (klingeln an der Wohnungstür verlief erfolglos), weil ich es nochmals im guten versuchen wollte. Schließlich habe ich über die Auskunft die Telefonnummer herausbekommen und hatte letztendlich den Mann an der Strippe. Ich erklärte ihm, daß ich seine Frau beim spazierengehen kennengelernt hätte und daß ich sie gerne mal gesprochen hätte. Seine Frau wäre für 5 Wochen zur Kur erklärte er mir, was ich den von ihr wolle. Also rückte ich mit meinem Anliegen betreffs der Welpenhaltung so freundlich wie mir möglich heraus. Ja aber da war ich an den falschen geraten! Er würde mich falls ich nochmals sein Grundstück betreten würde wegen Hausfriedensbruch anzeigen und überhaupt hätte er schon Hunde gehalten, da wäre ich noch in den Windeln (wir haben kein Telefon mit Kamaraanschluß!)gelegen. Ein Welpe müße sich eben ans alleine bleiben gewöhnen und er hätte ihn ja sogar geimpft! Also kann da doch von Tierquälerei keine Rede sein. Er beschimpfte mich noch eine Weile, dann war ich es leid und legte auf. Ich habe daraufhin Anzeige erstattet. Der Hund ist nun nicht mehr da, sondern ins Tierheim gekommen. Da er aber noch jung (kein halbes Jahr)war, hat er dort bestimmt bessere Lebensaussichten weil noch vermittelbar, als wenn er für den Rest seines Lebens in diesem Loch geblieben wäre.
Dies ist hier bei uns auf dem Land leider kein Einzelschicksal. Da brauchen wir gar nicht bis die südlichen Länder reisen, um Tierleid hautnah mitzuerleben.
In diesem Sinne für einen sensibleren und respektvollen Umgang mit allen Lebewesen (auch den zur Zeit besonders betroffenen "Nutztieren"winking smiley
wünschen sich
Marion u. Janusch

von PetraJ(YCH) am 30. April 2001 19:37

Hi Kathy

Wie gross ist denn Dein Zwinger ungefaehr? Denn ich bin in einer aehnlichen Situation und frage mich schon, wie gross das Ding sein muss, damit zwei Hunde darin stundenweise mit genuegend Platz bleiben koennen.

Gruesse PJ

von Gisela(YCH) am 30. April 2001 22:13


Hallo,
ich kann Dir eigentlich nicht erklären, warum sich Leute einen Hund
halten und ihn in den Zwinger einsperren. Mir ist das unverständlich
und ich bin gegen jede Zwingerhaltung.
Die Zwingerhaltung bedeutet Einzelhaft für den Hund.
Ich habe auch schon Anzeige erstattet, da sich Leute im Schreber-
garten einen Zwinger gebaut haben und dort einen Hund hielten. Die
Leute kamen nur alle paar Tage in den Garten und der Hund war Tag
und Nacht alleine in seinem Zwinger. Wasser und Futter gab es auch
nur, wenn die Leute im Garten waren. Ist das nicht schrecklich?

Ich möchte Marion danken, daß sie sich so für den armen Welpen im
Zwinger eingesetzt hat. Viele Menschen sehen weg und gehen den
Schwierigkeiten aus dem Weg. Das ist keine Lösung.

Wie gesagt, ich bin gegen Zwingerhaltung.

Laut Tierschutzgesetz muß der Zwinger auch eine bestimmte Größe
haben und eine Hundehütte. Hier ist auch manches im Argen.

Ich kann nur jedem empfehlen, wenn er solche Mißstände sieht, dann
dem Tierschutzverein Meldung machen. Den Tieren muß geholfen werden.

Gruß
Gisela





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