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: hallo Gleichgesinnte,
: mich würde mal interessieren, welche Meinung ihr zu Zwingerhaltung habt?
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: Ich habe schon mehrere Male hier im Forum davon gelesen und würde mal gerne wissen, warum jemand einen Hund im Zwinger hält, was dafür spricht , welche Vorteile es gibt usw.
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: danke für Meldungen.
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: liebe Grüße
: Manuela und Justin
Hallo liebe Manuela,
ich finde da so viel Mißbrauch (vor allem hier auf dem Lande)mit Zwingerhaltung betrieben wird gehört diese gesetzlich verboten (auch wenn stundenweiser Aufenthalt dem Hund bestimmt nicht schadet, oder auch Huskyrudel in Freiläufen gut untergebracht sind - aber wer soll das genau kontrollieren?). Folgenden Fall kann ich aus eigener Erfahrung dazu beitragen.
Auf einer meiner Hundespaziergänge kam ich mit einer mir fremden Frau ins Gespräch, die mich aufgrund meines Hundes ansprach. Sie erzählte mir, das sie neu zugezogen wären und Ende der Woche auch einen Hund (Welpen) bekämen. Auf meine Frage für welchen sie sich entschieden hätten, erzählte sie mir es würde sich um einen Husky-Neufundländermischling handeln, denn es müßte ein wetterfestes Tier sein, da sie den Hund nicht in der Wohnung halten dürften. Aber da sei ja noch der Zwinger hinter dem Haus.... Sie erzählte mir dann noch daß es ihr psychisch nicht gut gehe, sie trotz Umschulung keine Arbeit fände und hier alles so fremd wäre, daß sie ständig unter Depressionen leide und meistens zu müde und interessenlos für Spaziergänge wäre. Außerdem hätten sie durch den weiten Umzug kein Geld. Ich war ziemlich entsetzt wie ihr euch denken könnt. Also die denkbar schlechtesten Startbedingungen für so ein kleines Kerlchen. Ich hab dann noch versucht ihr die ganze Sache auszureden, aber ohne Erfolg. Als ich ein paar Wochen später wieder einmal diese Runde drehte, hörte ich schon von ca. 1 Kilometer Entfernung von besagtem Gehöft (Wohnort der Frau) ein klägliches Gebell und Gewinsel. Daraufhin bin ich dem Geräusch gefolgt und habe etwas abseits des Wohngebäudes in einem winzigen selbstgebastelten rostigen Wellblechzwinger, einen völlig verängstigten, demoralisierten,(Rute bis unter den Bauch geklemmt!) vom bellen bereits heiseren Welpen vorgefunden. Als Futter bzw. Wasserschüsseln dienten offenbar alte Töpfe (diese aber leer), kein Spielzeug oder sonstige Beschäftigungsmöglichkeit. Dies habe ich mir 1 Woche angeschaut. Dann habe ich zuerst erfolglos versucht besagte Frau zu sprechen (klingeln an der Wohnungstür verlief erfolglos), weil ich es nochmals im guten versuchen wollte. Schließlich habe ich über die Auskunft die Telefonnummer herausbekommen und hatte letztendlich den Mann an der Strippe. Ich erklärte ihm, daß ich seine Frau beim spazierengehen kennengelernt hätte und daß ich sie gerne mal gesprochen hätte. Seine Frau wäre für 5 Wochen zur Kur erklärte er mir, was ich den von ihr wolle. Also rückte ich mit meinem Anliegen betreffs der Welpenhaltung so freundlich wie mir möglich heraus. Ja aber da war ich an den falschen geraten! Er würde mich falls ich nochmals sein Grundstück betreten würde wegen Hausfriedensbruch anzeigen und überhaupt hätte er schon Hunde gehalten, da wäre ich noch in den Windeln (wir haben kein Telefon mit Kamaraanschluß!)gelegen. Ein Welpe müße sich eben ans alleine bleiben gewöhnen und er hätte ihn ja sogar geimpft! Also kann da doch von Tierquälerei keine Rede sein. Er beschimpfte mich noch eine Weile, dann war ich es leid und legte auf. Ich habe daraufhin Anzeige erstattet. Der Hund ist nun nicht mehr da, sondern ins Tierheim gekommen. Da er aber noch jung (kein halbes Jahr)war, hat er dort bestimmt bessere Lebensaussichten weil noch vermittelbar, als wenn er für den Rest seines Lebens in diesem Loch geblieben wäre.
Dies ist hier bei uns auf dem Land leider kein Einzelschicksal. Da brauchen wir gar nicht bis die südlichen Länder reisen, um Tierleid hautnah mitzuerleben.
In diesem Sinne für einen sensibleren und respektvollen Umgang mit allen Lebewesen (auch den zur Zeit besonders betroffenen "Nutztieren"
wünschen sich
Marion u. Janusch