Hallo nochmal, Horst,

: Mein Rüde ist ein richtiges Sensibelchen. Wenn ich meine Hündin schimpfe, ist er ganz geknickt. Ich befürchte, wenn ich die Diskscheibe für sie benutze, daß ich meinen Dicken damit total verunsichere.

In dem Fall benutze bitte keine Disks. Habe das auch schon erlebt. Hündin bedroht meinen Rüden (der schon angespannt und ängstlich dasteht), wird mit Disks zurechtgewiesen. Wirkt auch gut bei der Hündin, hatte jedoch den Nebeneffekt, dass mein Rüde nun völlig verunsichert war (dachte er, das Scheppern wäre für ihn?). Frisst er aber von der Straße und es scheppert neben ihm, springt er nur kurz erschrocken zur Seite und lässt das Fressen liegen. Da hilft es und er ist auch nicht verunsichert.

Jana L + P + 2B

Grüß Dich Horst,

: Ich komme zum Glück selten in die Situation, daß ich einen unserer Hunde bestrafen muss.

Um missverstädnnissen vorzubeugen - du willst die hunde stoppen?

: Und nur über die Stimme reicht offensichtlich nicht.

Wenn du knurren kannst ist das prima.

: Unsere beiden Hunde benutzen den Nackenbiß; d.h. ganz kurz in den Nacken des anderen beißen !

Nackenbiss, so du ihn imitieren kannst, mit knurren verbunden ist sehr wirksam und unter hunden als nachhaltige maßnahme zu beobachten. Du solltest aber schon durch einen steifen gang zum hund deine absicht ankündigen. Das wird später das meiden auslösende signal. Sobald hund sein tun stoppt, änderst du deine körperhaltung richtung entspannung und forderst ihn auf näher zu kommen. Er wird i.a. in einem bogen zu dir laufen. Dann signalisierst du volle entspannung.
so erreichst du, dass der hund meidet, aber nicht dich, sondern die von dir inkriminierte stelle oder ein verhalten.

tschüß Martin & Mirko

Hallo Martin,

: Um missverstädnnissen vorzubeugen - du willst die hunde stoppen?
Ein einfaches Beispiel: Unsere Hunde haben Küchenverbot.
Ich komme die Treppe hoch und Fee steht in der Küche.
Was soll ich tun ? Sie weiß, daß sie nicht in die Küche darf, sie tut es nur wenn sie sich unbeobachtet fühlt. Sie anknurren hat zwar zur Folge, daß sie die Küche sofort verlässt, aber die nachhaltige Wirkung fehlt !

: Du solltest aber schon durch einen steifen gang zum hund deine absicht ankündigen
Tolle Idee, werde ich ausprobieren.

Tschüs

: Ich komme die Treppe hoch und Fee steht in der Küche.
: Was soll ich tun ? Sie weiß, daß sie nicht in die Küche darf, sie tut
: es nur wenn sie sich unbeobachtet fühlt. Sie anknurren hat zwar zur
: Folge, daß sie die Küche sofort verlässt, aber die nachhaltige
: Wirkung fehlt !

Hallo Horst,

Fee weiss nicht, dass sie grundsätzlich nicht in die Küche darf. Sie weiss nur, dass sie nicht in die Küche darf, wenn Du dabei bist.

Sie hat die Erfahrung gemacht, dass, wenn sie alleine in die Küche geht nichts unangenehmes geschieht, also keine "Strafe". Dadurch bringt sie das Küchenverbot nur mit Dir in Verbindung. Du schreibst ja auch, wenn Du in die Küche kommst und sie anknurrst, verlässt sie den Raum.

Mein Vorschlag wäre, wenn sie glaubt unbeobachtet zu sein, und in die Küche geht, kannst Du sie mit einer Wurfkette oder ähnliches erschrecken, ohne dass sie diese "Strafe" direkt mit Dir in Verbindung bringt, sie darf Dich nicht sehen. Statt Wurfkette geht auch eine "Wasserbombe", ein Becher Wasser, Disc usw. eigentlich so ziemlich alles, was sie nicht mag.

Wichtig ist, die "Strafe" muss genau in dem Moment erfolgen, in dem sie den Raum betritt, nur so kann sie erkennen, was falsch ist. Sollte sie bereits drin stehen, ist es zu spät, sie bringt die "Strafe" dann nur mit dem in Verbindung was sie gerade macht. In diesem Fall solltest Du sie nur hinausschicken (ohne "Strafe" und das nächste Mal abwarten. Es ist also ausserordentlich wichtig, dass sie nicht unbemerkt in die Küche gehen kann. Sie muss den Eindruck haben, dass Du immer überall gegenwärtig bist, auch wenn sie Dich nicht sehen kann. Solange ihr Verhalten noch nicht perfekt ist, solltest Du die Tür deshalb immer verschlossen halten.
Wenn Du denkst, ihr Verhalten hätte sich gebessert, verschärfst Du die Bedingungen, indem Du sie lockst, dass sie in die Küche gehen möchte, vielleicht mit etwas zu essen, was sie stehlen könnte. Sie muss lernen, dass es keine Ausnahme für dieses Verbot gibt. Zuvor musst Du Dir aber selbst ganz sicher sein, dass Du nicht versehentlich inkonsequent wirst.

Auch wenn es scheint, dass Dein Hund bereits verstanden hat, worum es geht, lass Dich nicht täuschen. Sein Verhalten bedeutet nur, dass er aufgrund Deines Verhaltens weiss, dass gleich eine "Strafe" folgt, er weiss aber nicht warum. Er verhält sich unterwürfig, als würde er Reue zeigen, damit möchte er Dich aber nur beschwichtigen. Du darfst ihm eigentlich gar nicht böse sein, er hat Dich nur noch nicht richtig verstanden. So raffiniert und listig wie es scheint, ist er nicht.

Du kannst eigentlich bei allen Dingen, die sie noch falsch macht, Dich einmal fragen, wie sie es bisher verstanden haben könnte. Ein simples Beispiel, nicht besonders gut, aber ich denke man kann verstehen, wie ich es meine:

Dein Hund kennt den Befehl Sitz und setzt sich immer sofort hin. Du erwartest aber, dass er auch solange sitzen bleibt bis Du den Befehl wieder aufhebst. Wie soll der Hund das wissen. Er lernt es nur, wenn Du ihn an einer Leine hälst, Dich vor ihn stellst Sitz bleib sagst und ihn sofort korrigierst, wenn er aufsteht. Wenn er dann gelernt hat, bis zu 30 Sekunden zu sitzen oder sogar länger, gibt das noch keine Sicherheit, dass er nicht vielleicht doch aufstehen würde, wenn er abgelenkt wird. Aus diesem Grund muss man diese Übung auch immer mit neuen Ablenkungen und längeren Wartezeiten steigern. Wichtig ist, dass man ihn auch immer unter Kontrolle hat, die Leine wird erst entfernt, wenn der Befehl perfekt sitzt. Solange Du noch nicht sicher bist, benutzt man eine lange leichte Schleppleine, um die Distanz zu vergrößern.

Natürlich gibt es auch noch andere Methoden, du könntest auch Clickertraining anwenden, das ist nur mein Vorschlag wie es u.a. gehen kann.


Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Lieben Gruss...Sonja