von EIN HUND(YCH) am 09. Juli 2001 20:52
: Hallo Robert,
:
: sicherlich meinte ich auch nicht eindeutig, daß das "mal" kuscheln, gemütlich beisammen liegen..., die Stellung im Rudel untergräbt. Dies ist eine Erziehungssache. Fakt bleibt aber doch, das fast alle Anfänger, und deshalb habe ich mich auch nicht davon ausgeschlossen, den gleichen Fehler machen -eben dieses ständige, weil man einen treuen Gefährten an der Seite hat-. Ich kann in diesem Sinne nur für meine Erfahrungen berichten. Durch diese Gutgemeinten Dinge, habe ich meinem Hund keine Grenzen gesteckt. Zwar hat er die Stellung als Leittier in diesem Sinne nicht untergraben, jedoch meine Nachgiebigkeit in anderen Situationen ausgenutzt. Was dies im Detail alles beinhaltete, ist sehr viel. Tatsächlich ist Boncuk, seitdem wir den Dominanzplan ausgeführt haben, und nun regelmäßig eine Hundeschule aufsuchen, wesentlich präziser in Sachen Aufmerksamkeit, Gehorsam und Unterordnung. Ich meinte eigentlich, daß es doch nur Sinnvoll sein kann, zumindestens für "Anfänger", dem Hund darzustellen wer das Leittier ist. Und dies erfolgt doch, wie du es selbst beschreibst, durch z.B. Zuweisung eigener Ruheplätze. Das ist bei uns nicht anders (mittlerweile) und im Nachhinein nichts schlechtes.
: Du wolltest wissen, wie dieser Dominanzplan aussieht, nun:
: Er umfaßt einen zeitplan von 1 Monat (wobei eigentliche Rituale auch weiterhin ausgeführt werden sollen). Ruhestätten von den "Chefs", sind tabu. Schmuseeinheiten gibt es nur in Verbindung mit der täglichen Körperpflege, d.h. nachdem wir gegessen haben (2x am Tag), daß Futter für Boncuk ist bereits bereitgestellt, wird er ausgiebig gebürstet. Danach wird er wortlos angeleint, und an einen Platz geführt, es folgen die Kommandos Sitz und Schau. Danach wird er wieder zurück geführt, und darf dann nach dem Sitz "alleine" futtern. Nach 10 Minuten wird die Schüssel entfernt, ob leer oder nicht (wobei sie bei Boncuk immer leer war). 1x am Tag, muß er an seinem zugewiesenen Schlafplatz 20 Minuten ruhen (was ja unheimlich schwer fällt), am Anfang bleibt man noch in dem Raum, wobei es immer weniger werden soll, bis man letzendlich über diesen Zeitraum den Raum komplett verläßt. 2x am Tag, wird er hingegen an einen anderen Platz angeleint, und muß dort 10 Minuten verweilen (kein Jammern sollte da helfen). Leckerlie nur in Verbindung mit Übungen, welche erfolgreich abgelegt wurden und dies auch nicht ständig.
: Übungen werden auch mindestens 2x am Tag (zu Hause) ausgeführt. Der Anfang mit einer Übung die er noch nicht kann, der Abschluss mit einer erfolgreichen Übung (hierbei keine Leckerlie, sondern ausgiebigen Lob). Andere Übungen oder Wiederholungen dann beim Gassi in spielerischer Form.
: Du siehst es ist unheimlich viel. Dem einen oder anderm mag es auch ziemlich kurios vorkommen, aber es wirkt. Sicher ist man noch immer nicht gefeit, vor Dominanzgehabe etc., aber für unseren Teil kann ich sagen, daß sein Wesen sich seitdem verändert hat. Er ist noch genauso supi drauf wie vorher, aber er hört wesentlich besser, und achtet vorallem wesentlich mehr auf uns.
: Es mag tatsächlich unterschiedliche Methoden geben, deshalb sollte sich jeder vorab informieren. Denn heute bin ich der Meinung- nicht alles was man glaubt, daß es für seinen ein und alles gut und befriedigend sei- ist es denn dann auch.
: Oder?
: Welche Erfahrungen hast Du denn so gesammelt?
:
ARMER HUND !