Stur? :: Hundeerziehung + Soziales

Stur?

von Hanne(YCH) am 21. August 2001 05:09

Hallo Heidi,

mal eine generelle Frage. Laut meiner Information kann man seit 2001 die BH erst mit 15 Monaten ablegen. Habe ich eine falsche Information oder hast Du Dich vertan?
Kann beides möchlich sein.

Hanne

von Heidi(YCH) am 21. August 2001 05:40

: Tschau Heidi
:
- Hallo P.H.

: Am Anfang machte deine Hündin mit, weil alles neu war und sie froh, dass sich jemand mit ihr abgab. Nun hat sie genug und sie hat heraus gefunden, dass sie nicht wirklich muss, wenn sie nicht will. Bis jetzt spieltest du mit ihr und jetzt wäre es an der Zeit, dass Du deinem Hund beibringst, dass es nicht nur Spiel ist, sondern ernst.
: Zum Beispiel Fuss. Fuss heisst nicht dass der Hund mir nachläuft, Fuss heisst Vorsicht, beobachte den Hundeführer jederzeit könnte was unvorhergesehenes passieren. Also der Hund sitzt neben mir, ich sage Fuss, bleibe aber stehen. Der Hund sitzt weiterhin neben mir, hat aber Augenkontakt zu mir. So kann ich 5Min. mit jemand anderem diskutieren, der Hund schaut immer hinauf. Dann gebe ich ihn frei und er kann wieder machen was er will. Deshalb sage ich auch Fuss, bevor ich weggehe und nicht mit den weggehen zusammen.

- Kann gut möglich sein, dass sie jetzt langsam 'aufmüpfig' wird und ihre Grenzen austesten will, aber genau das will ich ja auch unbedingt verhindern. Aber wie schaffst du es, dass dein Hund wirklich über einen längeren Zeitraum Augenkontakt mit dir hält? Wie bringe ich es bei, dass sie wirklich neben meinem Bein und nicht einen Schritt vor oder hinter mir läuft? Sie läuft 20 m korrekt, aber anschauen tut sie mich nur selten, bzw. nur dann wenn ich sie richtig aufmerksam mache und anspreche. Bei der Leistungsprüfung ist aber nur einmal das Kommando 'Fuss' erlaubt, dann muss der Zickzack-Lauf ohne jedes weitere Kommando oder Sichtzeichen durchlaufen werden.

: Wenn Du Hundesport machen willst, dann musst Du lernen, wie man einen Hund dazu bringt, etwas zu machen, wozu er auch gerade keine Lust hat. Weil der Hund ein Meutetier ist, das einen Rudelführer braucht, schlage ich vor, das mit leichtem Zwang zu machen. Wenn Du ein Roti hast, der sich vom Kong so fest beeinflussen lässt, dass er alles macht, dann gut. Aber solltest du wieder mal einen anderen Roti kaufen, dann denke daran, nicht jeder Roti ist so haltbar.
:
: Beim Sitz, oberhalb des Schwanzansatzes den Hund am Fell klemmen. Ich kenne eine feine Frau die macht das so, Sitz, der Hund macht es nicht sofort, ein wenig klemmen und dann tröstet sie den Hund mit den Worten; Bist aber ein armer, aber wieso gehorchst du nicht, bist selber schuld. Das ist die richtige Einstellung.

- Ich versuche körperliche Einwirkung so gut als möglich zu vermeiden. Das es nicht komplett ohne geht, habe ich auch schon festgestellt. (Oder will hier einer behaupten, er hätte noch nie seinen Hund leicht zur Seite geschupst, weil er gerade im Weg stand?)

:
: Abortieren würde ich nie ein Spielzeug und wenn zu viel Begeisterung dabei ist, dann hast Du das Knautschen.
:
: Beim Rufen, wenn der Hund nicht kommt, dann gehst Du zum Hund, schüttelst ihn ein wenig am Nacken, liest ihr die Leviten und gehst wieder an den Platz zurück, wo Du warst, als Du dem Hund gerufen hast, dann rufst Du nochmals und wenn der Hund kommt, dann ist er ein braver.
:
: Wenn Du das Gefühl hast ohne Zwang auszukommen, dann hast Du das Maximale erreicht, was es zu erreichen gibt, von jetzt an geht es abwärts. Wenn Du mehr erreichen willst, dann musst Du umstellen und das was Du bis jetzt gemacht hast, kannst Du nicht mehr gross gebrauchen, im Gegenteil, es wird dir zumindest am Anfang ein Stein im Weg sein.
:
: Ich hoffe Du wirst begreifen, dass es nicht an der Art der Motivation liegt, sondern am nicht müssen. Wieso sollte dein Hund Fuss laufen, wenn es am Boden besser duftet? Wenn Du nicht ein ausgesprochener blöder Hund hast, dann wird er das machen, was er will, wenn er nicht anders muss, ob du nun einen Kong hast, ein Würstchen oder clickerst. Am schlimmsten ist, dass immer an einer Prüfung der Hund anders will. Denn dort hast Du viel Ablenkung und viele Düfte. Deshalb geht das reine Motivationshündeln im Wohnzimmer zwar noch einigermassen gut, aber unter Ablenkung ist dann alles vorbei.

Deshalb ist es mir besonders wichtig, dass mein Hund in der Hundeschule auch dann gehorcht, wenn gleichzeitig junge Hunde im eingezäunten, aber angrenzenden Bereich spielen und toben. Das habe ich zumindest in meiner HS angeregt, als ich sah das die nächste Gruppe ihre Hunde an die Leine nahmen, um uns nicht zu 'stören'.

:
: Gruss P.H
:
- Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Gruss Heidi

von Heidi(YCH) am 21. August 2001 05:51

Hallo Hanne,

die war beim IRGJV.
Wir wurden bei der Anmeldung darauf hingewiesen, dass der Hund mindestens 12 Monate alt sein muss, bei der Prüfung. Mehr weiss ich leider auch nicht.

Ich weiss nicht, wie 'streng' bei anderen Vereinen die BH geprüft wird. Wir durften viel mit unseren Hunden reden und sie eben auch mit Worten beim 'Fuss' oder 'Hier' motivieren. Bei der weiterführenden Leistungsprüfung ist dies allerdings nicht mehr erlaubt. Jedes Kommando darf nur einmal und ohne Sichtzeichen verwendet werden. Jede Wiederholung eines Kommandos gibt Punktabzug.

Würde mich über mehr Infos freuen.

Gruss Heidi.


von Heidi(YCH) am 21. August 2001 06:06

Hallo Wilma,

das mit der Scheinträchtigkeit kann ich abhaken, da sie wirklich nur bei grosser Hitze richtige Lustlosigkeit zeigt. Spaziergänge bei den heissen Temperaturen der letzten Wochen vermeide ich total.

Das mit dem weniger Üben und auch konsequenter, werde ich machen. Das ich mit Härte nicht weit komme, habe ich auch schon festgestellt. Stapaziert nur meine Nerven.
Aber es ist eben enttäuschend, wenn dein Hund von heute auf morgen auf Durchzug stellt und bei z.B. 'Sitz' sich lieber umguckt, ob wohl irgendwas interessanteres in der Umgebung ist, zu dem sie vielleicht flüchten könnte.
Wenn sie genügend motiviert ist, dann klappt ja auch immer alles supergut. Ich vertrau mal drauf, dass sich das von alleine auch wieder gibt. Ich besorg mir am besten noch ein 'Stärkungsmittel für die Nerven'. :-)))

Danke für die Antwort.

Gruss Heidi.

von Christina(YCH) am 21. August 2001 06:38

Hallo Heidi! Hallo P.H.!

Offensichtlich hat P.H. seine Meldung ernst gemeint, das habe ich zuerst nicht so ganz durchschaut :-(
Du erlaubst, dass ich mich einmische ...

:Aber wie schaffst du es, dass dein Hund wirklich über einen längeren Zeitraum Augenkontakt mit dir hält? Wie bringe ich es bei, dass sie wirklich neben meinem Bein und nicht einen Schritt vor oder hinter mir läuft?

Da du den Augenkontakt deines Hundes zu dir keineswegs erzwingen kannst, musst du ihn normalerweise so motivieren, dass er das in einem leicht gespannt-neugierigem Verhalten freiwillig macht. So etwas geht nicht von heute auf morgen, sondern Schritt für Schritt. Zunächst sollte der Hund begreifen, was du überhaupt von ihm willst, dann muss es sich auch noch lohnen (Belohnung durch Spiel und Leckerli). Und zuletzt darf es nicht langweilig oder mühsam für ihn werden (sonst eben lustlos nebenher traben), d.h. die Übung Fuss anfangs nur ein paar Schritte lang fordern, wenn es klappt, sollte nicht übertrieben werden, sondern sofort die Lösung der Spannung durch lebhaftes Spiel etc., Lockerungsübungen (wie bei Kindern, die das erste Mal zur Schule gehen ;-))

:Weil der Hund ein Meutetier ist, das einen Rudelführer braucht, schlage ich vor, das mit leichtem Zwang zu machen.
: : Beim Sitz, oberhalb des Schwanzansatzes den Hund am Fell klemmen. Ich kenne eine feine Frau die macht das so, Sitz, der Hund macht es nicht sofort, ein wenig klemmen und dann tröstet sie den Hund mit den Worten; Bist aber ein armer, aber wieso gehorchst du nicht, bist selber schuld. Das ist die richtige Einstellung.

Diese Einstellung finde ich riskant, ausserdem gibt es genug Hunde, die darauf mit Meideverhalten reagieren würden. Beim Fussgehen und der Position "Sitz" als Grundstellung geht es doch darum, dass der Hund so nah wie möglich am Hundeführer klebt. Würder er das noch tun, wenn er wüßte, dass es plötzlich weh tun könnte?
:
: (Oder will hier einer behaupten, er hätte noch nie seinen Hund leicht zur Seite geschupst, weil er gerade im Weg stand?)
:
Doch, ist aber mein Ziel, dass der Hund gerade für eine Prüfung freudig und entspannt mit mir arbeitet, ist körperlicher Zwang oft nicht wirklich zielführend.

: : Abortieren würde ich nie ein Spielzeug und wenn zu viel Begeisterung dabei ist, dann hast Du das Knautschen.

Und wenn noch keine Begeisterung da ist??

: : Beim Rufen, wenn der Hund nicht kommt, dann gehst Du zum Hund, schüttelst ihn ein wenig am Nacken, liest ihr die Leviten und gehst wieder an den Platz zurück, wo Du warst, als Du dem Hund gerufen hast, dann rufst Du nochmals und wenn der Hund kommt, dann ist er ein braver.

Wenn es funktioniert (allerdings ohne Nackenschütteln!), meinetwegen, aber auch da gibt es Hunde, die das nächste Mal dem herannahenden Hundeführer sicherheitshalber ausweichen würden ...
Ich würde eher eine lange Leine (z.B. Wäscheleine) anbringen, und wenn er nicht kommt, wird er halt ein wenig herangezogen. Ist er dann da, kriegt er viel Bestärkung. Dies bedeutet dann: entziehen kann ich mich sowieso nicht, und wenn ich komme, ist das ganz toll!
Gerade bei pubertierenden Hunden ein gängiges und funktionierendes Mittel!

: : Wenn Du das Gefühl hast ohne Zwang auszukommen, dann hast Du das Maximale erreicht, was es zu erreichen gibt, von jetzt an geht es abwärts. Wenn Du mehr erreichen willst, dann musst Du umstellen und das was Du bis jetzt gemacht hast, kannst Du nicht mehr gross gebrauchen, im Gegenteil, es wird dir zumindest am Anfang ein Stein im Weg sein.

Nun, ich kenne solche Ansichten zwar, aber bestreite sie heftigst, wenn du, P.H., Zwang als physische und gleichzeitig schmerzhafte Einwirkung verstehst.

: : Ich hoffe Du wirst begreifen, dass es nicht an der Art der Motivation liegt, sondern am nicht müssen. Wieso sollte dein Hund Fuss laufen, wenn es am Boden besser duftet? ... Deshalb geht das reine Motivationshündeln im Wohnzimmer zwar noch einigermassen gut, aber unter Ablenkung ist dann alles vorbei.

Also: warum es (Verweigerung bei Prüfungen etc.) nicht an der Motivation liegen soll, leuchtet mir nicht ein. Denn wenn ein Hund hochmotiviert ist, arbeitet er gerne und warum sollte er dann verweigern (auch wenn es noch so gut duftet, weiss er doch, die Arbeit mit Mensch macht noch viel mehr Spass!) Und für Verweigerungen gilt für mich allgemein: Will der Hund partout etwas tun, was ich nicht will, schalte ich den selbstbelohnenden Effekt aus (halte die Leine kurz und er kann nicht schnuffeln, lasse ich es durch lange Leine nicht so weit kommen, dass er nicht kommt, unterstütze ihn bei der Übung "Sitz" eventuell mit einem sachten Runterdrücken und belohne sofort für den Erfolg!)
:
: Deshalb ist es mir besonders wichtig, dass mein Hund in der Hundeschule auch dann gehorcht, wenn gleichzeitig junge Hunde im eingezäunten, aber angrenzenden Bereich spielen und toben. Das habe ich zumindest in meiner HS angeregt, als ich sah das die nächste Gruppe ihre Hunde an die Leine nahmen, um uns nicht zu 'stören'.
:
Und auch das erreicht man, denke ich, am besten, wenn der Hund freudig und motiviert am Hundeplatz ist, oder?

Nun ja, jetzt habe ich euch beiden geantwortet, hoffe dass das o.k. ist.
Aber da ich selbst schon mit einigen Hunden gearbeitet habe und als Kind noch mit der "Leinenruckmethode" indoktriniert wurde, habe ich die Vor- und Nachteile beider Methoden ganz gut kennengelernt.

Grüße an euch beide
Christina

von Karin(YCH) am 21. August 2001 06:09

: - Kann gut möglich sein, dass sie jetzt langsam 'aufmüpfig' wird und ihre Grenzen austesten will, aber genau das will ich ja auch unbedingt verhindern. Aber wie schaffst du es, dass dein Hund wirklich über einen längeren Zeitraum Augenkontakt mit dir hält? Wie bringe ich es bei, dass sie wirklich neben meinem Bein und nicht einen Schritt vor oder hinter mir läuft? Sie läuft 20 m korrekt, aber anschauen tut sie mich nur selten, bzw. nur dann wenn ich sie richtig aufmerksam mache und anspreche. Bei der Leistungsprüfung ist aber nur einmal das Kommando 'Fuss' erlaubt, dann muss der Zickzack-Lauf ohne jedes weitere Kommando oder Sichtzeichen durchlaufen werden.
:
Hallo

Ich habe seit 5 Monaten einen 6jährigen Gröni, der nicht grad viel konnte. Nun läuft er Fuss mit Sichtkontakt. Er kann es noch nicht lange durchhalten aber es kommt. Mache jedenfalls schon eine BH1 (Schweiz).
Ich habe es mit Ball und "Wurst" soweit gebracht. Setzte immer beides beim Training ein. So weiss er nie was kommt, und ist immer aufmerksam. Die Wurst habe ich übrigens nicht in der Hand sondern "Stücklein" im Mund, die ich, wenn er super schön schaut, rausfallen lasse (der Hunde sollte natürlich fassen können, sonst geht es nicht). Manchmal kommt aber für die Bestätigung nicht die Wurst aus dem Mund sondern ein Ball, den ich sehr schnell aus dem "Sack" (ups Schwyzerdütsch) mit der rechten Hand nacht rechts, gegen hinten werfe. Der Hund sprint dann vorne bei mir nach rechts vorbei. So brinst du ihn sehr nahe an dich ran.
Hmmm war wohl etwas kompliziert beschrieben.

Ich habe diesen Aufbau mit der Hündin (3 Jahre) gemacht. Sie läuft total aufmerksam "fuss" mit Blickkontakt. Bei ihr reicht ein einmaliges FUSS und dann weiss sie was kommt, und hält auch durch.

Gruss
Karin

P.S. hoffe du verstehst was ich meine *g*

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