Geringes Selbstvertrauen :: Hundeerziehung + Soziales

Geringes Selbstvertrauen

von Eveline(YCH) am 18. Oktober 2001 07:24

Hallo zusammen

Ich wollte Euch mal für ein paar gute Tipps anfragen wie ich das Selbstvertrauen meiner, mittlerweilen 20 Monaten alten, Dobi Hündin steigern kann.
Meistens begegnet sie anderen Hunden ziemlich scheu. Sie spielt zwar immer noch sehr gern aber sobald während dem spielen noch ein weiterer Hund dazukommt ist das Spiel für sie beendet. Sie zieht den Schwanz ein, weicht aus, geht ihrer eigener Sache nach, oder manchmal versteckt sie sich sogar wenn die anderen Hunde heftig miteinander spielen.

Auf unseren Feld/Waldspaziergängen bleibt sie wie angewurzelt stehen wenn uns ein anderer Hund entgegenkommt, ob sie ihn/sie kennt oder nicht. Wenn sie weitergeht dann nur sehr zögernd.

In letzter Zeit habe ich sie bei Begegnungen sofort angeleint sodass sie nicht mehr gejagt werden kann und ich den fremden Hund im Notfall auch vertreiben könnte wenn er zu aufdringlich wird. Das hat schon etwas geholfen. Aber jedesmal wenn sie mal wieder eine unsanfte Begegnung mit einem anderen Hund hat, fängt der ganze Aufbau wieder von vorne an.

Ich habe meine Dobi Hündin seit sie 8 1/2 Wochen alt ist. Wir waren auch in Welpenspielstunden. Leider vermute ich, dass dort die Probleme entstanden sind. Sie hatte sich dort schon immer am Rande aufgehalten, versteckte sich und hatte sich jedem Hund, egal ob gross oder klein, unterworfen. Die Leiterin sagte mir ich dürfe mich auf keinen Fall einmischen sondern müsse sie selber machen lassen, ihr Verhalten wäre normal, die meisten Hunde sind anfänglich sehr scheu. Mittlerweilen weiss ich dass das falsch war, aber leider kann ich daran nichts mehr ändern. Sie ist mein erster Hund, und damals hatte ich das Wissen von heute noch nicht.

Für Eure Tipps bin ich dankbar.

Gruss
Eveline

von Micky und Duffy(YCH) am 18. Oktober 2001 11:46

Hallo Eveline,

wenn sich deine Dobi-Hündin von Anfang an etwas verhalten gezeigt hat und scheinbar auch etwas schüchtern ist, solltest Du als allererstes ihr Wesen, so wie sie ist, akzeptieren. Um ihr Selbstvertrauen trotzdem vielleicht etwas zu steigern, besteht meines Erachtens die Möglichkeit, die Zusammenkünfte von anderen, ruhigen Hunden, auf die sie positiv reagiert, zu forcieren, ggf. sich zu den Spaziergängen zu treffen. Sollte sich nicht in der Umgebung etwas anbieten, vielleicht auch übers Forum suchen. Die Beständigkeit von immer gleichen Hunden um sie herum läßt ihr Vertrauen zu diesen Hunden wachsen und somit wird auch das Selbstbewußtsein etwas gestärkt. Sollten ihr zwei Hunde schon zu viel sein, erst einmal immer nur mit einem Hund gemeinsam gehen. Einige Zeit später auf zwei Hunde steigern, sofern dies dann immer so möglich ist, usw.

Das wäre das einzige, was mir jetzt so auf Anhieb einfällt. Natürlich könnte man ihr Selbstvertrauen durch andere Übungen bestimmt auch noch stärken, Fährten legen oder dergleichen, um ihr ein Erfolgserlebnis zu geben. Aber das hängt dann auch von der Arbeitsfreudigkeit deiner Hündin ab.

Vielleicht haben die anderen ja noch bessere Tips.

Viele Grüße

Micky und Duffy (ebenfalls Dobi)


von Johanna(YCH) am 18. Oktober 2001 12:33

Hallo Eveline,

Das Verhalten deines Hundes weicht vielleicht ein wenig vom normalen Verhalten eines selbstbewußten Hundes ab, erspart Dir allerdings viele Probleme. Nicht jeder Hund kann selbstbewußt oder ein Alpha sein, es gibt wie bei den Menschen auch die schüchternen, zurückhaltenden.
Meine Hündin ist genau so. Bei ihr kommt noch dazu, daß sie kleiner als die meisten Hunde ist. Früher habe ich auch nicht eingegriffen, weil ich dachte, daß ich sie so zum einem ängstlichen Welpen erziehe, so kam es, daß eines Tages, als sie gerade mal drei Monate alt war, ein freundlicher Labi, der eigentlich nur spielen wollte mit ihr Ball spielte, wobei sie der Ball war. Heute würde ich sofort eingreifen und sie aus dieser Situation rausholen, aber damals habe ich einen Moment lang zugesehen.
Wenn der andere Hund nicht angeleint ist, leine ich meine Hündin nicht an, das bedeutet für sie nicht wie bei einigen Hunden stärke, sondern sie fühlt sich eingeengt und kann nicht ausweichen. Ich lassse sie, wenn ich den anderen Hund nicht kontrolieren kann und der Besitzer wieder mal wie so oft eine halbe Stunde braucht, um seinen Hund zurück zu rufen, auch ein Stück vor dem Hund weglaufen, rufe sie dann aber ruhig zurück. Sie weiß, daß sie bei mir Schutz zu erwarten hat und kommt auch freiwillig zurück. Ich lasse sie bewußt nicht absitzen oder leine sie auch nicht an, daß führt zu Spannungen, da sie dem anderen Hund nicht ausweichen kann, auf diese Weise bedueten Hundebegegnungen für sie immer mehr Stress und sie wird sie immer weniger mögen.
Wenn der andere Hund nicht zu aufdringlich ist, kannst du mit ihr einfach das zuverläßige bei Fuß gehen üben, aber wirklich gut üben und dann gehst du einfach mit dem Hund in der Konzentration mit ihr an dem Hund vorbei. Das setzt aber voraus, daß Du das Fuß wirklich vernünftig mit steigenden Ablenkungen trainierst, sprich zuerst ohne Ablenkung an verschiedenen Orten, dann mit einem bekannten, freundlichen Hund, usw.
Ich habe einige Zwischenschritte ausgelassen. Das wichtigste ist, daß sie die Möglichkeit hat sich dem Hund selbst zu entziehen. Wenn sie nicht gerade kilometerweit wegläuft und dann auch auf dein Rufen wieder zurück kommt, laß sie ruhig. Natürlich darf sie dabei nicht zu panisch und schnell sein, sonst wird sie zum begehrten Jagtobjekt. Aber so lange sie in mittlerer Geschwindigkeit ein Stück wegläuft ist es ok.

viele Grüße
Johanna

von Brigitte(YCH) am 19. Oktober 2001 06:13

Hallo zusammen,
ähnlich handhabe ich es auch, wie von Johanna beschrieben. Vielleicht noch ein Tipp dazu: wenn der Hund bei Fuß geht, einen Bogen um den entgegenkommenden Hund machen. Das zeigt dem eigenen Hund, dass man seine "Angst" akzeptiert, ihn zu keinem zu dichten Vorbeigehen zwingt. So machen es die Hunde selbst ja auch, wenn ihr Zweibeiner nicht neben ihnen ist.
Viele Grüße
Brigitte

von Eveline(YCH) am 19. Oktober 2001 07:11

Hallo Micky und Duffy

Das Wesen meiner Hündin akzeptiere ich schon seit sie bei uns ist. Sie ist mein langersehnter 1. Hund und ich freue mich täglich an ihr. Ich versuche einfach rauszufinden wie ich ihr Hundebegegnungen stressfreier gestalten kann. Ich denke es kann nicht gut sein für ihre Psyche wenn Begegnungen mit Stresse verbunden sind.
Wir waren eine Zeitlang mit einem ziemlich dominanten Rüden spazieren gegangen, der absolut fasziniert war von meiner Kaya und sie stets umworben hatte. Anfänglich war sie sehr eingeschüchtert und jaulte wenn er nur schon auf sie zurannte. Nach kurzer Zeit schon gewöhnte sie sich an ihn und die beiden waren super Spielkameraden. Bei ihm lernte sie sich auch durchzusetzen und ihn abzuwehren wenn er zu aufdringlich wurde.
Ich merke auch wenn sie am spielen ist mit "einem" anderen Hund wie sie diesen versucht spielerisch zu dominieren. Leider eben nur so lange wie sie alleine ist mit jenem.
Deine Idee gefällt mir langsam einen zweiten ruhigen Hund zu integrieren.
Ansonsten sind wir fleissig am trainieren. Fährten, Unterordnung und sonst noch ein ein paar eigene Uebungen die ihr Selbstbewusstsein stärken.
Danke für Deine Antwort und viel spass mit Duffy.

Grüsse
Eveline & Kaya







: Das wäre das einzige, was mir jetzt so auf Anhieb einfällt. Natürlich könnte man ihr Selbstvertrauen durch andere Übungen bestimmt auch noch stärken, Fährten legen oder dergleichen, um ihr ein Erfolgserlebnis zu geben. Aber das hängt dann auch von der Arbeitsfreudigkeit deiner Hündin ab.
:
: Vielleicht haben die anderen ja noch bessere Tips.
:
: Viele Grüße
:
: Micky und Duffy (ebenfalls Dobi)
:
:

von Sandy(YCH) am 21. Oktober 2001 17:29

Hallo Eveline,
die Tipps, die Dir schon gegeben wurden, kann ich nur unterstreichen. Meine Hündin hat das gleiche Problem, wenn mehr als ein Hund auf sie zukommt. Ich gehe nun häufig mit einem kastrierten Rüden spazieren und siehe da, sobald sich andere Hunde jetzt nähern schließen sich die beiden kurz und gehen gemeinsam, erhobenen Schwanzes, auf den oder die Neuen zu. Jetzt ist sie auf einmal auf der Seite der Stärkeren und bekommt langsam Mut, sich auch alleine nicht mehr so ängstlich zu verhalten. Zusätzlich war ich bei einem homöopatischen Tierarzt, der ihr etwas verschrieben hat, damit Angstzustände nicht so schnell entstehen. Es hat eine sichtbare Änderung bewirkt. Meine Hündin war quasi von einem auf den anderen Tag viel ruhiger, wenn sie anderen Hunden begegnete, zwar immer noch ängstlich, aber viel weniger panisch. Da es immer auf die Analyse des Hundes ankommt, nutzt es jetzt nicht viel, wenn ich dir das Mittel für meine Hündin nenne. An Deiner STelle würde ich versuchen, einen guten homöopatischen Tierarzt bei Dir in der Nähe zu finden, es lohnt sich.

Viel Erfolg

Sandy

Hundeforum Login

  • Bitte geben Sie für die Anmeldung Ihren Teilnehmernamen und das Kennwort ein.
    Keinen Account? Jetzt Registrieren!





Aus dem Hundeforum Archiv

Hundebilder aus dem Hundeforum

Aktive Hundebesitzer


Hundeforum Yorkie - Statistiken

Alle Hundeforen
Themen: 43.416, Beiträge: 285.516, Hundebesitzer: 11.389.
Neuester Hundebesitzer: Tierschutzverein Sehnde.

Aktuelles Hundeforum
Themen: 4.386, Beiträge: 44.176.

Startseite | Hundeforum | Hundefotos | Neueste Beiträge | | Registrieren