Instant-Hundeerziehung :: Hundeerziehung + Soziales

Instant-Hundeerziehung

von Karin & Rottis(YCH) am 21. Februar 2002 08:11

Hallo!

In letzter Zeit schießen immer mehr Hundeflüsterer aus dem Boden, die alle das ultimative Trainingsprogramm propagieren. Man braucht sich nur ein Buch kaufen, durchlesen, umsetzen und schon hat man den perfekten Hund, der nicht jagt, Katzen liebt, sich mit allen Hunden verträgt und Herrchen/Frauchen jeden Wunsch/Befehl von den Augen abliest. Dann hat man das Gefühl, versagt zu haben, denn der eigene Hund steht auf Kriegsfuß mit Nachbars Westie, jagt jede Katze die Bäume hoch oder jagt auf der Standspur der Autobahn einem Kaninchen nach - und das auch noch in der verkehrten Richtung! Versagen jetzt die Hundehalter, deren Knuddels nicht perfekt sind, oder sind diese Allheilmittel wirklich nicht für jeden Hund geeignet? Letzten Endes muss man sich dann wohl doch die Mühe machen, sich mal mit seinem Hund zu befassen und auf seine Eigenheiten einzugehen, und auch wenn es schwerfällt, kleinen Jäger im Wildgebiet an die Leine nehmen, auch wenn die anderen 15 Teilnehmer der Wanderung ihre Hunde frei laufen lassen. Vielleicht ist man am Ende der letzte, der lacht, weil man als Einziger seinen Hund noch bei sich hat, während der Rest des Rudels eine Staubwolke am Horizont hinterlässt, weil einen von ihnen heute an diesem Tage zum allerersten Mal überhaupt der Jagdtrieb gepackt hat, sowas macht der sonst nie...
Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße von Karin & Rottis!

von Gabriela2(YCH) am 21. Februar 2002 12:25

Hi Karin!
Ganz Deiner Meinung, auch wenn es hier in Hannover nicht so viele "Hundeflüsterer" gibt! Auf jeden Fall gibt es hier einige, die den Hund gewissenmaßen ersatzweise für Frauchen erziehen. Davon würde ich auch nur abraten, denn Frauchen/Herrchen muß ja mit dem Waldi zurechtkommen. Und was in Abwesenheit des Halters mit dem Hund geschieht, weiß doch eh keiner! Liebe Grüße Gabriela2

von Karin & Rottis(YCH) am 21. Februar 2002 13:44

Auf jeden Fall gibt es hier einige, die den Hund gewissenmaßen ersatzweise für Frauchen erziehen. Davon würde ich auch nur abraten, denn Frauchen/Herrchen muß ja mit dem Waldi zurechtkommen. Und was in Abwesenheit des Halters mit dem Hund geschieht, weiß doch eh keiner! Liebe Grüße Gabriela2

Hallo!

Ich würde meine Wauzis keinem anvertrauen, wenn ich nicht weiß, was mit den Hunden gemacht wird. Wir haben hier in der Nähe (Braunschweig) so eine Instant-Hundeschule. Hund und Geld abliefern - zwei Wochen warten - fertig ist der perfekt erzogene Hund. Ich weiß nur nicht, warum dann immer noch so viele unerzogen rumlaufen. Andererseits habe ich eine Bekannte, die ein ganzes Rudel Malteser hält - ohne die geringsten Kenntnisse des Hundeverhaltens, aber die Hunde haben ein perfektes Sozialverhalten und hören auch ganz gut. Vielleicht haben einige den grünen Daumen für Hunde :-)

Viele Grüße von Karin & Rottis!

von Sabine und Kato(YCH) am 21. Februar 2002 19:25

Hallo Karin,

Man braucht sich nur ein Buch kaufen, durchlesen, umsetzen und schon hat man den perfekten Hund, der nicht jagt, Katzen liebt, sich mit allen Hunden verträgt und Herrchen/Frauchen jeden Wunsch/Befehl von den Augen abliest.

oh ja, und vor allem geht vieles in der ersten Zeit gut bis zum
ersten Knall, tja da hilft einem das Buch auch viel weiter!!!

Letzten Endes muss man sich dann wohl doch die Mühe machen, sich mal mit seinem Hund zu befassen und auf seine Eigenheiten einzugehen, und auch wenn es schwerfällt, kleinen Jäger im Wildgebiet an die Leine nehmen, auch wenn die anderen 15 Teilnehmer der Wanderung ihre Hunde frei laufen lassen

Du hast ja sooooo recht ;-)

Vielleicht ist man am Ende der letzte, der lacht, weil man als Einziger seinen Hund noch bei sich hat, während der Rest des Rudels eine Staubwolke am Horizont hinterlässt, weil einen von ihnen heute an diesem Tage zum allerersten Mal überhaupt der Jagdtrieb gepackt hat, sowas macht der sonst nie...
: Was meint Ihr dazu?

Stimmt genau, was Du erwähnt hast, selbst oft genug erlebt.

Den Spruch, das hat er/sie noch nie gemacht kenne ich auch zu
gut und unsereins wird stetig beschimpft, da ja großer böser
Schäfi!

Liebe Grüße Sabine die Kato nie in andere Hände geben würde
und Kato der erst gar nicht mit anderen mitgeht!

von silke+anton(YCH) am 25. Februar 2002 07:46

Hallo Karin,
Du sprichst an, was mir schon lange auf der Leber liegt (ich habe hier allerdings auch schon mehrfach angedeutet mich keiner "Methode" zu bedienen, was, glaube ich, auch schon zum Nichtverstehen geführt hat. Jedenfalls bekam ich von einer Eve mal eine komische Antwort auf einen Satz in dem ich schrieb, dass ich, in einem bestimmten Fall, über keine Methode nachgedacht hatte. Ihre Antwort war so unverständlich, dass ich nachgefragt habe , aber nie Aufklärung bekommen habe. Daher muß ich unterstellen, dass sie mir das "nichtnachdenken" unterstellt hat... naja... kann ich wohl mit leben)
Ich beziehe meine Gedanken zu den "Hundeflüsterern" allerdings nicht nur auf Hundeschuleexperte oder sowas, sondern auf alle markengeschützten Methoden mit denen in Lehrgängen eine Schweinekohle verdient wird. Es ist sicher nicht mal falsch, was dort propagiert wird, aber als ich mich mal belesen habe, was das mit dem T-touch auf sich hat, und neulich dazu noch was im Fernsehen gesehen habe, habe ich mich gefragt, warum ich nicht auch darauf gekommen bin, damit Geld zu verdienen.
Es ist so simpel. Ich habe zu meinem Hund ein derartig inniges Verhältnis, dass ich alle diese Dinge einfach tue, ob darüber nun jemand ein Buch geschrieben hat oder nicht. Für mich zeigt es nur, wie krank die Tierhalter doch eigentlich sind. T-touch wurde ja bei den Pferden "erfunden". Mit diesen Tieren befasse ich mich erst seit 2 Jahren (mit Hunden seit ca. 24, da ich als Kind angefangen habe). Trotzdem habe ich, ganz unwissend, mein Patenpferd hier und da massiert und geknuddelt, weil ich merkte, dass er das ein oder andere Problem hat (er ist ein "vielbenutztes" Schulpferd). Ich mache einfach viele Dinge mit ihm, die uns gut tun und tue es aus meinem Gefühl heraus. Inzwischen hat die Besitzerin auch schon festgestellt, dass es ihm richtig gut tut und er viel besser geht. Bin ich nun ein Pferdeflüsterer?
Mit meinem Hund gönne ich mir auch Momente, die uns gut tun und konnte im Fernsehen feststellen, dass ich lauter T-touches anwende. Ich finde auch zu nahezu jedem Hund einen Draht. Neulich meinte jemand, wenn er seinen Hund -DSH- aus dem Zwinger läßt, müßte ich mich sehr ruhig bewegen, sonst könnte er mich beissen (der Hund wurde bei der Polizei ausgebildet). Ich habe, unbemerkt von Herrchen, schon als er im Zwinger war zu ihm Kontakt aufgenommen (mit Mimik und Gesten, so wie es mit Kindern auch oft klappt, ohne darüber nachzudenken welche markengeschützten Signale ich gerade verwende) und was macht er als er rauskommt, wetzt um die Ecke holt seinen Ball und will mit mir spielen. Ich hätte mich wegschmeißen können, habe dem Herrchen aber nichts dazu gesagt. Der hatte auch keine böse Absichten gehabt, er wollte wirklich nur, dass mir nichts passiert.
Das gleiche hat mein Vater auch schon mit einigen Hunden durch.
Sind wir nun Hundeflüsterer?
Nein, denn ich denke dass jeder richtige Tierfreund von solchen Begebenheiten erzählen kann und auch viele schöne Dinge mit seinen Tieren erlebt, ohne dazu bestimmte Methoden anzuwenden. Es ist also nichts Besonderes was ich tue, außer, dass ich nicht ständig über bestimmte Methoden nachdenke.
Leider haben, meiner Meinung nach, die meisten Tierbesitzer zu wenig Selbstvertrauen, so dass sie weniger auf ihre Gefühle hören und lieber ein Rezeptebuch kaufen, oder sich Methoden vorkauen lassen. Man merkt es ja auch hier schon. Manchmal habe ich den Eindruck kein guter Mensch zu sein, nur weil ich nicht clickere. Nicht das ich es grundsätzlich falsch finde, aber das kann doch nicht alles sein. Viele Menschen vergessen, dass es in erster Linie auf ein gutes Verhältnis zum Tier ankommt, was man nicht mit einem technischen Hilfsmittel oder mit dem Abarbeiten bestimmter Methoden erreicht. Nur wenn man einen Draht zu seinem Tier aufgebaut hat, können solche technischen Mittel die Arbeit vereinfachen, aber der Einsatz dieser Mittel alleine zeigt nicht, dass man ein guter Hundeausbilder ist.
Durch diese "Flüsterermode" finde ich, ist es unheimlich aufgekommen, dass Menschen nur noch über bestimmte Methoden philpsophieren, mit Begriffen herumschmeissen, nach denen man die Probleme beseitigen kann, die wahren Probleme aber oft auf der Strecke bleiben. Die Menschen neigen z.Zt. einfach dazu, ihre Tiere auf etwas maschinenähnliches zu reduzieren, an dem man hier drehen und da reiben muß und dann noch einen bestimmten Ton dazu und schon müsste er wieder funktionieren.
Kaum einer fühlt sich noch angeregt außerhalb der von Gurus propagierten Weisheiten einen Weg zu suchen und mal nach innen zu schauen, auch wenn er damit manchmal den einfacheren Weg hätte.
Meiner Meinung nach wird durch diese Mode alles auf ein Rezept reduziert, und einige kochen diese und verdienen damit eine Menge Kohle. Wenn es dann die Tierbesitzer zur Erleuchtung führen würde, wäre es ja o.k., aber ich glaube viele wären besser beraten mal ihre eigenen grauen Zellen und ihr Gefühl zu bemühen, als sich irgendwelchen Gurus an die Lippen zu hängen.
Nun aber Schluß... ich könnte noch seitenlang, aber das will ja keiner lesen!
Grüße Silke

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