von Simone & Richie(YCH) am 22. September 1999 11:53
Hallo Juliane,
da ich die Begleithundprüfung nur theoretisch kenne, bin ich davon ausgegangen, dass alles was in der Prüfungsordnung enthalten ist auch tatsächlich geprüft wird. Vorgeschrieben ist:
4. Gehorsamsüberprüfung im Verkehr
An geeigneter Stelle (wo auch das Ableinen eines Hundes möglich ist) leint der HF auf Anweisung des Richters seinen Hund ab und läßt ihn zwanglos und ohne weitere Einwirkung laufen.
Auf Anweisung des Richters ruft der HF alsdann seinen Hund mit Namen und Hörzeichen zu sich heran und leint ihn an. Der Hund soll schnell zum HF zurückkehren und sich willig anleinen lassen. Ein zwei- bis dreimaliges Hörzeichen ist erlaubt. Ob der Hund sich nach der Rückkehr zum HF zum Anleinen vor diesen setzt oder stehend angeleint wird, bleibt dem HF überlassen.
Bei unserem Team-Test ist dies Verkehrssicherheitsprüfung folgendermaßen abgelaufen: Prüfungsort: großer LKW-Parkplatz. Ein Hund liegt irgendwo im Gelände ab; Hundeführer steht daneben. Dann wurden folgende Situationen nachgestellt:
Autofahrer (2 ruhige friedliche Hunde im Auto) spricht uns an - dein Hund darf den Autofahrer und dessen Hunde nicht belästigen und das Auto nicht beschädigen. Es ist egal ob du ihn sitzen, liegen oder stehen läßt. Meiner kann "Sitz" am besten. Der Hund ist noch an der Leine!
Wir gehen weiter; der Autofahrer hupt bzw. läßt den Motor an - Hund reagiert gelassen bzw. gleichgültig (sonst Punktabzug).
Jetzt leine ich den Hund ab - er muß sich von dir entfernen !!!
Nun kommen 2 Jogger und auch noch ein Radfahrer (klingelnd, pöbelnd etc.) - Wichtig ist, daß der Hund die Jogger u. Radfahrer nicht belästigt. Es ist egal ob du ihn heranrufst oder sitzen, liegen oder stehen läßt. Oder ihr seid sicher genug, das er niemals (auch nicht in einer angespannten Prüfungssituation) jemanden belästigt, und darum überlässt du deinen Hund sich selbst! Wir haben unsere leichteste Übung an dieser Stelle gamacht: Sitz-Befehl auf Entfernung. Andere rufen den Hund und halten ihn fest, wieder andere lassen ihn Stehen auf Entfernung.
Geschafft, Radfahrer und Jogger unversehrt. Weiter geht’s mit dem Befehl "Fuß" - Pfiffi ist noch immer frei. Zwei Männer (u.a. der Prüfer) begrüßt uns mit Handschlag - der Hund sollte sich hinsetzten und mit seiner Nase nicht die Männer/Passanten belästigen (ggf. Punktabzug!). Du darfst deinen Hund hier auch am Halsband festhalten. Auf geht’s mit "Fuß".
Hier liegt irgendwo der abgelegte Hund - natürlich geht man friedfertig aneinander vorbei. Ich glaube meiner hat vor lauter Aufregung den Hund gar nicht bemerkt (oder war ich das?).
Weiter geht’s mit dem Befehl "Fuß" durch eine Gruppe; immer noch ohne Leine. Schnuppern, Lecken etc. sind verboten, Anspringen bedeutet sogar "durchgefallen". Der Hund muß nun in der Gruppe einmal sitzen und einmal liegen.
Fertig!!!
Dieser Teil des Team-Tests ist uns leichter gefallen als die Unterordnung auf dem Übungsplatz - ich glaube dass wir uns hier sicherer fühlten, da wir täglich mit solchen Situationen konfrontiert werden. Richie läuft fast immer ohne Leine. Wir wurden auch mit der vollen Punktzahl honoriert.
Ich hoffe, dir hiermit geholfen zu haben und finde es prinzipiell toll, wenn man solche realistischen Übungen mit seinem Hund absolvieren kann. Viel Glück und in erster Linie Spaß bei dem Team-Test wünschen wir dir. Wir sind schon auf deine Erfahrungen gespannt. Vielleicht hast du einige praktische Tips über die Begleithundprüfung, die steht bei uns demnächst einmal an. Ferner möchte ich auch mit Richie für die Fährtenhundprüfung trainieren.
Viele Grüße
Simone & Richie