panische Angst! :: Hundeerziehung + Soziales

panische Angst!

von Andrea(YCH) am 11. August 2002 12:12

Hallo Ihr!
Ich habe folgendes Problem:
Meine Labradorhündin Lisa und ich gehen 3-4x die Woche auf den Hundeplatz, üben für die Begleithundprüfung , machen Agility und lasse meinen Hund dort auch viel spielen, d.h., Lisa findet den Hundeplatz toll! Eigentlich wollte ich im November die BH mit Schuss machen, doch seit kurzem ist mir aufgefallen, dass sie vorm Schuss Angst hat. Da sie früher keine Anzeichen von Angst gezeigt hat, dachte ich, dass ich sie irgendwann eventuell unbewusst in ihrer Angst bestätigt hatte. Deshalb hielt ich es für eine gute Idee, wenn während des Spielens, ihrer absoluten Lieblingsbeschäftigung geschossen wird. Leider war sie schon fertig mit dem Spielen und konnte sich damit voll auf den Schuss konzentrieren. Nach ein paar Schüssen war mein Hund kaum wiederzuerkennen und lief total verwirrt über den Platz. Ich habe versucht, sie auzubauen, aber sie war völlig fertig. Nach etwas Ruhe und Auflockerung sind wir dann nach Hause gefahren. Als wir heute auf´m Platz waren, hat ein anderer Hundeführer in die Hände geklatscht und ... mein Hund stand aus dem Platz auf und lief schnurstracks zu mir. Da habe ich es noch gar nicht gecheckt. Wenig später kam mein Freund auf den Platz und Rief Lisa freundlich und klatschte. Wieder war der Hund völlig verwirrt und wusste nicht, was er machen sollte. Ich kann das nicht verstehen, dass sie Angst vorm Klatschen hat, auch wenn es sich vielleicht ähnlich anhört wie ein Schuss. Viel wichtiger, sie ist schon immer mit Klatschen gelobt worden. Die positiven Erlebnisse müssten doch überwiegen. Als wir zu Hause waren zeigte sie sich wie üblich erfreut über das Klatschen. Ich habe Angst,dass ihre Angst auf´m Platz zunimmt. Was kann ich bloß tun?
Andrea und die total verängstigte Lisa

von Heidi(YCH) am 11. August 2002 12:16

Hallo Andrea,

in Deutschland reicht für Agility die BHA ohne Schuß.

Gruß

Heidi

von Anette(YCH) am 11. August 2002 13:20

Hallo Andrea,

deine Hündin sollte jetzt erst einmal wirklich nur positive Erfahrungen auf dem Hundeplatz machen (kein Schuß!). Am Besten Du wählst eine Zeit, in der wenig los ist. Du kannst den anderen Hundeführern Dein Problem erklären und um Rücksicht bitten.
Die Schussfestigkeit würde ich dann auch unabhängig vom Hundeplatz üben und, ganz wichtig, fang mit einer ausreichenden Entfernung an und mach lieber zu früh statt zu spät Schluß.
Auf dem Hundeplatz würde ich den Hund zunächst ganz vorsichtig wieder an Klatschgeräusche gewöhnen und wenn irgendwann mal wieder geschossen wird, dann würde ich zusehen, dass in großer Entfernung geschossen wird (Der Schuß kann ja auch ausserhalb vom Platz fallen.)Befindest Du Dich auf dem Platz, während dort geschossen werden soll, sag auf jeden Fall, dass Du vorher Bescheid wissen willst, nämlich dann hast du die Möglichkeit, vorher den Platz zu verlassen.

:Nach ein paar Schüssen war mein Hund kaum wiederzuerkennen und lief total verwirrt über den Platz.:

Da hätte man schon viel eher mit dem Schießen aufhören sollen.

:Ich kann das nicht verstehen, dass sie Angst vorm Klatschen hat, auch wenn es sich vielleicht ähnlich anhört wie ein Schuss. Viel wichtiger, sie ist schon immer mit Klatschen gelobt worden. Die positiven Erlebnisse müssten doch überwiegen. :

Das, was die Hunde so verknüpfen ist manchmal schon erstaunlich.


Viele Grüße

Anette

von Silke + 2 Toller(YCH) am 11. August 2002 13:33

Hallo Andrea,
wenn Du Lisa an den Schuss gewöhnen willst, würde ich das nicht auf dem Platz machen. Da man aber als 'Normalmensch'nicht einfach so rumknallen darf, kan ich Dir Papiertütchen sehr empfehlen. Die kann man überall knallen lassem und das ist durchaus laut genug. Wichtig ist, dass Du ganz harmlos anfängst. Also in so großer Entfernung oder so leise, z.B. nur Klatschen, dass Deine Hündin es gerade noch in Ordnung findet. Gibt's denn irgendwas, das sie absolut klasse findet wie z.B. Ball spielen? Das hat bei meiner Hündin geholfen. Sie hatte die ersten 4,5 Jahre ihres Lebens nie mit Schuss zu tun, weil's einfach nicht nötig war und fand Schiessen oder auch Silvesterknallerei sehr erschreckend. Da wir jetzt mit unserem Rüden Apportieren mit Schuss bzw.Tütenknall geübt haben, hat sie nach und nach verknüpft 'Schuss = gleich fliegt was' und sie darf apportieren. Allerdings war sie anfangs so weit weg, dass sie zwar kurz erschrocken ist, dann aber den Apportiergegenstand interessanter fand. Mit Leckerlies dagegen hätte das nicht geklappt. Wenn Deine Lisa allerdings sehr verfressen ist, was ja bei einem Labi nicht auszuschließen ist, würde ich es mit ganz besonderen Leckerlies an unterschiedlichen Orten üben. Wichtig: Sie darf immer nur so viel Angst haben, dass sie trotzdem selber überwinden kann und von sich aus das Leckerlie oder den Ball will.

Viele Grüße von
Silke + 2 Toller

von josh(YCH) am 11. August 2002 17:11

Wie viele Retriever ist Dein Hund durch die eine negative Erfahrung (der Schuß und die Angst dabei) jetzt sehr beindruckt. Meine Goldenhündin ergreift heute noch, wenn man sie nicht mit Kommando zum Bleiben zwingt, beim leisesten Knall die Flucht zwischen meine Beine. BH mit Schuß geht da einfach nicht.
Ich würde alle Übungen mit Schuß (auch auf Distanz!) SOFORT bleiben lassen. Das macht bei solcher panischer Angst alles nur noch schlimmer. Vielleicht ist viel später nochmal dran zu denken, aber vorerst auf keinen Fall. Und nochwas: nicht mehr auf dem Platz. Meine Hündin betritt unsere Brombeerwiese (die normal Buddelgebiet Nr. 1 war und dann die geschätzten Beeren...) nach nur einem Schußerlebnis dort (der Schuß war SEHR leise, weit weg abgegeben) auch nach fünf Jahren nur, wenn man sie mit "Fuß" dazu zwingt. Schwanz eingeklemmt, Ohren hinten, Streßhecheln. Ort & Schußerlebnis verknüpfen sich offenbar sehr fest.
Vielleicht könnt ihr dem Hund erstmal das Klatschen wieder schmackhaft machen - beim Fressen oder so (Klatschen, Futter - Klatschen, Futter usw.). Wenn das absolut sicher daheim klappt, auf dem Platz versuchen - das kann schon einen Monat dauern. Dann vielleicht nochmal mit Schüssen in großer Distanz beginnen, während sie stark abgelenkt ist (Berg Futter), Orte variabel. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht - der Hund wurde vom Bündel Panik dadurch zumindest in solchen Situationen wieder ansprechbar. Auf keinen Fall Druck machen - der Hund hat Angst. Angst mit mehr Angst zu bekämpfen ist unfair.
Manche Schhler haben Erfolg mit der Strategie, den Hund seine Angst "rausbellen" zu lassen. Kennst Du vielleicht - viele Gewitterängstliche z.B. kläffen wie blöd beim Donner. Das mindert offenbar etwas ihre Panik. Habe ich wieder abgebrochen, weil ich keinen Kläffer möchte - aber wenn Du unbedingt die BH mit Schuß machen willst (warum?), ist das vielleicht eine Lösung.

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