Führigkeit/ Sensibilität :: Hundeerziehung + Soziales

Führigkeit/ Sensibilität

von Tanja(YCH) am 09. Oktober 2002 07:45

Hallo Bettina,

für mich (zumindest aber sicher bei meiner Rasse) hat die Führigkeit sehr viel mit der Sensibilität zu tun.
Zumindest auch mit der geschickten Hand des Ausbilders und wie er einen unsensiblen Hund motivieren kann, damit er führig wird.
:
: Ich wollte damit nur sagen, daß ich keinen Widerspruch darin sehe, wenn z.B. ein Hund wie hier beschrieben sehr sensibel auf den HF reagiert und auch empfindlich gegenüber kleinsten Signalen und Stimmungen ist auf der anderen Seite sehr gelassen und selbstbewußt auf Schüsse reagiert und körperlich eher unempfindlich ist.
: Ich finde das sind doch zwei völlig unterschiedliche Dinge.
: Gelassenheit gegenüber Umweltreizen und ungewohnten Situationen würde ich persönlich als "mentale Belastbarkeit" bezeichnen.

Ich würde jetzt das Thema Schießen in diese Diskussion nicht mit einbeziehen, weil ich denke, daß das wieder ein ganz anderes Thema ist. Ich bin der Meinung (wahrscheinlich als einer der wenigen), daß die Schußangst in der Tat ein angeborener Fehler ist (meistens), den man nicht VOLLSTÄNDIG UND 100%ig wegbekommen kann.
Mit diesem Thema habe ich mich lange beschäftigt und sehr viel auch bei anderen Hunden beobachtet und mit vielen Züchtern darüber gesprochen.
Deshalb würde ich in dem Bereich Führigkeit und Sensibilität das Schiessen aussen vor lassen.

Ein Beispiel anhand 2 meiner Rüden (beide mit 8 Wochen vom Züchter geholt):

1. Rüde mit 8 Wochen abgeholt bei 5 stündiger Zugfahrt mit Umsteigen und allem drum und dran. Hund war total gelassen und begeistert.
1. Spaziergang zu Hause. Der Kleine trottelt nicht etwa hinter mir her sondern beobachtet und fängt Schmetterlinge, usw. Ich war dem Hund vom ersten Tag an unwichtig. Wenn er genug hatte, ist er alleine nach Hause oder zum Auto gelaufen und hat sich gelassen hingelegt und gepennt.
Den Hund konnte von Anfang an nichts schockieren und er war sehr selbstbewußt.
Jetzt, wo er knapp 2 Jahre alt ist, hab ich endlich einen Draht zu ihm gefunden, daß er begeistert mit mir zusammen arbeitet.
Vor hatte er es einfach gesagt nicht nötig.

2. Rüde:
absolut nicht ängstlich gegenüber Umwelt, Hunde, Menschen aber sehr sensibel und absolut unselbstständig. Der Hund holt sich seine Sicherheit über mich.
Dementsprechend klebt er auch am Fuss und ist absolut easy zu motivieren.
Der Hund bleibt nicht alleine, klebt an mir wie eine Klette. Wartet vor der Klotüre usw.

Ich könnte da noch einige Beispiele meiner Hunde (auch in der Vergangenheit) nennen.

Die "harten" und absolut selbstständigen und selbstbewußten Hunde hatten allesamt eine wesentlich geringere Führigkeit als die sensibleren Hunde.
Und es hat sehr viel länger gedauert, bis ich den richtigen Draht zu ihnen gefunden habe.

Viele Grüsse
Tanja




von Yvonne(YCH) am 09. Oktober 2002 08:56

Hallo Tanja

Interessant deine Beschreibung und interessant die Differenz bei der selben Rasse. Meine beiden ersten Hunde (Whippets) waren auch so, nur war es ein Pärchen, der Vergleich also nicht genau gleich beurteilbar. Die Beschreibung deines zweiten Rüden passt auch auf den Kromfohrländer, ausser dass der Kromi gegenüber fremden Menschen sich distanziert zeigt. Ich behaupte aber, beim Kromi ist die gute Führigkeit, aber auch seine Unselbstständigkeit, bereits rassetypisch und verankert. Nur, dass man die Selbständigkeit bis zu einem gewissen Grad antrainieren kann. Hier liegt auch die Ursache der Behauptung, dass diese Rasse nicht jagen würde. Die Kromis würden sehr wohl jagen, wenn Mami mitjagen würde. Da sie sich aber schlecht vom Führer lösen, kehren sie auch vom fliehenden Wild rasch wieder zurück, oder gehen schon gar nicht. Ausser ich befinde mich im Geschehen unmittelbar dabei, dann kommt auch beim Kromi der Urtrieb "Jagen und Beute machen" garantiert zum Vorschein und sie werden zum Raubtier (eben alles mit Mami :-).

Ich gehe mit dir absolut einig, es hängt allein vom Führer ab, wie sensibel ER sich auf den Hund einfühlen kann und seine eigene Stärke auf den Hund überträgt, oder eben den Draht zu ihm finden kann.

Gruss
Yvonne

von Heike(YCH) am 09. Oktober 2002 19:58

Dazu muss ich sagen, dass ich hier genau das gegenteilige Beispiel sitzen hab: mordssensibel und dadurch nicht sehr leicht zu handhaben. Auch hier wäre mit wenig Durchsetzungsvermögen ebenso wenig zu erreichen (natürlich "Durchsetzung" im Sinne von positiver Bestärkung und dem Einfühlungsvermögen, wie man Grenzen setzt, ohne das Tier abzuschrecken).
Heike

von Antje(YCH) am 10. Oktober 2002 04:51

Hallo Heike,

ich habe nie behauptet, daß ein hypersensibeler Hund leicht zu handhaben ist...!!!??!

Viele Grüße

Antje

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