Führigkeit/ Sensibilität :: Hundeerziehung + Soziales

Führigkeit/ Sensibilität

von JanaLPN(YCH) am 08. Oktober 2002 14:36

Hallo Elke,

: wenn ich mich recht errinnere, kommt Deine Kleine aus der Arbeitsline - evtl. auch reine Field-Trial-Linie.

Richtig.

: Diese sind meist im Umgang mit anderen (Tieren und/oder Menschen) sehr sensibel.

Meine kommt mit allen Tieren bestens klar. Menschen gegenüber freundlich, aber nicht aufdringlich.

:Wenn es aber um die "Arbeit" geht, dann geht es ohne Umwege zum Dummy, gleich ob ein Dornenbusch, Brennesseln oder sonstiges im Weg steht, während beim ganz normalen Schnüffeln alle Hinternisse großzügig umgangen werden.

Bei ihr nicht. Sie ist völlig unempfindlich, was das betrifft. Im Gegensatz zu meiner Show-Hündin nimmt sie immer den direkten Weg.

Mit sensibel meine ich z.B.: Totale Aufregung, wenn sie ihrer Meinung nach etwas falsch gemacht hat.

Liebe Grüße - JanaLPN

von Bettina(YCH) am 08. Oktober 2002 15:51

Hallo Jana,

: ...ob diese Dinge (Sensibilität und Führigkeit) miteinander in Zusammenhang stehen oder unabhängig voneinander zu betrachten sind. Ich grüble darüber schon seit Wochen nach und bin noch zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen.

Hmm, wirklich schwierig.
Ich könnte mir vorstellen, daß man das unter anderem deshalb so schwer beurteilen kann, weil es so schwierig ist festzulegen wann ein Hund denn nun "führig" ist. Ich denke mal, das hängt auch stark von den unterschiedlichen Erziehungsmethoden ab und davon wie sehr jemand in der Lage ist auf einen Hund einzugehen.

- Man könnte zum einen einen Hund als "führig" bezeichnen, der sehr leicht zu motivieren ist und sich lange konzentrieren kann.
- Oder ist ein Hund dann "führig" wenn er sich nicht so schnell von einer Aufgabe ablenken lässt von dem was außenherum so passiert.
- Oder ist eher der Hund "führig", der sich sehr unterwürfig verhält, viel beschwichtigt und sich ständig bemüht bloß keinen Fehler zu machen.
- oder vielleicht eine Kombination aus allem?

Meinen eigener Hund zum Beispiel würde ich als äußerst sensibel bezeichnen, häufig sogar als ängstlich, besonders was bestimmte Umweltreize angeht. Er reagiert auch sehr schnell auf kleinste Zeichen und auch auf Stimmungsschwankungen. Versucht auch selten "seinen Willen durchzusetzen" wie man so schön sagt.
Man muß bei seiner Ausbildung deshalb schon mit einer, vielleicht im Vergleich zu manchen anderen Hunden größerer, Sorgfalt vorgehen. Genauer darauf achten Ängstlichkeit und Übersensibilität nicht zu bestätigen usw. Andererseits macht dieser Charakter sicher auch manches einfacher. Ob ich meinen Hund nun deshalb als "führig" bezeichnen würde weiß ich nicht. Ich finde, häufig steht diese Art von Sensibilität uns beiden eher im Wege.

Auf der anderen Seite lässt er sich super motivieren, arbeitet sehr lange konzentriert und mit Begeisterung mit und lernt sehr schnell. Das würde ich schon eher mit dem Ausdruck "führig" belegen. Ich glaube aber eigentlich nicht, daß diese Motivierbarkeit sehr stark mit der Sensibilität und seiner "mangelnden Aufmüpfigkeit" (;o) fällt mir jetzt kein besserer Ausdruck für ein) zusammenhängt.
Ich kenne auch Hunde die genauso motivierbar sind, dabei aber immer völlig cool gegenüber allen Umweltreizen und Stimmungsschwankungen sind und auch gern mal ihre eigenen Wege gehen.

Ich denke mal, das alles sind einfach viele unterschiedliche Charakterzüge, die bei jedem Hund anders und in anderer Kombination zusammenkommen.
Ob jemand einen Hund als "führig" bezeichnet hängt meiner Meinung nach mehr vom Hundeführer ab als vom Hund.

Soweit erstmal meine wirren Gedankengänge zu dem Thema.

Viele Grüße, Bettina.

PS.: Was Dornbüsche und Schüsse angeht ist mein Sensibelchen übrigens auch eher "unsensibel".

von Gesa(YCH) am 08. Oktober 2002 17:05

Hallo Jana,

prinzipiell stimme ich Dir schon zu, aber ich hatte ein nettes Gegenbeispiel! Enzo war zwar ein Golden, aber die sind ja nun einmal den Labradors recht aehnlich. Auch er stammte aus einer Showlinie und man kann ihn wohl guten Gewissens als "dicken" Retriever bezeichnen. :-))) Allerdings war er aeussert sensibel und er brauchte enorm viel Beschaeftigung und Bewegung. Nun wuerde ich uns schon zu den Hundehaltern zaehlen, die sich durchaus auch viele Gedanken um ihren Hund machen. So war Enzo nie zu dick, auch wenn er von der Statur eher kraeftiger war. Er war extrem sportlich, z.B. ist er jeden morgen mit meinem Vater eine gute Stunden gejoggt, hinzu kamen mehrere Spaziergaenge und auch ab und an mal eine Fahrradtour. Nebenbei haben wir Agility gemacht und die ersten Jahre auch die Hundeschule besucht.
Auch unser jetzt drei Monate alter Golden ist sehr sensibel, allerdings ist er auch halber Englaender und nur halb Show!

Wollte ich nur so nebenbei bemerken. Hoffe ich habe Deine Theorie jetzt nicht aus der Bahn geschmissen??? ;-( *sorry*

LG, Gesa

von JanaLPN(YCH) am 08. Oktober 2002 18:29

Hallo Gesa,

: Wollte ich nur so nebenbei bemerken. Hoffe ich habe Deine Theorie jetzt nicht aus der Bahn geschmissen??? ;-( *sorry*

Hast du nicht ;-))). Deshalb schreibe ich immer "beispielsweise". Es gibt so viele unterschiedliche Linien innerhalb der "Showdogs" wie auch bei den Arbeitsretrievern. Da kann doch nicht jeder Hund gleich sein.

BTW: Unter extrem sportlich zähle ich das von dir genannte Programm nicht. Eine Stunde mit einem Menschen joggen ist für Hunde eher ein gemütlicher Spaziergang.

Viel Freude mit eurem neuen Golden!

Liebe Grüße - JanaLPN

von Yvonne und Luna(YCH) am 08. Oktober 2002 20:46



. Merkwürdigerweise zeigt mein Sensibelchen in anderen Bereichen viel mehr Härte als mein Dickschädel. Beispiel: Dornenbusch. Bei meiner jüngeren Hündin sieht es aus, als wären diese Dornen überhaupt nicht existent; "Schmerzen" bzw. Unwegbarkeiten werden bei der Arbeit einfach ignoriert.

Hallo Jana

Genau das sehe ich bei meiner sensiblen Flat-Hündin auch so. Sie ist im Training oder an Prüfungen ein richtiger "Rambo". Schmeisst sich durch alles durch ohne mit der Wimper zu zucken oder Schmerzen zu zeigen. Sei es weil sie so Freude an der Arbeit hat oder sie es ihr "will to please", keine Ahnung. Ich denke es ist beides zusammen. Ihre wesentlich frechere Freundin die Dickschädliger ist als meine Luna, jault schon beim kleinsten Wehwechen auf.

Grüsse
Yvonne und Luna

von Margot(YCH) am 09. Oktober 2002 05:17

Hallo Jana,

: Beispiel: Dornenbusch. Bei meiner jüngeren Hündin sieht es aus, als wären diese Dornen überhaupt nicht existent; "Schmerzen" bzw. Unwegbarkeiten werden bei der Arbeit einfach ignoriert. Meine alte, doch viel "gröbere" Hündin bleibt pikiert stehen und ist um nichts auf der Welt dazu zu bewegen, sich in diese Situation zu begeben.

Nach meinen Erfahrungen gehen Führigkeit/Lernbereitschaft/Arbeitsfreude nicht zwangsläufig mit Sensibilität einher.

Foxterrier sind üblicherweise nicht besonders sensibel - die Führigkeit, Lernbereitschaft und Arbeitsfreude sind jedoch in einem extem hohen Maße gegeben.

Bezüglich der Situation die du oben beschreibst, bei deiner jüngeren und älteren Hündin, das kenne ich auch nur zu gut: Dana - extreme Arbeitsfreude, Führigkeit und Lernbereitschaft, psychisch in der Kategorie "Elefant" einzuordnen - aber z.B. ein Dornbusch - "HILFE"

Dazu das andere Extrem: Isa, null Arbeitsfreude und Lernbereitschaft, extrem sensibel, jede Forderung an diesen Hund löst Angst aus (habe sie mit 9 Wochen bekommen, Aufzucht in Ordnung), obwohl ausschließlich mit postiver Motivation erzogen, geht sie auf "Fuß" zwar korrekt neben mir, wird jedoch 10cm kleiner... wenn sie aber im Dornbusch was zum Fressen vermuten würde, wäre sie kaum noch zu halten...

Allerdings hat mir einmal ein Trainer gesagt, dass meine Körpersprache für diesen Hund einfach zu dominant ist... - könnte was dran sein, weil ich beobachten konnte, dass sie mit meinen Kindern besser geht, solange nichts Neues von ihr gefordert wird.

Grüße
Margot+Foxies+Dalmis

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