Hallo Sonja,
Die Frau erzählte mir, der jüngste der Runde ist letztes Jahr am Silverster abgehauen vor Angst. Er wurde die ganze Nacht vermisst und erst am Morgen wiedergefunden. Als der junge Hund wieder im Rudel war, wurde der von einer Hündin extrem Zurechtgewiesen. Er durfte sich fast den ganzen Tag nicht mehr ohne "Erlaubnis" bewegen.
Für die Bekannte war klar, eine Strafe der Hündin im Nachhinein.
Darüber haben wir vor kurzem eine interessante Diskussion geführt (Martin, andreas, Sabine u.a..........hier UND bei www.clicker.de).
Martin beschreibt ähnliches und hat das bei Mirko auch versucht. "Rudelausschluss" nach unerlaubtem Entfernen (Achtung bei unerlaubtem LÄNGEREM Entfernen, bei dem Hundehalter auch wirklich ausser Sicht usw. war).
An dem Punkt scheiden sich die Geister. Ich tendiere eher zu der Auffassung, dass die Zurechtweisung bei längerer Abwesenheit eines Rangniedrigeren eventuell ein "Klarstellen der Rangordnung" (nur zur Erinnerung) ist und der erzieherische Effekt dabei vielleicht der ist, dass in einem Moment, in dem Hund wieder zurück WILL ihm dieses verwehrt wird. Ergo steigt die Appetenz auf die Ressource Soziale Sicherheit. Eventuell erinnert er sich in Abwesenheit an dieses Gefühl "alleine in der Welt zu sein" eher, wenn er diese Erfahrung einmal macht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hunde in der Lage sind zwischen Recht und Unrecht des Entfernungsgrundes zu unterscheiden, also Kausalketten wie, "ahhhh jetzt werd ich gerüffelt, weil ich vor einer halben Stunde UNERLAUBT weggelaufen bin" zu bilden.
Deine Massnahme, also hingehen UND zurechtweisen ist in jedem Fall unverständlich (auch wenn Martins Theorie stimmen würde). Insofern beim nächsten Mal:
1. Vorrausschauendes Management
2. Wenn´s passiert: Durchatmen, warten, verstecken, eventuell Ignorieren bei Rückkehr versuchen, wenn dir die Situation zu gefährlich erscheint, hingehen kommentarlos anleinen und nix tun!!!
Noch eine Bemerkung zur Wurfkette:
Ich würde lieber an einem positiven Aufbau eines absolut zuverlässigen Abrufsignals arbeiten.
Meine Erfahrung ist die:
-Bei Hunden, bei denen du es positiv NICHT schaffst, nutzt die Wurfkette nix
-Bei Hunden die sich von der Wurfkette beeindrucken lassen, geht es anders auch
)) (ohne Risiko einer Fehlverknüpfung etc....)
Liebe Grüsse
Alex & Aris