Meine Hündin, 17 Monate alt, hat die Angewohnheit, bei bestimmten Gelegenheiten lautstark Protest anzumelden. Zwei Beispiele: wenn ich sie beim Bäcker anbinde, dann gibt es Theater. Neuerdings wird sie schon panisch, wenn wir nur in die Nähe kommen.Anspringen usw.Es war das 1. Geschäft, vor dem ich sie angebunden habe. Bei anderen Geschäften im Dorf geht es. Auf dem Hundeplatz ist es ähnlich, wenn wir die Hunde anlegen, weil wir gerade die Geräte aufbauen, wird gebellt, bis ich sie wieder abhole. Alle anderen sind ruhig. Hat jemand einen guten Tip?

Wie verhälst Du Dich, wenn Du den Hund anbindest? Häufig bestärkst Du den Hund in seiner Bellerei, indem Du sagst er solle brav warten und ihn sogar noch tröstest oder ähnliches. Versuch mal den Hund anzubinden ohne einen Ton zu sagen. Geh ganz selbverständlich weg, und komm ganz schnell wieder. Auch ohne den Hund zu loben. Komm nicht zurück wenn er gerade mit bellen begonnen hat, und versuch zurück zu sein bevor der Hund bellt. Wenn's funktioniert, kannst Du ihm einfach nur den Befehl Warten geben. keine Verabschiedung etc. Und wenn er brav war, heisst's braver Hund. Auch keine ueberschwengliche Begrüssung. Erst wenn der Hund sattelfest ist, darfst Du ihn überschwenglich begrüssen.
An der Bäckerei würde ich so oft wie möglich vorbei gehen, ohne Reaktion von Dir. Sag keinen Ton, und laufe nur so oft es geht an der Bäckerei vorbei. Wenn der Hund zappelt, lass ihn. Keine Reaktion. Auch nicht dann wenn's gut geht.

Gib doch mal Bescheid ob's hilft.

Grüsse Sarah mit Dingo und Fätze

Hallo Sarah,
danke für deine schnelle Antwort! Heute war es mal wieder soweit, denn es ist Freitag. Wir haben einen Winterspaziergang gemacht und sind dann am Bäcker VORBEIGEGANGEN bis zum Fleischer, 100m weiter. Das Anbinden ist immer gar nicht so einfach, der Hund geht keinen Meter mehr an den Pfosten ran. Also muß ich ihn ranschieben, dann festmachen. Dann sage ich:"Warte", gehe einkaufen. Beim Fleischer sagt er auch keinen Ton, er weiß, daß ich eine Bockwurst für ihn kaufe...Davon gibt es dann draußen ein Stück. Danach sind wir zum Bäcker zurückgegangen, wieder Probleme beim Anbinden, dann lautes Protestgeschrei, als ich reinging. Zwischenzeitlich war ab und zu Ruhe, Gott sei Dank auch, als ich rausgehen wollte. Der Hund weiß auch schon, daß ich nur zu ihm komme, wenn er sich hinsetzt, was er auch sofort tut, wenn ich komme. Dann gab es wieder ein Stück Bockwurst, hat ja heute schon etwas besser geklappt als sonst. Ich weiß auch, daß er bei anderen Geschäften kein Geschrei macht, mußte letztens sogar draußen warten, ohne angelegt zu sein, denn die Fassade war eingerüstet, das wollte ich den Malern dann doch nicht zumuten, den Hund daran festzumachen. Ging alles gut. Nur bei der Gärtnerei, da gibt es auch Theater, aber da darf ich ihn mit reinnehmen, denn sie haben dort einen Dackel mit im Geschäft und viel Verständnis. Fazit: Der Hund weiß ganz genau, wo wir sind und wie er dort mit der Situation umgehen möchte. PS: Mein vorheriger Hund war ein Ausgesetzter, den ich mir aus dem Tierheim geholt hatte. Den konnte ich partout nicht draußen warten lassen, denn der hatte schlechte Erfahrungen damit. Ob ich meinem jetzigen vielleicht unbewußt dieses gleiche Verhalten suggeriert habe, so nach dem Motto:"Mal sehen, ob es mit dem Kleinen klappt?"
Das wars jetzt erst mal, warte auf Antwort! Katrin mit Charly