Was genau ist eigentlich sanft"?" :: Hundeerziehung + Soziales

Was genau ist eigentlich sanft"?"

von Franziska(YCH) am 31. März 2003 07:44

: Hallo Karin!

ein Bumper ist ein großer Gegenstand, z.B. eine Stofftasche mit festen Handtüchern drin. Der Hund sollte das Teil möglichst nicht bei Dir gesehen habe. (Ich habe ihn immer in einem Rucksack dabei gehabt.). Als Wonda gerade total interessiert am Wegrand schnüffelt, sagte ich ein warnendes "Naa!" und dann warf ich den Bumper so, dass er sie seitlich am Po erwischte und sie sich total erschreckte. Sie wußte aber nicht, dass ich ihn geworfen hatte. Als sie sich so erschreckte, rief ich sie schnell zu mir und tröstete sie ganz arg. Ich war der große Retter, der sie vor einer Gefahr gewarnt hatte. Besonders große, selbstsichere Hunde irritiert das total, denn es hätte ja auch ein Angreifer sein können und sie haben nicht auf die Warnung ihres Menschen gehört. Der Bumper wird übrigens erstmal liegengelassen und mehr so nebenbei, wenn der Hund es nicht merkt, eingesammelt und verstaut.

Wonda hat jedenfalls monatelang auf mein "Naaa" hin sofort ihre Handlungen abgebrochen und bei mir Schutz gesucht. Da sie aber ein "very tough girl" ist, sollte ich den Bumper mal wieder rauskramen... Bin bloß zu faul, was ich zugebe. Aber die Wirkung war wirklich verblüffend. Umweltstrafen sind halt Klasse, man ist fein raus und steht als REtter da. chili hat das Buddeln im RAsen aufgehört, als der Rasen anfing, sich mit heftigen Wasserstrahlen zu wehren. sie wußte ja nicht, dass ich mit dem Wassergewehr am Badezimmerfenster stand...

von Moni+Rudel(YCH) am 31. März 2003 07:46

Hi,
sorry, wenn ich in der WIR-Form geschrieben habe... natürlich kann sich jeder bemüßigt fühlen oder auch nicht, was dazu zu schreiben.

ICH finde es nur müßig, etwas erklären zu wollen, was andere u. U. falsch verstehen oder anders interpretieren. Diese ellenlangen, fruchtlosen Diskussionen gibt es hier zu genüge.

grüßle
Moni

von Achim(YCH) am 31. März 2003 08:55

Hallo Franziska,

:Ich den Hund schließlich nicht dafür bestrafen, dass er die Gesetze des Lernverhaltens befolgt (was er ja nicht anders kann) und noch nicht so weit ist.

Wer hat diese "Gesetze" denn verfasst? Wie lauten sie?

: Aber wenn ich sage Nein, dann ist Nein und sie läßt ihn liegen, wo immer er auch hinhüpft.

Das nein muß negativ verknüpft sein. Wie machst Du das "sanft"?


: was ich meine, wenn ich ihnen leicht die Zähne zeige und knurre. Dann beschwichtigen sie und verkrümeln sich.

Was, wenn der Hund auf dieses Signal nach vorne losgeht? Wenn er ebenfalls die Zähne zeigt, knurrt, sich vielleicht auf Dich stürzt? Gilt dann doch Deine Definition von "sanft"?


:
: Ich sehe nur überhaupt nicht ein, warum ich sie z.B. an ihrem empfindlichen Hals so behandeln sollen, dass sie falsche Signale bekommen.

Wieder: Wer sagt, dass die Signale "falsch" sind?


: UND ich dabei aber die Lerngesetze beachte UND ich gleichzeitig tierschutzgerecht bin."

Welche Gesetze denn?


: Irgendwann kommt der Hund dann auch dahinter, aber so richtig Spaß hat der Weg nicht gemacht und seine Gene sagen ihm auch ständig etwas anderes.

Wie meinst Du das? Reagiert der Hund nun auf die selbst "erfundenen" Lerngesetze, die obwohl sie nicht die "wahren Lerngesetze" sind, trotzdem funktionieren..(ist das nicht eigentlich ein Widerspruch...?) und dann sagen die Gene plötzlich etwas anderes... Also haben die Gene so eine Art Reaktionszeit, sie reagieren erst nach einiger Zeit auf die "falschen Lerngesetze"?
:

: also, was ist für Euch "sanft"?

Das kommt auf den Hund an. Für den einen Hund ist die sanfte Methode zu weich, für den anderen kommt man mit der sanften Methode in gefährliche Situationen.

Mich interessieren die Lerngesetze, von denen hier immer wieder die Rede ist.
Folgendes Beispiel aus der Natur, wie man es jeden Tag auf fast jedem Hundeplatz sieht:

Ein kleiner Hund nervt den anderen großen Hund, in dem er ihn immer wieder hinten zwickt. Der andere Hund grummelt. Der kleine reagiert nicht darauf und zwickt weiter. Nach kurzem weiterem grummeln und keiner Reaktion des kleinen, stürzt sich der "Große" auf den "Kleinen" und es kommt zu einer Auseinandersetzung mit kurzen scheinbaren Bissen, die sehr dosiert scheinen, denn keiner der beiden zeigt Wunden. Der kleine liegt am Borden, auf dem Rücken, der Große steht über ihm, die SChnautze auch am Hals. Der kleine Hund fiept, der große Hund läßt ab.
Nun beobachtet man folgendes:
Immer wenn der große Hund in die Nähe des kleinen Hundes kommt, gibt es plötzlich kein zwicken mehr hinten in die Wade. Der kleine zieht den Schwanz ein und weicht geduckt aus.

Ich behaupte nun:
Dieser kleiner Hund hat etwas gelernt.

Gruß
Achim

von Simone Lissy & Hank(YCH) am 31. März 2003 08:57

:Hallo Nina,

: Ich habe auch noch keinen Leinenrambo gesehen, der nur durch Umlegen eines Geschirrs zum Lamm wurde.
:
Dann hast Du den Beagle meiner Mutter noch nicht gesehen...;-)
Der ist auch ein "Leinenrambo". Seit er mit Geschirr läuft, ist das nicht weggezaubert, aber die Einwirkung über das Geschirr heizt ihn nicht so auf, und man kann besser mit ihm üben.

Einfaches Beispiel:
Er läuft frei mit Halsband und Geschirr. Wir treffen auf mehrere Hunde, die freilaufen. Als er schon in der Gruppe ist, wird hektisch eine Hündin angeleint - "Vorsicht, die zerfleischt ihn!". Wenn ich ihn mir am Halsbnd greife, geht er los wie eine Rakete. Wenn ich ihn am Geschirr greife, schaut er ein bisschen irritiert, läßt sich anleinen , und wir kommen ohne Streß aus der Hundegruppe raus.

Kann natürlich sein, daß er auf "Streß am Halsband" konditioniert ist. Wer weiß...Aber ich habe mit Geschirr die besten Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße,
Simone, Lissy und Hank, der nach 4 Wochen Aufenthalt bei mir leider wieder abgeholt wurde:-(
:

von Franziska(YCH) am 31. März 2003 09:24

: Hallo Achim!,
:

: Wer hat diese "Gesetze" denn verfasst? Wie lauten sie?

Die Natur hat sie verfaßt und aufgeschrieben hat sie z.B. Sabine Winkler in "So lernt mein Hund" und andere Autoren. Jahrelange Forschungen und Beobachtungen waren vorher nötig.
:
: Das nein muß negativ verknüpft sein. Wie machst Du das "sanft"?

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich ein Nein sanft verknüpft habe. Ein Nein ist ein Notsignal. Wenn ich die Beute (Ball) nicht freigegeben habe, dann hat Chili sie nicht zu holen. Fertig. Hardliner denken immer, wir sind immer nur eiteitei. Sind wir nicht. Aber wir beachten die Lerngesetze.
:
:
: : was ich meine, wenn ich ihnen leicht die Zähne zeige und knurre. Dann beschwichtigen sie und verkrümeln sich.
:
: Was, wenn der Hund auf dieses Signal nach vorne losgeht? Wenn er ebenfalls die Zähne zeigt, knurrt, sich vielleicht auf Dich stürzt? Gilt dann doch Deine Definition von "sanft"?

Ich schrieb das von meinen Hunden. Sie würden nicht nach vorne losgehen, unsere Regeln sind ihnen klar. Ich würde aber nicht jeden fremden Hund anknurren.
::
: Wieder: Wer sagt, dass die Signale "falsch" sind?

Die Hunde zeigen es uns, was für sie bedrohlich bzw. irritierend ist. Ich glaube manchmal, wenn ich hier was von Beschwichtigungssignalen schreibe, dann glauben manche Leute, ein Hund beschwichtigt nur, wenn er auf den Rücken fällt und sich bepinkelt. Bis dahin ist ein sehr weiter weg, die meisten Signale sind winzig. Hast Du das Video von Turid Rugaas gesehen oder das entspr. Buch gelesen? Wenn nicht, dann laß und über diese Signale bitte erst weiter posten, wenn Du überhaupt weißt, was ich meine.
:
: : Irgendwann kommt der Hund dann auch dahinter, aber so richtig Spaß hat der Weg nicht gemacht und seine Gene sagen ihm auch ständig etwas anderes.
:
: Wie meinst Du das? Reagiert der Hund nun auf die selbst "erfundenen" Lerngesetze, die obwohl sie nicht die "wahren Lerngesetze" sind, trotzdem funktionieren..(ist das nicht eigentlich ein Widerspruch...?) und dann sagen die Gene plötzlich etwas anderes... Also haben die Gene so eine Art Reaktionszeit, sie reagieren erst nach einiger Zeit auf die "falschen Lerngesetze"?
: :

Der Hund reagiert aus Selbstschutz, er macht, was Du willst, um Schlimmeres zu verhindern. Irgendwann hat er dann auch mal rausgefunden, was Du willst. Wer Platz mit einem Dupper in den Rücken macht, der kriegt den Hund auch ins Platz. Aber nicht freudig. Wenn es Dir egal ist, wie es Deinem Hund bei Deiner Ausbildung geht, dann kann man natürlich auch sagen "Hauptsache er macht's. Egal wie."

: Das kommt auf den Hund an. Für den einen Hund ist die sanfte Methode zu weich, für den anderen kommt man mit der sanften Methode in gefährliche Situationen.

Regeln muss es geben. Aber wieso soll ich z.B. beim Platz lernen mit einer "sanften" Methode in eine gefährliche Situation in Gefahr kommen? Ich glaube, Du verwechselst die tägliche Regelaufstellung für das Zusammenleben mit Training.
:
: Ein kleiner Hund nervt den anderen großen Hund, in dem er ihn immer wieder hinten zwickt. Der andere Hund grummelt. Der kleine reagiert nicht darauf und zwickt weiter. Nach kurzem weiterem grummeln und keiner Reaktion des kleinen, stürzt sich der "Große" auf den "Kleinen" und es kommt zu einer Auseinandersetzung mit kurzen scheinbaren Bissen, die sehr dosiert scheinen, denn keiner der beiden zeigt Wunden. Der kleine liegt am Borden, auf dem Rücken, der Große steht über ihm, die SChnautze auch am Hals. Der kleine Hund fiept, der große Hund läßt ab.
: Nun beobachtet man folgendes:
: Immer wenn der große Hund in die Nähe des kleinen Hundes kommt, gibt es plötzlich kein zwicken mehr hinten in die Wade. Der kleine zieht den Schwanz ein und weicht geduckt aus.
:
: Ich behaupte nun:
: Dieser kleiner Hund hat etwas gelernt.

Klar hat er was gelernt. Der Kleine nervt den Großen nicht mehr. Meine nerven nicht mehr, wenn ich ihnen die Zähne beim gelegentlichen Betteln zeige, weil ich vorher auch schon mal geschnappt habe. Das hat aber NICHTS mit Training von Fußlaufen, Sitz, Platz etc. zu tun. Mir geht dieses ewige "Zeig ihm wer der Chef ist" im Zusammenhang mit Training auf den Senkel!!
:
: Gruß
: Franziska

von Petra+Jaky(YCH) am 31. März 2003 10:26

Hallo Franziska!

Was muß man eigentlich tun um auf eine konkrete Frage eine direkte Antwort zu bekommen?
Was tust Du nun wirklich, wenn dein Hund 1000000 mal Sitz gemacht/ nicht angesprungen/ etwas fressbares liegen gelassen hat usw. er aber trotzdem nicht gehorcht?

Bei Sitz:

Bei Anspringen:

Bei Fressen von verbotenem:

Beim Zerren an der Leine:

Wenn er Wild verfolgt:

Immer angenommen der Hund hat's 1000000 gemacht/gelernt!

In der Hoffnung auf eine konkrete Antwort!

Petra und Jaky

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