von Reinhold + Ayko(YCH) am 11. März 2000 02:07
Hallo,
ich schließe mich im Wesentlichen Andreas und Franziska an.
Ich wechsle aus Überzeugung die Futtersorten ständig, -- inzwischen auch ohne jede Übergangsfrist von einem Fabrikat auf das andere. Daneben verfüttere ich auch Selbstgekochtes.
Früher habe ich ausschließlich eine einzige Futtersorte verfüttert, dann habe ich langsam mit kontinuierlich geändertem Mischungsverhältnis auf andere Futtersorten gewechselt.
Während ich früher noch Durchfall oder weichen Kot bei der Umstellung bemerkt habe, beobachte ich heute - auch nach häufigen, abrupten Umstellungen - diese Probleme gar nicht mehr.
Ich bin kein Ernährungsexperte, ich habe mir aber folgende laienhafte Theorie zurechtgelegt und möchte sie hier zur Diskussion stellen:
Ein Hund, der nur mit einer einzigen Fertigfuttersorte, mit immer der gleichen Zusammensetzung, gefüttert wird, der wird in seiner Verdauung wohl ziemlich einseitig und total unflexibel. Er verdaut eben gerade diese eine Futtersorte ohne Probleme, bei anderen Futtersorten hat er dann möglicherweise Schwierigkeiten. Die Anpassung der unflexiblen Verdauung kann mehr oder weniger lange dauern oder auch gar nicht mehr funktionieren.
Ein Hund dagegen, der ständig querbeet durch alle "guten" Futtersorten gefüttert wird, ist völlig flexibel. Seine Verdauung dürfte deshalb insgesamt weniger störungsanfällig sein.
Aufgrund meiner Erfahrungen werde ich mich einen Dreck um die Empfehlungen der Futtermittelhersteller kümmern, ich denke es ist nicht übertrieben, wenn man von einem Hund erwartet, dass er von einer Futtersorte zur anderen, von einem Hersteller zum anderen, von jetzt auf nachher problemlos umstellen kann und dass er zwischendurch auch mal von Kartoffeln, Nudeln, Reis und Fleisch leben kann. Schafft seine Verdauung diesen häufigen Wechsel von einem Futter zum anderen nicht mehr, dann ist in meinen Augen ganz einfach der Wurm drin.
Was meint ihr dazu?
Immer wieder kann man hier im Ernährungsforum lesen: Mein Hund verträgt das Futter A sehr gut, beim Umstellen auf das Futter B hatte ich große Schwierigkeiten und bin reumütig wieder zur gut verträglichen Futtersorte A zurückgekehrt. Ein anderer Leser berichtet dann kurz darauf genau das Gleiche, aber in umgekehrter Richtung: Bei ihm ist der Wechsel von Futter B auf Futter A nicht geglückt. Er schwört natürlich auf die gute Verträglichkeit von Futter B.
Was ist nun von beiden Futtersorten die verträglichere ??
Ich glaube die Antwort erübrigt sich. ;-)))
Die Diskussionen darüber vielleicht auch ???
Wir sollten besser darüber diskutieren, wie flexibel die Verdauung unserer Hunde funktioniert.
Im Biologieunterricht habe ich früher mal gelernt: Der Mensch, der über lange Zeit keine Milch und keine Milchprodukte zu sich nimmt, produziert kein Lab-Ferment mehr. Menschen, die regelmäßig Milch trinken, produzieren Lab-Ferment genauso wie ein Säugling. Das Lab-Ferment ist für die Verdauung von Milch und Milchprodukten wichtig.
Das ist ein konkretes Beispiel dafür, wie sich ein Organismus an die Nahrung anpassen kann.
Ein Lanze für den Futterwechsel
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko