von Christiane und Nico(YCH) am 10. Mai 2002 22:13
Hallo Anny!
Er ist unser "Erster " und er ist ein Dobermann der nicht aus einer Leistungszucht stammt. ( eben eine übrige arme Socke der mitsamt seinen 7 Geschwistern überflüssig war....)
Unsere Situation: Familie mit 2 Kindern, 7 und 12 Jahre alt, mein Mann noch nie etwas mit Hunden zu tun gehabt, die Eltern wollten es nicht, ich mit großen Hunden schon immer viel am Hut, allerdings bis dato noch nie einen " Eigenen".
Wir sind glücklich mit ihm, noch nie war der Gedanke daran ihn wegzugeben, dafür gab´s keinerlei Anlaß.
Hundeplatz 2 Jahre lang - wir hatten das Glück eine gute Trainerin zu finden die uns viel geholfen hat.
Unser Hund ist nicht nervös, Power und Energie sehen wir nicht als Nervosität, die sind für uns normal, unsere Aufgabe ist das Potential sinnvoll umzusetzen. Er ist ein echter Zeitfresser, 3 Stunden Auslauf sind normal..... " grins" und das heißt nicht an der Leine mal eben Gassi gehen, er braucht viiiiiiel Bewegung und vor allen Dingen Ansprache.
Mein Mann hat sich so intensiv mit seiner " Aufgabe Hund " auseinandergesetzt das er in den ersten beiden Jahren 12 kg Gewicht verloren hat - für einen Hundeneuling in meinen Augen eine erstaunliche Leistung, er gehorcht gut und ist ihm ein unentbehrlicher Begleiter geworden. Dazu muß ich aber sagen das er ein stoischer Bär ist der den Hund nicht brauchte um sein Ego auzupeppen, für sein ruhiges und ausgeglichenes Wesen der ideale Hund. Seine Geduld war einfach perfekt für unsere schwarze Rakete, in ganz enger Bindung und mit Ruhe und Konsequenz hat er ihn gut im Griff.
Familienhund - für uns ja. Kinder sind kein Problem, er liebt sie heiß und innig, auch mit mir keinen Streß, er stellt die Rangordnung nicht in Frage.
Ja, er ist mit mehr dickköpfigkeit gesegnet als andere Hunde, bei ihm muß man immer dranbleiben , NAchlässigkeit und Inkonsequenz verträgt er nicht, Wachsamkeit stark ausgeprägt, sensibel, ein Kraftpaket was vollen Einsatz fordert. Wir wußten das , in unserem Gesichtsfeld sind Dobermänner, und da haben wir uns schon vor unserem Nico in Ruhe umgeschaut.
Aggressionen zeigt er nicht, unkastrierter Rüde läuft mit unkastrierten Rüden, auch da kein Problem, er ist ein spielfreudiges Exemplar, was wir uns bis heute zu nutze machen.
Leider haben wir auch unglückliche Konstellationen erlebt, die Leute haben keinen blassen Schimmer was sie da ander Leine haben, das wirft natürlich immer ein schlechtes Bild auf die Rasse,
Fazit: Wir kommen gut zurecht, auch wenn er unser Erster ist. Anraten kann ich nur nach sorgältiger Information ( uns hat es sehr geholfen Leute zu kenne die mit der Rasse leben, Positives und Negatives hat man da mal in der Praxis gehört und gesehen), dann war für uns kompetente Hilfe wichtig, und der Wille Kraft und Zeit zu investieren und die übernommene Verantwortung auzufüllen. Ich glaube fast wir haben mehr an uns als an dem Hund gearbeitet, wir haben durch ihn viel gewonnen und viel gelernt.
( Uns war zum Beispiel nie eine Frage ob man mit oder ohne Hund in den Urlaub geht, wo wir sind ist er auch. Er meistert es auch gut, meine 5oo km entfernt lebenden Eltern wickelte er schnell um den Finger, aller Skepsis zum Trotz. Heute freut er sich wenn sie aller Monate mal kommen, oder wir sie besuchen, trotz räumlicher Entfernung und großen Abständen in denen wir uns sehen ist der " Enkelhund " normal geworden und man akzeptiert sich gegenseitig ohne Probleme, für uns eine gute Erfahrung.)
Ob wir Glück hatten??? Sicherlich auch, sein Wesen ist prima, obwohl wir keinerlei Einblick auf die Eltertiere hatten haben wir einen Hund bekommen der zu uns paßt, wir sind uns aber auch darüber im Klaren das es heftiger hätte kommen können. Das was wir getan haben ist sicherlich der Sprung ins kalte Wasser und nicht unbedingt Vorbild für andere, der Züchter der einblicken läßt ist da mehr zu empfehlen....
Grüßle Christiane und Nico der nach 2 Stunden Waldspaziergang mit Großeltern und MAnn mal wieder im Koma liegt und die Füße gen Himmel hebt - ein himmlischer Anblick den wir nicht missen möchten!