Zwergpudel :: Hunderassen

Zwergpudel

von Christa(YCH) am 27. April 2003 13:56

Ich überlege, mir einen Zwergpudel (am liebsten schwarz) zuzulegen.
Wer hat einen Zwergpudel und kann mir über Charaktereigenschaften,
Fressverhalten, Verhalten anderen Hunden gegenüber usw. berichten.
Wo findet man gute Züchter?

von Cindy(YCH) am 27. April 2003 14:29

Hallo Christa,

Zwergpudel haben wir keine mehr, sind auf die Grossen "umgestiegen". winking smiley
Charakter: im allgemeinen verspielt, freundlich, zutraulich, bewegungsfreudig, "zu allen Schandtaten bereit", lernfreudig
Das ganze hängt natürlich zum einen vom einzelnen Hund ab, zum anderen von der Aufzucht beim Züchter und der weiteren Haltung bei euch. Grundsätzlich sollte auch ein Zwergpudel "beschäftigt" werden. Nur mal ein paar Trippelschrittchen um den Block ist für einen Zwerg nichts. Auch wenn viele so gehalten werden. Ende vom Lied: Die Hunde kommen mit 3-4 Jahren daher, als wären sie uralt, oder sind notorische Kläffer, hysterische Keifer geworden, die alles und jeden anbellen.

Fressverhalten: ???? na ja, fressen eben wie andere Hunde auch, mengenmässig der Grösse angepasst, die Rippen sollten beim Handauflegen spürbar sein, dann ist der Hund richtig vom Gewicht her.
Es gibt natürlich Exemplare, die fressen nur gekochten Fisch mit Buttersosse oder ähnliches. Das liegt dann an der Erziehung, die der Pudel seinen Leuten hat angedeihen lassen. smiling smiley

Verhalten anderen Hunden gegenüber je nachdem, wie sie es gelernt haben. Wird ihnen der Umgang mit anderen (in aller Regel ja grösseren) Hunden nicht ermöglicht, können sie kein vernünftiges Sozialverhalten erlernen. Eine gutgeführte Welpenspielstunde sollte schon sein. Evtl. auch Erziehungskurse und weitere Aktivitäten.
Die einzelnen Ortsgruppen der verschiedenen Pudelzuchtverbände bieten da inzwischen teilweise recht viel an. Aber auch Hundeschulen oder Hundesportvereine bieten eine Menge Möglichkeiten.
Und wenn das nichts für euch wäre, gibt es immer noch die Möglichkeit, den Hund selbst zu beschäftigen, z.B. indem man ihm alle möglichen Tricks beibringt.

Pflege: Tja, das ist so ein Punkt. Alle 4-8 Wochen scheren, dazwischen etwa 1 mal die Woche bürsten. Gerade das Scheren ist ein teurer Spass. Je nach Fähigkeit, Zeit und Wunsch kann man das auch selbst machen. Aber sollte der Hund mal auf Ausstellungen gezeigt werden, empfiehlt es sich, den Hund scheren zu lassen.

Gute Züchter: Das ist so ein Punkt. Es wäre schön, wenn man sagen könnte, in dem Zuchtverband da sind die Guten. Aber das ist nicht so. Es gibt in jedem Zuchtverband solche und solche.
Ich würde darauf achten, wie die Hunde gehalten werden, wieviele Hunde überhaupt da sind. Wie viele davon sind Zuchthunde. Je nachdem, wie lange der Züchter schon züchtet, sollten auch einige ältere Tiere dabei sein. Wie sieht die Aufzucht aus? usw.
Am besten, Du stöberst hier mal noch etwas rum, es gibt hier einige Diskussionen, in denen aufgezählt wird, worauf man bei einem guten Züchter achten sollte bzw. wodurch sich ein guter Züchter auszeichnet.

Gruss Cindy

von Petra B.(YCH) am 27. April 2003 15:00

Hallo,
ich habe einen Zwergpudel, der jetzt 4 Jahre alt ist. Meine Eltern besaßen früher einen Kleinpudel, der in der Größe allerdings unserem entsprach (7-8 kg),15 Jahre alt wurde und keine Spur erzogen war.

Um es ganz anders zu machen, besuchte ich mit meinem von Beginn an die Welpenstunde, machte Hundesport und versuchte, ihm kein Dominanzverhalten durchgehen zu lassen. Mit mäßigem Erfolg. Natürlich ist jeder Pudel nochmal individuell verschieden, aber als Gemeinsamkeit dieser beiden komplett verschieden aufgezogenen und gehaltenen Pudel würde ich (für mich) den Pudel folgendermaßen charakterisieren:

- hyperintelligent, steckt jeden anderen Hund vom IQ her locker in die Tasche. Das heißt aber nicht, dass er leichter erziehbar / zu führen ist. Wo unsere Aussie-Hündin gehorcht (weil man das halt so macht), aber zum Lernen vielleicht etwas länger braucht, kapiert der Pudel nach kürzester Zeit: dann fängt er aber zu diskutieren an und stellt auch Befehle in Frage, die er aus dem Effeff kennt.

- dominant, was sich aus der Intelligenz ergibt. Jede Schwäche des Halters wird rigoros zu Pudels Vorteil genutzt! Wehe man lässt ihm einmal was durchgehen! Dabei sind Pudel ziemlich sensibel und wenn man sie hart anfasst, werden sie leicht zu Angstbeißern (was unserer Gott sei Dank nicht ist). Das macht es schwierig, den Pudel als ganzen Hund zu behandeln und ihm konsequent seine Stellung im Rudel klar zu machen. Er wird nicht wie andere Hunde nach Lücken im System suchen: er wird die Lücken finden!

- nicht für Kinder geeignet. Mag sein, dass ich nur Ausnahmen kenne, aber ich kenne keinen Pudel, der wirklich gutmütig ist und sich nur halb so viel von Kindern gefallen lässt wie jeder andere Hund. Unser Pudel - obwohl immer von Kindern umgeben und nicht von ihnen malträtiert - sieht Kinder im Vorschulalter als unter seinem Rang stehend an. Er würde auch zwicken, wenn ich nicht aufpassen würde. Pudel bevorzugen m.M. nach Erwachsene.

- sehr agil und immer in Bewegung. Er rennt beim Ausreiten locker seine 2 Stunden am Pferd. Dabei läuft er die Strecke mehrmals, weil er vorsprintet und wieder zurückläuft. Im Haus ist er ständig auf der Suche nach Action, allmählich wird er aber ruhiger und schläft mal. Er ist kein Kläffer, weil wir das konsequent unterbunden haben.

Der Rest (Umgang mit anderen Hunden, Fressverhalten usw.) ist wirklich stark von der Erziehung abhängig. Mein jetziger Pudel verträgt sich mit allen Hunden, egal ob klein oder groß, Rüde oder Hündin. Dafür durfte er auch immer frei zu allen Hunden hin. Der Pudel meiner Eltern war einer jener Köterchen, die auf den Arm genommen werden, wenn ein großer Hund kommt: und dementsprechend versuchte er Zeit seines Lebens jeden Schäfer anzufallen, den er sah. Er war auch ein extrem mäkeliger Fresser, der am liebsten gekochtes Tartare fraß. Unserer frisst praktisch alles und ist dabei aber relativ dünn (setzt nicht leicht an). Dafür klaut er auch alles, was nur annähernd in seiner Reichweite steht. Wir können nichts Essbares eine Sekunde lang unbeobachtet lassen, notfalls läuft er über den Esstisch!

Nochmals: wir haben da nichts "Schleifen" lassen. Er schläft weder im Bett noch darf er alles, er hat seine Begleithundprüfung und kann gut hören - wenn er mag. Unbeobachtet und ohne Möglichkeit der Einwirkung randaliert er und die Hundefriseurin hat uns dezent zu verstehen gegeben, dass es ihr nicht wirklich was ausmacht, uns als Kunden zu verlieren.

Für mich ist der Pudel der ideale Hund für eine Einzelperson oder ein Ehepaar, die sich gerne viel mit einem Hund beschäftigen, evtl. auch Hundesport machen und einen Hund wollen, den sie für ein bisschen menschlich halten - ohne ihn zu vermenschlichen.

Achte auf Züchter, deren Hunde frei von Patellaluxation (Kniescheibenprobleme) sind und die nötigen Augenuntersuchungen haben. Adressen von Züchtern gibt es beim Deutschen Pudelklub.

Viele Grüße

Petra B.

von Cindy(YCH) am 27. April 2003 15:08

Hallo Petra,

ich habe mehrmals lachen müssen, als ich dein Posting las. Und kann es nur voll unterschreiben.

Gruss Cindy

von Conny sky und benji(YCH) am 27. April 2003 21:47

Hallo Petra
Eigentlich hast du den Pudel sehr gut beschrieben, nur was die Kinder anbelangt, gebe ich Dir nicht recht. Nach Deiner Beschreibung, würde ich mal sagen, dass die Pudel nicht Kinder gewöhnt waren. In unserem Pudelclub hat es einige Familien mit Kindern und alle sagen, dass sie zu den Kindern NUR Pudel haben wollen. Ich selbst habe 2 Pudel und 2 Kinder und alle verstehen sich wundervoll. Manchmal haben die Kinder sogar schon bei den Hunden im "Körbchen" geschlafen (ggg) Hunde und Kinder haben es genossen, nur die MAMA weniger (ich).
Gruss Conny sky und Benji

von Petra B.(YCH) am 28. April 2003 13:27

Hallo Conny,

es ist schon klar, dass meine Beschreibung etwas pauschal und teils überspitzt war. Aber so sind wohl die meisten Rasseportraits, weil ja doch jeder Hund auch noch mal ein Individuum ist. Als der Pudel meiner Eltern zu uns kam, war ich 7 und ich habe ihn abgöttisch geliebt - aber er wusste genau, dass ich wenig zu sagen hatte.

Mein jetziger Pudel lebt auch von Anfang an mit meinen beiden Kindern zusammen, aber er hat beide schon wegen Kleinigkeiten gebissen. Wenn er sich eingeengt fühlt, schnappt er zu. Das kann schon eintreten, wenn man ihn in seinem Körbchen streicheln will - geschweige denn etwas wegnehmen möchte (z.B. einen aus dem Schulranzen geklauten Schokoriegel; er kann nämlich Reißverschlüsse aufziehen....) Gott sei Dank kann man ihn aber aus dem Körbchen herausrufen und dann die "Beute" entreißen. Wir haben gelern, damit umzugehen und ihn niemals zu berühren, wenn er sich bedroht fühlen könnte (sprich: er Mist gemacht hat), sondern immer nur mit der Stimme zu dirigieren. Unsere Aussiehündin (ein verfressenes Exemplar) würde sich immer und zu jederzeit alles von uns wegnehmen lassen. Sie hat noch nie ein Familienmitglied auch nur angeknurrt.

Sie verzieht sich auch einfach, wenn ihr ein kleines Kind zu nahe kommt - mein Pudel schnappt, so dass ich ihn nie von Kindern streicheln lasse. Wie gesagt, sicher hängt das auch vom einzelnen Pudel ab, aber ich persönlich würde nie mehr einen Pudel explizit für eine Familie mit Kindern wählen.

Ansonsten bleibe ich natürlich dem Pudel verfallen, auch wenn Sharqi eine wahrhaftige Nervensäge ist!

Gruß Petra B.

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