von Antje(YCH) am 12. Juli 2000 11:31
Hallo Hansi,
: In meiner letzten Antwort versuche ich von der Person wegzukommen und Du fühlst Dich noch mehr angegriffen.
Ich fühlte mich nicht angegriffen, sondern mich ärgert Schubladendenken, und zwar in jeder Hinsicht. Im Hinblick auf den SV: Dieser Riesenverein hat innerhalb seiner Mitglieder eine so extreme Interessen- und "Gesinnungs"vielfalt, daß gerade hier gar nicht verallgemeinert werden kann; hier sind Extremisten (von SchH-Leistungsfanatikern bis hin zum SchH- und Schutzdienstgegener, vom Freund des Berg-ab-Schäferhundes bis hin zum "Pappschachtel-Gebäude"-Liebhaber) in jeder Richtung und auch ganz normale "Nur-Hudnehalter" in einem einzigen Verein, und egal, was Du über den SV verallgemeinerst, Du wirst damit garantiert immer irgend jemandem auf die Füße treten, weil der damit garantiert nicht gemeint ist und den Du auch gar nicht gemeint hast.
: Auf die Vorwürfe die ich dem SV ggü. stelle gehst Du gar nicht ein.
S.o.; ich selbst habe viele Vorwürfe dem SV gegenüber, aber keine pauschalen, sondern ganz konkrete, und schon gar nicht verallgemeinernd. Und wenn ich meine, daß irgend jemand seinen Hund falsch behandelt/ausbildet etc., dann meine ich diese Person direkt und sehe ihn nicht als Mitglied einer Interessengemeinschaft.
: Wenn Du allerdings Stachelkette und Halti als Ausbildungsmethode gleichstellst wundert mich das nicht.
Erst einmal sind Halti und Stachelhalsband keine „Ausbildungsmethoden", sondern bestenfalls „Ausbildungswerkzeuge", und außerdem habe ich sie nicht gleichgestellt. Situationsbedingt kann mal das eine, mal das andere, immer vorausgesetzt, es wird richtig angewendet, sinnvoll sein.
: Wie stehst Du dann zum Tele-Gerät oder angespitzten Stacheln ??
So wie zu allem in der Hundeausbildung und der Ausbildung von Tieren generell: Wenn es situationsbedingt angemessen und gekonnt eingesetzt wird, dann finde ich es O.K. Ich selbst habe vor einigen Jahren einen zuvor in Hundekämpfen eingesetzten Staffordshire Bullterrier übernommen. Bei dem war mit Halti & Co. nix zu machen, wenn der einen bestimmten Hundetyp (Pit Bull, dunkel gestromte Boxer, Rottweiler etc.) auf der Straße getroffen hat. Im normalen Korallenhalsband hing er heiser gurgeln in der Leine mit dem Effekt, daß er sich an den stumpfen Stachel die Haut wundgequetscht hat. Auf Anraten meines Tierarztes (!!!) habe ich ein mal (!!!) ein Jagdhundehalsband mit angeschliffenen Stacheln verwendet, dann wurde er umgestellt auf das E-Gerät (in Verbindung mit normalem Halsband und langer Leine). Hier reichte eine einzige Lektion (im unteren Intensitätsbereich, so etwas teste ich vor Gebrauch bei mir im Gesicht aus, damit ich weiß, wie stark der Impuls ist), um ihm zu zeigen ,daß ich auch bei ihm sein kann, wenn er 100 m weit weg ist, und seitdem war er ein musatergültiger Staff, der immer und überall frei laufen konnte und die anderen Hudne ignoriert hat. Tierquälerei??? Oder ist es nicht wie bei allem im Leben, daß es immer auf die jeweilige Situation und auf die Dosierung ankommt? Und natürlich auf das Können der jeweiligen Person (schließlich geht ein Dr. Rainer Klimke mit Kandarre und Sporen ja auch ganz anders um als ein Reitanfänger, der damit ein Pferd nur unnötig in Panik versetzen würde und ihm damit garantiert nix beibringen kann)?
Fragende Grüße
Antje