von Antje(YCH) am 15. November 2001 05:55
Hallo Ingah,
: wie lange legst Du denn in jeden Fußtritt Futter?
das ist von Hund zu Hund ganz unterschiedlich. Ich habe eine Hündin in der Fährte ausgebildet, die hat nach 4 Wochen (21 x Suchen, ich habe es damals aufgeschrieben) eine SchH3-Fährte an 10 m langer Leine mit Gegenständen abgesucht, mit Futter nur noch hinter den Winkeln und am Ende, sowohl auf Acker als auch auf Wiese. Mit meiner Gina habe ich zur gleichen Zeit angefangen, mit beiden Hündinnen immer zusammen gesucht, und die war nach den 4 Wochen immer noch im "In-jeden-Tritt-einen-Brocken-und-nur-einen-Winkel-Stadium". Ihre Tochter ist der reinste Düsenjäger auf der Fährte (liegt an Papa, der durfte nie am Fährtenende bestätigt werden, sonst qualmten seinem Hundeführer auf den nächsten Fährten die Finger), der lege ich nun schon, nach einem Frühjahr und einem Herbst mit guten Äckern, immer noch in jeden Tritt ein Bröckchen. Ich achte auf die Art des Hundes, wie er sucht, bis ich den nächsten Schritt mache. Hat er von Natur aus eine Art zu suchen, die mir gefällt, dann kann ich die Schritte schneller machen, u.U. sehr schnell, so wie diese eine Hündin damals, hat er eine Art, die mir mißfällt (so wie damals bei Gina, die klemmte sich mehr in die linken Fußstapfen), arbeite ich so lange auf dieser ersten Stufe an dem Problem, bis ich zufrieden bin.
: Habe eine junge Mali-Hündin (6 Monate), die die Fährte sehr schön
: absucht, solange sich in jedem Fußtritt Futter befindet, aber sehr
: hastig wird, wenn das nicht mehr der Fall ist. Dazu habe ich die
: unterschiedlichsten Meinungen gehört, von "laß sie doch stürmen, das
: beruhigt sich schon wieder" bis "dann mußt Du halt am Halsbend rucken,
: daß sie langsamer wird".
Ich halte beides nicht für gut. Du legst jetzt den Grundstein für die spätere Sucharbeit. Stürmt sie jetzt, dokterst Du später immer daran herum, daß sie vor und/oder nach den Gegenständen und nach den Winkeln nicht schneller wird (gefordert wird eine gleichmäßige Sucharbeit, vom Tempo her gesehen). Zumal ist die Fehlerquelle größer, wenn der Hund stürmisch sucht (mit Wind von hinten wird schnell ein Winkel ein Stück überlaufen). Vom Rucken an der Fährtenleine halte ich gar nix. Damit bringst Du den Hund aus dem Konzept, bringst ihm bei, auf Dich zu reagieren, dabei soll er da vorne an der Leine ja selbstständig agieren. Besser ist es, der Hund lernt durch die Situation, sich richtig zu verhalten. Meine Hunde lernen, daß sie keinen Erfolg haben, wenn sie nicht mit der Nase in jeden Schritt gehen oder mit hoher Nase suchen. Ich bin in der Anfangsphase immer direkt am Hund und sowie er nicht in jeden Tritt geht geht's es nicht weiter, und wenn ich eine Stunde wie festzementiert stehen müßte. Dabei ist es anfangs halt wichtig, daß wirklich in jedem Tritt etwas liegt, weil der Hund ja bestätigt werden muß, wenn er die Nase wieder runter bzw. auf die Fährte nimmt.
: Hast Du die Fährte mit Futter in jedem Tritt mal über längere Zeit
: durchgezogen? Wie war dann die Umstellung auf weniger Futter?
Ja, habe ich. Die Umstellung erfolgt dann fließend, auch wieder abhängig vom Hund, nur noch in jeden zweiten, dritten Tritt Futter usw. Die Hunde nehmen nach einiger Zeit sowieso nicht mehr jeden Brocken auf, die bei mir mit der Zeit auch kleiner werden, auf.
Viele Grüße
Antje