Als ich Ende Januar 2000 meine erste Hündin Lilli einschläfern lassen musste, starb "nur ein alter Tierheimhund"...
Ich übernahm Lilli 1995 als Problemhund aus dem Tierheim. Ich erhoffte mir Rat und Hilfe von den örtlichen Hundevereinen, wurde jedoch nur verspottet und in den Übunsgruppen lächerlich gemacht, schließlich hatte ich ja "nur einen alten Tierheimhund"...
Als dieser "alte Tierheimhund" nach eimem langen Leidensweg (dank tierärtlicher Inkompetenz) sterben musste, brach für mich eine Welt zusammen. Aber für alle anderen war es ja nicht wichtig, schließlich starb ja "nur ein alter Tierheimhund"...

Heute starb wieder "nur ein alter Tierheimhund". Es war der Hund meiner Eltern, den sie mit ca. 9 Jahren aus dem Tierheim übernommen hatten. Heute, über 10 (!) Jahre später, ging auch ihr Lebensweg zuende. Bereits blind, als sie meine Eltern übernahmen, verlor sie (ebenfalls durch Tierärztepfusch) auch noch das Gehör, aber schließlich war es ja nur "nur ein alter Tierheimhund"...
Und wenn (hoffentlich erst in ein paar Jahren!!!!!) meine jetzige Hündin gehen muss, wird wieder "nur ein alter Tierheimhund" gehen, wieder nur ein Hund, der sich nicht für Punkte, Siege, Pokale eignet, wieder nur ein Hund, der einfach nur um seiner selbst Willen geliebt wird.

In liebevollem Gedenken an Lilli und Beaky und Trauer um all die "alten Tierheimhunde"...

Heike und Nina

P.S. Ich gebe hier, so bitter es auch klingen mag, nur meine eigenen Erfahrungen wieder. Es geht mir nicht darum, Hundevereine/Hundesportler/Tierärzte generell anzugreifen und hoffe, dass aus meinem Beitrag nicht eine kontroverse Diskussion entsteht.
Ich wollte "nur" meiner unendlichen Trauer um zwei wunderbare Hunde Luft machen und danke für Euer Verständnis.

Hallo Heike und Nina,

ich habe auch nur Tierheimhunde und ich lebe auf dem Lande, wo man mit Tieren im allgemeinen nicht mit Samthandschuhen umgeht. Tja, was soll ich sagen, ich werde auch doof angeschaut mit meinen Tierheimhunden, sind doch nur Hunde und dazu auch noch solche "wertlosen". Hol dir einfach einen neuen, Tierheime sind doch voll, gibst aber eine Menge Geld aus für den alten Köter........

Aber andererseits habe ich auch viele positive Erfahrungen machen dürfen, z. Bsp. in der Vierbeinerklinik Bad Wildungen, in meiner Familie, hier in diesem Forum, bei meinem jetzigen TA.

Okay, in einen Hundesportverein komme ich mit meinen Hunden auch nicht rein, da wird Wert auf Rassenzugehörigkeit gelegt, zumindest hier in unserer Gegend, aber meine Güte, dann eben nicht...... *lach*.....machen wir eben unseren eigenen Sport, gelle?? *zwinker*.

Sei nicht traurig, ich mag Tierheimhunde und ich denke, das tun viele andere ebenfalls!! Wer dir was anderes sagen will, der wird ignoriert, Haken dran, fertig....

Liebe Grüsse,

Jettie

Hallo Heike,

ich kann deine große Trauer verstehen, wer nicht einmal selbst einen "alten Tierheimhund" gehabt hat, kann dieses wunderbare Gefühl das einem ein solcher Hund in seiner unendlichen Dankbarkeit vermittelt, nicht nachvollziehen. Ich habe den 3. alten Tierheimhund vor 1 Monat aus Spanien/Tierheim geholt und bin heute nach der kurzen Zeit schon so verbunden mit ihm, obwohl er hässlich und verunstaltet ist. Für mich würde nie ein anderer Hund als ein "alter Tierheimhund" in Frage kommen, denn ihre bedingungslose Liebe ist einfach unerreicht.

Ich wünsche dir von Herzen, dass dein alter Tierheimhund noch viele Jahre mit dir glücklich ist.

Liebe Grüße, Lore

Auch ich verstehe Deine Trauer sehr sehr gut! Wir holen unsere Hunde auch schon immer nur aus dem Tierheim - denn gerade Hunde mit "Vergangenheit" haben es verdient, endlich ein gutes Zuhause zu haben. Noch nie hatten wir mit einem Probleme, sie waren immer dankbar, unglaublich anhänglich - unendlich lieb. Und ich muß sagen, daß ich bisher keine "dummen" Kommentare zu meinen Mischlingen bekommen habe, egal wie lustig sie auch manchmal ausgesehen haben. Und selbst wenn: so lange ich meine Hunde liebe und voll dahinter stehe, kann mich jeder, der anders denkt, mal kreuzweise. Wenn ich so die Hunde unserer Gemeinde an meinem geistigen Auge vorüberziehen lasse, so sind es mindestens genau so viele Mischlinge aus dem Tierheim wie Rassehunde. Man kennt sich ja untereinander. Und wenn ein Hund die Regenbogenbrücke überschreitet, dann sind wir alle traurig, egal ob Tierheimhund oder was anderes.

Menschen, die blöd über Mischlinge daherreden und sich auf ihre hochgezüchteten Tiere etwas einbilden, sind es nicht wert, daß wir uns über sie aufregen. Und Deinen Hunden ist das sowieso egal. Deine Liebe und Deine Achtung ist für sie das Lebenselixier. Denke immer daran.

Auch ich habe vor 4 Monaten eine fast 16jährige Mischlingshündin einschläfern lassen müssen und weiß deshalb nur zu gut wie furchtbar dieser Verlustschmerz ist. Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt schon einen zweiten Hund dazugenommen hatten, eine ehemalige Straßenhündin aus Portugal, so wird dadurch der Schmerz ja nicht kleiner. Ich bin einfach dankbar für die paar schönen Monate, die die beiden noch zusammen gehabt haben. Und eines weiß ich ganz sicher: für mich kommen nur Hunde aus dem Tierschutz in Frage.

Sei stark in Deiner Trauer. Du weißt, was Deine Tiere Dir bedeuten, Du hast sie immer geliebt, Du hast alles für sie getan!!! Sie haben es verdient!!!

Herzliche, wenn auch traurige Grüße
Ursula mit Fenja

Hallo Jettie,

vielen Dank für Deine lieben Worte.

: Okay, in einen Hundesportverein komme ich mit meinen Hunden auch nicht rein, da wird Wert auf Rassenzugehörigkeit gelegt, zumindest hier in unserer Gegend, aber meine Güte, dann eben nicht...... *lach*.....machen wir eben unseren eigenen Sport, gelle?? *zwinker*.

Ich wollte auch nie unbedingt in einen Hundeverein, war aber zu Zeiten meiner ersten Hündin so naiv anzunehmen, dass dort die geballte Hunde-Kompetenz sitzt (übrigens Fehlanzeige!)!
Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn die Vereine von vornherein Tierheimhunde ausgeschlossen hätten, anstatt einen erst mit Süßholzgeraspel in den Verein zu locken, um einen dann in den Übungsstunden platt zu machen!
Vereine meide ich inzwischen weiträumig und Nina und ich machen, wie Du so schön geschrieben hast, "unseren eigenen Sport". :-)

: Sei nicht traurig, ich mag Tierheimhunde und ich denke, das tun viele andere ebenfalls!! Wer dir was anderes sagen will, der wird ignoriert, Haken dran, fertig....

Die anderen wissen gar nicht, was ihnen entgeht, gell? ;-)

Liebe Grüße

Heike und Nina

Hallo Lore,

: ich kann deine große Trauer verstehen, wer nicht einmal selbst einen "alten Tierheimhund" gehabt hat, kann dieses wunderbare Gefühl das einem ein solcher Hund in seiner unendlichen Dankbarkeit vermittelt, nicht nachvollziehen. Ich habe den 3. alten Tierheimhund vor 1 Monat aus Spanien/Tierheim geholt und bin heute nach der kurzen Zeit schon so verbunden mit ihm, obwohl er hässlich und verunstaltet ist. Für mich würde nie ein anderer Hund als ein "alter Tierheimhund" in Frage kommen, denn ihre bedingungslose Liebe ist einfach unerreicht.

Es ist leider ein Zeichen der Zeit, dass alles schön und "forever young" sein muss. Wo alte und/oder entstellte Menschen schon geschmäht werden, ist "natürlich" noch weniger Platz für einen älteren, vielleicht auch nicht mehr so schönen Hund. :-(
Heute zählen leider immer nur noch Äußerlichkeiten. Dabei könnten wir alle uns doch ein Scheibchen bei den älteren erfahrenen Hunden abschneiden: sie gehen viel gelassener und souveräner an vieles heran und nehmen sich einfach auch mal eine Auszeit, wenn der Körper sie verlangt.

: Ich wünsche dir von Herzen, dass dein alter Tierheimhund noch viele Jahre mit dir glücklich ist.

Das wünsche ich Dir auch von ganzem Herzen und ganz lieben Dank für Deine tröstenden Worte!

Liebe Grüße

Heike & Nina, die übrigens aus Griechenland stammt